Impfstoff und Spritze im Kalender© Valerii Evlakhov / iStock / Getty Images Plus
Die Stiko empfiehlt fĂĽr Kinder im Alter von 12 bis 14 Jahren empfiehlt die Stiko nun eine Impfung gegen Meningokokken.

Schutz

MENINGOKOKKEN-IMPFUNG: STIKO EMPFIEHLT SCHUTZ FĂśR KINDER AB ZWĂ–LF JAHREN

Die Meningokokken-Impfung wird für Kinder ab zwölf Jahren empfohlen. Mit dieser neuen Stiko Impfempfehlung sollen Jugendliche besser vor schweren Infektionen geschützt werden. Auch bei kleinen Kindern gibt es Änderungen im Impfplan.

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FĂĽr Kinder im Alter von 12 bis 14 Jahren empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) nun eine Meningokokken-Impfung. Ziel ist einerseits der Schutz einer der Altersgruppen mit dem höchsten Erkrankungsrisiko – andererseits soll dadurch die Verbreitung der Erreger in der gesamten Bevölkerung nachhaltig verringert werden, wie das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin mitteilte. Die neue Stiko Impfempfehlung betrifft die vier Untergruppen der Meningokokken A, C, W und Y.

Meningokokken sind Bakterien, die durch Tröpfchen – etwa beim Husten oder Niesen – auf andere Menschen ĂĽbertragen werden. Sie können eine HirnhautentzĂĽndung (Meningitis) oder eine Blutvergiftung (Sepsis) auslösen. Die Erkrankungen sind laut RKI in Deutschland zwar „sehr selten, verlaufen jedoch meist sehr schwerwiegend“. Die Todesfallrate betrage 7 bis 15 Prozent, viele Ăśberlebende litten an schweren Langzeitfolgen. Die Bedeutung der Meningokokken-Impfung wird dadurch besonders deutlich.

Meningokokken sind Bakterien, die durch Tröpfchen – etwa beim Husten oder Niesen – auf andere Menschen übertragen werden.

Impfung Jugendliche: Schutz vor hohem Risiko

Laut epidemiologischen Daten weisen Jugendliche im Alter von 15 bis 19 Jahren das höchste Risiko fĂĽr invasive Meningokokken-Erkrankungen dieser Untergruppen auf, erläutert das RKI. Daher sollte vor dem Erreichen dieses Alters ein Immunschutz aufgebaut werden. Die Impfung Jugendlicher ist daher ein zentraler Bestandteil der aktuellen Stiko Impfempfehlung.

Die Meningokokken-Impfung gegen die vier Untergruppen sei mit einer Kombi-Dosis möglich und könne etwa im Rahmen der routinemäßigen Vorsorgeuntersuchung bei Jugendlichen (kurz J1) verabreicht werden, fĂĽhrt das RKI aus. Wer älter ist, kann eine Nachholimpfung bekommen – diese sollen laut Stiko junge Menschen bis zum 25. Geburtstag erhalten. Auch fĂĽr diese Altersgruppe wird die Impfung Jugendlicher dringend angeraten.

Stiko Impfempfehlung: Änderungen für Kleinkinder

Diese neue Stiko Impfempfehlung bringt auch Anpassungen bei den Impfungen fĂĽr Kleinkinder mit sich: Bisher gehörte der Schutz vor Meningokokken der Untergruppe C zu den Standardimpfungen fĂĽr Kleinkinder ab dem zweiten Lebensjahr. Dieser Bestandteil entfällt nun aus der Meningokokken-Impfung.

„Die Zahl invasiver Erkrankungen durch Serogruppe C ist in den letzten Jahren in Deutschland kontinuierlich gesunken“,

erläutert das RKI. Aktuell werden nur noch Einzelfälle beobachtet, „sodass der Nutzen einer Impfung im Kleinkindalter nach dem vollendeten ersten Lebensjahr als sehr gering eingeschätzt wird“. Diese Einschätzung fließt direkt in die überarbeitete Stiko Impfempfehlung ein.

Meningokokken B: Weiterhin Schutz für Säuglinge

Bestehen bleibt jedoch die Empfehlung, Säuglinge ab einem Alter von zwei Monaten gegen Meningokokken B zu schĂĽtzen. Sie sind dem RKI zufolge am häufigsten von Infektionen dieser Untergruppe betroffen. Die Meningokokken-Impfung gegen Meningokokken B gehört seit 2024 zu den Standardimpfungen von Kleinstkindern.

Die Impfdosen gegen Meningokokken B sollten im Alter von 2, 4 und 12 Monaten verabreicht werden. Nachholimpfungen werden fĂĽr Kinder bis zum fĂĽnften Geburtstag empfohlen. Der Schutz vor Meningokokken B spielt daher nach wie vor eine wichtige Rolle.

Nach Einschätzung von Kinder- und Jugendärztin Julia Tabatabai, Mitglied der Ständigen Impfkommission, wird es noch ein paar Monate dauern, bis Arztpraxen tatsächlich die Meningokokken-Impfung gegen A, C, W und Y anbieten und ĂĽber die Krankenkassen abrechnen können. So mĂĽsse unter anderem auch noch die KostenĂĽbernahme mit den Krankenkassen geregelt werden. Bis dahin bleibt Aufklärung zur Stiko Impfempfehlung und zur Impfung Jugendlicher entscheidend.

Quelle: dpa

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