Frau mit durchsichtigem Regenschirm im Herbst © FTiare / iStock / Getty Images Plus
Forschende aus Irland stoĂźen auf Zusammenhang zwischen Diabetes und Depression.

BMI

DIABETES UND DEPRESSION TRETEN OFT GEMEINSAM AUF

Diabetes und Depression betreffen viele Menschen gleich gemeinsam. Ob das überall in Europa so ist und wie die Zusammenhänge aussehen, haben Forschende jetzt untersucht. Sie fanden heraus, dass auch der BMI eine Rolle spielt.

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In einer Studie mit ĂĽber 45000 Teilnehmenden ĂĽber 50 Jahren aus 18 europäischen Ländern versuchten Forschende aus Irland herauszufinden, ob der Zusammenhang zwischen Diabetes und Depression durch Armutsrisiko, Lebensbedingungen, Gesundheitsversorgung oder andere Faktoren wie etwa Rauchen beeinflusst wird. Viele der genannten Faktoren spielen keine Rolle, aber einer sticht heraus.

Ein höheres Körpergewicht, genauer: ein höherer Body-Mass-Index, erhöht das Risiko fĂĽr Menschen, die entweder an Diabetes oder einer Depression leiden, auch noch die jeweils andere Erkrankung zu entwickeln.

Diabetes und Depression in Europa unterschiedlich verteilt

Menschen mit Diabetes entwickeln öfter eine Depression, und Personen mit einer depressiven Symptomatik erkranken häufiger an Diabetes. Das sind bekannte Zusammenhänge, die die Forschenden unter der Leitung von Jaroslav Gottfried vom University College, Dublin, weiter untersuchen wollten. Sie wollten wissen, ob unterschiedliche Faktoren wie das Land, in dem Betroffene wohnen, das Armutsrisiko, Alter, Sport, Rauchen oder die individuelle Gesundheitsversorgung einen Einfluss auf das Verhältnis zwischen Diabetes und Depression haben. 45000 Menschen ĂĽber 50 Jahren wurden in der Studie untersucht und teilweise ĂĽber 11 Jahre beobachtet.

Die Wahrscheinlichkeit, Diabetes oder eine Depression zu entwickeln, ist in Europa sehr unterschiedlich. In den Niederlanden liegt das Risiko fĂĽr Diabetes am niedrigsten, in Portugal am höchsten. Eine Depression ist in Dänemark wesentlich häufiger als in Italien. Wie stark sich Diabetes und Depressionen beeinflussen, bleibt in allen Ländern aber etwa gleich.

48 Prozent der untersuchten Menschen mit Diabetes erkrankten zusätzlich an einer Depression. Einkommensunterschiede, Gesundheitsversorgung, Geschlechtergerechtigkeit, Länderfaktoren und Bewegung oder Rauchen machten keinen Unterschied, wohl aber der BMI.

Hoher BMI erhöht bei Diabetes das Risiko für Depression

Pro zusätzlichem BMI-Punkt stieg das Risiko, bei Diabetes zusätzlich eine Depression zu entwickeln, um 2,1 Prozent. Ohne Diabetes betrug es 1,3 Prozent. In allen Ländern Europas verteilte sich fĂĽr an Diabetes erkrankte Menschen das Risiko, zusätzlich depressiv zu werden, aber etwa gleich. Während frĂĽhere Untersuchungen die unterschiedliche Qualität der Diabetes-Versorgung als entscheidend fĂĽr das Risiko angesehen hatten, spielte sie in den Ergebnissen der aktuellen Studie keine Rolle. Das könnte an der untersuchten Altersgruppe gelegen haben, vermuten die Autor*innen, denn die Versorgung ist fĂĽr jĂĽngere Diabetiker*innen möglicherweise wichtiger.

Insgesamt liefert die Studie ein Ergebnis: Maßnahmen, die in einem Land verhindern, dass ein Mensch mit Diabetes an einer Depression erkrankt, werden auch in anderen Ländern wirken. Dass ein hoher BMI nicht nur bei Diabetes ein höheres Risiko für weitere Erkrankungen bedeutet, ist nicht neu. Je mehr über die Zusammenhänge bekannt ist, desto besser können Präventionsmaßnahmen wirken.

Quellen:
https://www.doccheck.com/de/detail/articles/51858-depression-und-diabetes-im-doppelpack
https://www.eurekalert.org/news-releases/1097807

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