Menopause
WECHSELJAHRE UND HORMONE: WANN EINE HORMONTHERAPIE WIRKLICH SINNVOLL IST
Seite 1/1 2 Minuten
Derzeit sind in Deutschland etwa neun Millionen Frauen in den Wechseljahren, wie es von der Deutschen Menopause Gesellschaft (DMG) heiĂźt.
Viele von ihnen beschäftigen sich mit der Frage, ob eine Hormontherapie während der Wechseljahre sinnvoll ist – vor allem bei stark ausgeprägten Symptomen der Wechseljahre.
Symptome Wechseljahre: individuell, vielfältig und oft unterschätzt
„Die meisten Frauen denken, dass sie noch keine Wechseljahressymptome haben, solange ihre Periode halbwegs pünktlich kommt“,
sagt DMG-Präsidentin Katrin Schaudig. Doch bereits erste Zyklusveränderungen, Stimmungsschwankungen oder Schlafstörungen können auf den Beginn der Wechseljahre hinweisen. Solche Symptome der Wechseljahre zeigen sich oft schon mit Ende 30 oder Anfang 40.
In jeder Phase der hormonellen Umstellung treten Wechseljahressymptome sehr unterschiedlich auf. Manche Frauen leiden stark, andere kaum. Besonders belastend sind anhaltende Hitzewallungen oder ständige Schlafprobleme. Dann kann eine Hormontherapie während der Wechseljahre hilfreich sein, um die Lebensqualität zu verbessern.
Aktuelles zu den Wechseljahren:
Östrogene während der Wechseljahre: entscheidender Einfluss auf Beschwerden
Ein zentrales Thema in den Wechseljahren ist der Rückgang der Östrogene. Der sinkende Östrogenspiegel verursacht viele der typischen Beschwerden, darunter Hitzewallungen, trockene Schleimhäute und Schlafstörungen. Gerade diese Östrogene während der Wechseljahre stehen im Mittelpunkt der Behandlung mit einer Hormontherapie Wechseljahre.
„Wenn erhebliche Wechseljahressymptome vorhanden sind, ist mit pflanzlichen Mitteln aber nicht viel zu bewirken“,
betont Ortmann. In diesen Fällen kann die gezielte Gabe von Östrogenen helfen, die Symptome während der Wechseljahre zu lindern. Kombiniert mit Progesteron – zum Schutz der Gebärmutterschleimhaut – ergibt sich eine effektive Hormontherapie.
Die transdermale Aufnahme von Östrogene während der Wechseljahre – über Pflaster, Gel oder Spray – hat den Vorteil, dass die Leber umgangen wird. Dies senkt das Risiko für Thrombosen und Schlaganfälle. Deshalb bevorzugen viele Fachärztinnen und Fachärzte in den Wechseljahren diese Form der Hormontherapie.
Bioidentische Hormone: natürlich gleich – aber nicht risikofrei
Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass bioidentische Hormone harmloser seien als andere Präparate. Zwar entsprechen bioidentische Hormone strukturell den körpereigenen Östrogenen, doch auch sie können Risiken bergen – vor allem bei falscher Anwendung. Auch mit bioidentischen Hormonen ist eine ärztlich überwachte Hormontherapie während der Wechseljahre unbedingt erforderlich.
Im Gegensatz dazu stehen equine Östrogene, die aus Stutenurin gewonnen werden. Diese unterscheiden sich strukturell, gelten aber bei gleichem Einnahmeweg als ähnlich sicher oder riskant wie bioidentische Hormone. Auch hier ist entscheidend, wie die Hormontherapie innerhalb der Wechseljahre verabreicht wird – transdermal oder oral.
Langfristig kann eine individuell abgestimmte Hormontherapie die Lebensqualität während der Wechseljahre verbessern, ohne dass schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten müssen – sofern Indikation, Dauer und Art der Hormone (einschließlich bioidentische Hormone) sorgfältig gewählt werden.
Quelle: dpa











