Biene fliegt an Raps© K_Thalhofer / iStock / Getty Images Plus
Derzeit macht die Bienenpest den Bienen schwer zu schaffen.

Bienenpest

IM HONIG LAUERT DER TOD – ERSTE IMPFUNG FÜR BIENEN ZUGELASSEN

Eine heimtückische Krankheit macht den Honigbienen zu schaffen: Die Amerikanische Faulbrut sogt für ein Massensterben der Larven. Nun ist in den USA die erste Impfung gegen den Erreger Paenibacillus larvae zugelassen worden.
 

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Als hätten unsere pelzigen Insektenfreunde nicht schon genug Ärger am Hals: Da sind zum einen die Pestizide, die ihre Nahrungsgrundlage bedrohen. Auch die Varroamilbe muss vom Imker mit immer neuen Mitteln bekämpft werden. Und jetzt das: Die Amerikanische Faulbrut (auch Bösartige Faulbrut oder Bienenpest genannt) vernichtet die kleinen Larven noch in der Wabe – und hinterlässt nichts als einen braunen, übelriechenden Schleim. Wenn dieser eintrocknet, bildet sich eine Art Schorf, in dem wiederum die Sporen für eine Neuansteckung lauern.

Es ist eine Katastrophe für den Bienenstock – und den Imker -, denn das gesamte Volk muss nach der Einschleppung des Bakteriums vernichtet werden, zu groß ist die Ansteckungsgefahr. Trotz rabiater Vorsichtsmaßnahmen schleicht sich die Krankheit immer wieder ein. Die wichtigste Ansteckungsquelle sind übrigens fast leere Honiggläser, aus denen sich die Bienen die Reste holen. Imker aus aller Welt bitten daher inständig darum, diese Gläser nur vollständig ausgewaschen und fest verschlossen in den Müll zu geben.

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Doch um das Bakterium endgültig auszurotten, braucht es eine Immunisierung der Bienen. Am 4. Januar fand, fast unbemerkt von der Öffentlichkeit, eine kleine Revolution auf dem Vakzine-Markt statt: Da wurde nämlich die weltweit erste zugelassene Impfung durch eine staatliche Behörde allein für Honigbienen zugelassen, und zwar in Amerika vom US-Landwirtschaftsministerium. Wobei diese Immunisierung natürlich nicht mit der Spritze erfolgt, sondern eher eine Schluckimpfung darstellt. Zunächst ausschließlich gewerbliche Imker dürfen das Mittel dem Gelée Royale beimischen, mit dem die Arbeitsbienen die Königin füttern. Es enthält inaktive Bakterien und führt dann zur Immunisierung der späteren Larven, die von der jeweiligen Königin abstammen. „Königinnenzüchter könnten mit vollständig geimpften Königinnen werben“, beschreibt es der Impfstoff-Hersteller Dalan Animal Health.

Da der Wildbienenbestand weltweit immer mehr zurückgeht, sind viele Länder der Erde auf eine Bewirtschaftung durch Honigbienen angewiesen. In den USA transportieren Imker ihre Bienen regelmäßig quer durchs Land (gut nachzulesen in Maja Lundes Roman „Die Geschichte der Bienen“), um sämtliche Nutzpflanzen – von der Mandel bis zur Blaubeere – zu bestäuben. Kaliforniens Chef-Imker Trevor Tauzer ist so auch restlos begeistert Die Impfung bedeute „einen aufregenden Schritt nach vorn für die Imker“. Wünschen wir Apis mellifera also viel Glück!

Quellen:
www.trendsderzukunft.de/rettung-fuer-die-honigbienen-us-regierung-laesst-ersten-impfstoff-gegen-faulbrut-zu/
www.stern.de/panorama/weltgeschehen/tiere--rettung-gegen-heimtueckische-krankheit---usa-genehmigen-bienen-impfung-33075814.html
www.cleanenergy-project.de/technologie/wissenschaft/impfstoff-fuer-bienen/
 

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