Sonnenschutz
WARUM SONNENBRILLEN WICHTIG FĂR DEN SCHUTZ DER AUGEN SIND
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SchlafrĂ€uber, Vitamin-Blocker, Grauer Star: FĂŒr manche Influencer*innen in sozialen Netzwerken sind Sonnenbrillen Teufelszeug. Die RatschlĂ€ge dieser Laien können gefĂ€hrlich sein.
Denn gerade jetzt im Sommer ist der Schutz der Augen vor schÀdlichen UV-Strahlen und grellem Licht wichtig -sollte man meinen. Was sagen Fachleute?
Warum Sonnenbrillen wichtig sind
Ob nun cooler Look oder FrĂŒhstĂŒck bei Tiffany: Sonnenbrillen sind mehr als eine Frage der Mode. Sie schĂŒtzen vor grellem Licht und insbesondere auch vor ultravioletten Strahlen (UV). FĂŒr Mediziner bringt jedes Modell mit einem UV-Filter von 400 einen Vorteil. Denn solche Brillen blocken UV-Strahlen im Bereich von 280 bis 400 Nanometern WellenlĂ€nge ab, die dem Auge gefĂ€hrlich werden können. Je groĂflĂ€chiger eine Brille die Augenpartie von vorn und auch von der Seite bedeckt, desto besser.
Auf den Preis kommt es dabei nicht an.
Es gibt auch kostengĂŒnstige Modelle mit dem richtigen UV-Filter. Das nimmt User*innen in sozialen Medien den Wind aus den Segeln, die gegen Sonnenbrillen als reine GeschĂ€ftemacherei Front machen. Generell ist es ratsam, Augen ab einem UV-Index von 3 zu schĂŒtzen. Angaben zum aktuellen UV-Index liefern etwa der Deutsche Wetterdienst und diverse Wetter-Apps.
Welche Rolle UV-Schutz spielt
Die Netzhaut des Auges ist der einzige Teil des zentralen Nervensystems, der direkt mit UV-Licht in Kontakt kommt, heiĂt es bei der Stiftung Auge, die sich Forschung, Fortbildung und AufklĂ€rung im Bereich der Augenheilkunde verschrieben hat. Das betreffe besonders Kinder und Jugendliche, weil die Funktion der Linse als UV-Filter noch nicht ausgereift sei, erklĂ€rt Frank Holz, Direktor der UniversitĂ€ts-Augenklinik Bonn und Vorsitzender der Stiftung im Internet.
Doch selbst bei Erwachsenen könnten UV-Strahlen die Gesundheit des Auges beeintrĂ€chtigen, warnt Gerd Geerling, Direktor der UniversitĂ€ts-Augenklinik DĂŒsseldorf und Mediensprecher der Stiftung Auge.
Bekannt seien bösartige Hautkrebs-Erkrankungen der Bindehaut.
Auch von verschiedenen Krebsarten der Augenlider sei bekannt, dass ihre Entstehung durch UV-Licht begĂŒnstigt werde. Nicht zuletzt beschleunige eine hohe UV-Belastung die Entstehung einer LinsentrĂŒbung (Grauer Star), weil das energiereiche Licht die Proteine in der Linse schĂ€digt.
Wenn es in sozialen Medien heiĂt, das Tragen einer Sonnenbrille begĂŒnstige Grauen Star, ist das falsch.
Wann die Sonnenbrille aufgesetzt werden sollte
Sonnenstrahlen fallen gerade in den Morgen- und Abendstunden auf Höhe der Augen ein. Sie sollte deshalb lĂ€nger als nur in der Mittagszeit getragen werden. Am Meer und in den Bergen ist zusĂ€tzliche Vorsicht geboten. Denn dort ist Sonnenlicht noch intensiver, weil es von der Umgebung reflektiert wird. RatschlĂ€ge von User*innen im Internet, fĂŒr eine bessere Gesundheit bewusst in die pralle Sonne zu blinzeln, gehen in die Irre. Die Vitamin-D-Produktion des Körpers wird durch Sonnenbrillen nicht beeintrĂ€chtigt. DafĂŒr ist die HautflĂ€che rund um die Augen viel zu klein.
Eine Sonnenbrille verhindert ohnehin nicht, dass Sonnenlicht an die Augen gelangt. Sie absorbiere je nach Tönung lediglich einen GroĂteil dieses Lichts, erlĂ€uterte Klaus Rohrschneider, Augenarzt am UniversitĂ€tsklinikum Heidelberg, gegenĂŒber der âTagesschauâ. Es komme auch mit Sonnenbrille immer noch mehr Licht im Auge an als an einem trĂŒben Wintertag. Dass wegen einer Sonnenbrille der Biorhythmus gestört ist, wie manche Autor*innen in sozialen Medien behaupten, ist damit auch falsch.
Warum zweifeln manche Influencer Sonnenbrillen an?
Vom echten Mediziner*innen bis zu Dr. Google â das Thema Gesundheit habe eine hohe Relevanz, sagt Kommunikationswissenschaftlerin Nadja Enke von der UniversitĂ€t Leipzig. Influencer*innen in sozialen Medien durchliefen jedoch keine strukturierte Ausbildung, es gebe fĂŒr sie auch keine ethischen, rechtlichen und organisatorischen Regularien. Das nutzten einige aus.
Dabei gehe es vor allem ums GeschÀft.
So werben viele Influencer*innen etwa fĂŒr ihre Coaching-Angebote oder alternative Produkte. âSie kombinieren Informationen und Werbeplatzâ, sagt Enke. Und was hilft gegen gesundheitsschĂ€dliche Tipps aus dem Netz? âKontrollinstanzenâ, sagt die Expertin. Doch jede*r Leser*in kann Informationen auch selbst ĂŒberprĂŒfen. Viele Ă€rztliche Fachgesellschaften betreiben eigene Onlineseiten fĂŒr Laien. Auch das Bundesinstitut fĂŒr Ăffentliche Gesundheit ist eine seriöse Quelle.
Quelle: dpa












