Nachhaltigkeit
WIE UMWELTFREUNDLICH UND WIRKSAM SIND SCHMERZSALBEN? 20 PRODUKTE IM ÖKO-TEST
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Eine gute Schmerzsalbe ist Gold wert, wenn man fies umgeknickt ist oder ein rheumatischer Schub Gelenkschmerzen beschert. Doch längst nicht alle Salben und Gele sind gut wirksam – das hat die Zeitschrift „Öko-Test“ herausgefunden (Ausgabe 8/25). Denn nicht für alle Wirkstoffe ist ausreichend belegt, dass sie Schmerzen und Entzündungen effektiv lindern.
Besonders wichtig: Wer eine umweltfreundliche Schmerzsalbe sucht, sollte genau hinschauen. Mitunter stecken unerwünschte Substanzen wie Mineralölrückstände in den Salben, Cremes und Gelen. Auch, ob die Schmerzsalben das Abwasser belasten, spielte bei der Bewertung eine Rolle – etwa bei Produkten mit Diclofenac.
Schmerzsalben im Test
Insgesamt 20 Schmerzsalben hat die Zeitschrift untersucht. Und zwar mit Unterstützung eines pharmazeutischen Chemikers, der die Studienlage zu den Wirkstoffen begutachtete. Zudem schickten die Tester*innen die Produkte in ein Labor, um sowohl die Wirksamkeit als auch Umweltaspekte zu beurteilen.
Schmerzsalben mit Ibuprofen schneiden gut ab
Für fünf Salben geht die Untersuchung erfreulich aus, sie schneiden jeweils mit der Note „Sehr gut“ ab. Drei setzen dabei auf Ibuprofen, jeweils eine auf Piroxicam und Felbinac.
Alle drei Wirkstoffe sind nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR). Laut Gutachten sorgen sie „für eine signifikante Schmerzlinderung bei akuten Beschwerden wie Verstauchungen, Zerrungen oder Überlastungsverletzungen“. Nebenwirkungen sind bei der topischen Anwendung kaum zu erwarten – erst recht weniger als bei der Einnahme von Schmerztabletten mit denselben Wirkstoffen.
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Schmerzsalbe mit Diclofenac – Problem für das Abwasser
Auch für den Wirkstoff Diclofenac ist eine schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkung gut belegt. Dennoch schneiden die vier Schmerzsalben mit Diclofenac im Öko-Test bestenfalls befriedigend ab.
Grund dafür ist die Umweltproblematik, die der Wirkstoff birgt: Über das Abwasser gelangt er in Gewässer, da Kläranlagen ihn nur teilweise zurückhalten können. Dort schadet er Wasserpflanzen, Algen und Wer eine umweltfreundliche Schmerzsalbe sucht, sollte daher besser auf Alternativen zurückgreifen.
Wer dennoch auf Diclofenac-Schmerzsalben setzt, sollte sich im Anschluss nicht direkt die Hände waschen, sondern die Reste erst mit einem Papiertuch abwischen. Auch bei anderen Schmerzsalben empfiehlt „Öko-Test“ dieses Vorgehen. Wichtig: Nach dem Abwischen gehört das Tuch nicht in die Toilette, sondern in den Restmüll – sonst landet die Schmerzsalbe doch wieder im Abwasser.
Naturheilmittel überzeugen nicht immer
Acht Schmerzsalben rasseln allerdings im Öko-Test durch. Eine ist mangelhaft, sieben sind ungenügend. Ein Überblick:
- Sechs dieser Schmerzsalben setzen auf den pflanzlichen Wirkstoff Campher. Für den ist zwar eine durchblutungsfördernde Wirkung bekannt. Es fehlen allerdings ausreichende Belege, dass er gegen Schmerzen und Entzündungen hilft.
- Auch eine Salbe mit Salicylsäure fällt durch. Von deren Wirksamkeit ist der Gutachter nicht überzeugt. Zudem gilt Salicylsäure als fruchtbarkeitsschädigend.
- Auch für Arnika-Schmerzsalben fehlen ausreichende Belege.
- In fünf der Schlusslicht-Salben stecken zudem aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe. Unter ihnen können sich Substanzen befinden, die krebserregend und erbgutschädigend sind. Und umweltfreundlich sind diese Schmerzsalben auch nicht.
Wer eine umweltfreundliche Schmerzsalbe mit nachgewiesener Wirkung empfehlen möchte, sollte sich also gut informieren – denn nicht alles, was aus der Natur kommt, ist auch wirksam.
Quelle: dpa












