Therapie & Hausmittel
WAS HILFT BEI NOROVIRUS? SYMPTOME ERKENNEN – ANSTECKUNG VERMEIDEN
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Ganz plötzlich geht es los: Setzt von jetzt auf gleich ein Magen-Darm-Infekt ein, sind oft Noroviren die Übeltäter.
Wir klären die wichtigsten Fragen rund um Norovirus Symptome, Norovirus Ansteckung und Norovirus Behandlung.
Wie erfolgt die Norovirus Ansteckung?
Ob in Pflegeheimen, auf Ferienfreizeiten oder Kreuzfahrtschiffen: Hat es eine Person erwischt, gilt das schnell auch für viele andere.
„Man kann sich sehr leicht infizieren, denn das Besondere am Norovirus ist, dass schon eine kleine Dosis – 10 bis 100 Viren – dafür ausreicht“, sagt Gastroenterologin und Fachärztin für Innere Medizin Prof. Birgit Terjung.
Die Norovirus Ansteckung erfolgt häufig über kontaminierte Oberflächen – etwa Tische, Türklinken oder Lebensmittel. Das Virus werde via Schmierinfektion übertragen werden, laut Terjung:
„Im Wesentlichen wird es aber über Stuhl und Erbrochenes übertragen“.
Beim Erbrechen können zudem virushaltige Aerosole entstehen, wodurch auch eine Tröpfcheninfektion möglich ist.
Wie schnell treten Norovirus Symptome auf?
Die Norovirus Symptome zeigen sich meist sehr rasch. Schon sechs Stunden nach Kontakt mit dem Norovirus kann es losgehen. Manchmal dauert es aber auch bis zu 50 Stunden. Die Inkubationszeit ist damit kürzer als bei vielen anderen Viren oder bakteriellen Erregern.
Typische Norovirus Symptome treten plötzlich und heftig auf: starkes Erbrechen, häufiger Durchfall, Mattigkeit, Kopfschmerzen, Fieber und krampfartige Bauchschmerzen. Terjung
„Die Symptome kommen fast explosionsartig“.
Nach etwa 48 Stunden bessert sich der Zustand oft deutlich – ein typischer Verlauf der Norovirus Behandlung durch Ruhe und Flüssigkeitszufuhr.
Norovirus in der Familie: Hygiene schützt vor Ansteckung
Wird ein Haushaltsmitglied krank, ist Hygiene entscheidend, um die Norovirus Ansteckung weiterer Personen zu verhindern. Terjung erklärt:
„Hat sich jemand in die Toilette übergeben und jemand anderes nutzt sie danach, kann es sehr leicht zu einer Infektion kommen“.
Die erkrankte Person sollte idealerweise selbst die Toilette reinigen. Falls das nicht möglich ist, sollte die Reinigung unter Schutz erfolgen – mit Maske, Handschuhen und gegebenenfalls Schürze. „Putzt jemand anders als der oder die Erkrankte, dann sollte das idealerweise mit Mundschutz passieren“, rät Terjung
„Handschuhe anziehen und die Hände im Anschluss mit Wasser und Seife sehr gründlich waschen, auch die Arme. Und wenn man hat, eben auch Desinfektionsmittel nutzen“.
Händewaschen mit Wasser und Seife ist essenziell. Bei der Norovirus Ansteckung reicht oft schon ein minimaler Kontakt mit Erbrochenem oder Stuhl.
Den Magen-Darm Trakt unterstützen:
Was ist bei einer Norovirus Behandlung zu beachten?
Typisch für die Norovirus Behandlung ist der massive Flüssigkeitsverlust. „Wenn man mehrere Tage krank ist, kann man im übertragenen Sinne austrocknen, weil man über das Erbrochene und vor allem über den flüssigen Stuhlgang viel Flüssigkeit verliert“, so Terjung. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig kleine Schlucke zu trinken – idealerweise Wasser oder Tee.
„Am Anfang ist der Magen noch sehr gereizt. Das heißt, immer wenn irgendwas reinkommt, völlig egal, was es ist, dann reagiert er noch mit einem Krampfreiz. Und dann ist da das Gefühl, dass man sich wieder übergeben muss“.
Auch Elektrolyt-Lösungen aus der Apotheke oder eine WHO-Rehydrationslösung helfen dem Körper, wichtige Salze zurückzugewinnen. Klare Brühen und gut verträgliche Speisen wie Haferschleim oder Zwieback unterstützen die Norovirus Behandlung zusätzlich. Cola ist erlaubt, aber wegen des Zuckergehalts nicht als alleiniges Mittel empfohlen. Dafür mischt man:
- vier Teelöffel Zucker
- einen Dreiviertel Teelöffel Kochsalz
- 250 Milliliter Orangensaft
- einen Liter Mineralwasser
Warnzeichen bei schwerem Flüssigkeitsverlust
Besonders kleine Kinder und ältere Menschen sind bei einer Norovirus Behandlung gefährdet, auszutrocknen. Hinweise auf einen gefährlichen Flüssigkeitsmangel sind:
eine stark trockene, rissige Zunge, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen und der sogenannte Hautfalten-Test.
Wichtig: Bleibt eine Hautfalte am Unterarm stehen, deutet das auf eine starke Austrocknung hin – dann ist ärztliche Hilfe nötig.
Essen und Trinken nach dem Norovirus
Während und nach der Norovirus Behandlung sollten Getränke gut verträglich sein: stilles Wasser, Tee, leichte Brühen. Fruchtsäfte – vor allem naturtrüber Apfelsaft – können abführend wirken. Auch Cola ist in Maßen möglich. Salzstangen sind nicht schädlich, enthalten aber weniger Salz als oft angenommen.
Nach Abklingen der Norovirus Symptome sollte man mit leichter Kost wie Haferschleim oder Toast beginnen. Fettige Speisen sind ungeeignet, da sie den gereizten Magen zusätzlich belasten.
Wann ist das Norovirus nicht mehr ansteckend?
Ist die akute Phase überstanden, stellt sich die Frage, wann die Norovirus Ansteckung beendet ist. Wenn man 48 Stunden kein Fieber, keinen Durchfall und kein Erbrechen mehr hatte, kann man nach Angaben von Birgit Terjung davon ausgehen, dass man andere nicht mehr ansteckend ist.
Aber: Viren können noch bis zu zwei Wochen mit dem Stuhl ausgeschieden werden.
Gerade immungeschwächte Personen – etwa durch Chemotherapie – können das Norovirus länger übertragen. Hygienemaßnahmen sollten also auch nach der Norovirus Behandlung aufrechterhalten werden.
Quelle: dpa












