Psychische Gesundheit
MENSTRUATIONSBESCHWERDEN UND DEPRESSION: ZUSAMMENHANG VERMUTET
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Weltweit leiden etwa 70 Prozent der heranwachsenden Frauen unter Menstruationsbeschwerden (Dysmenorrhoe). Das Leitsymptom sind Schmerzen, von krampfartigen Beschwerden während oder kurz vor Einsetzen der Regel bis hin zu Rücken-, Kopf- und Unterleibsschmerzen. Manche Frauen leiden unter so starken Menstruationsbeschwerden, dass sie weder ihrer Arbeit noch ihrem Alltag nachgehen können. Die Symptome sollten daher nicht heruntergespielt werden. Und Menstruationsbeschwerden zu behandeln sollte nicht die letzte Lösung sein.
Zu den Beschwerden zählen aber auch solche psychischer Natur. Denn die hormonellen Veränderungen nach dem Eisprung, vor allem der Abfall von Östrogen, geht häufig mit Stimmungsschwankungen, Müdigkeit oder einer allgemein gedrückten Stimmung einher. Der vermutete Zusammenhang von Menstruationsbeschwerden und Depression liegt also nahe.
„Growing up in Australia“-Studie liefert Hinweise
Im Rahmen der „Growing up in Australia“-Studie fragen Forschende regelmäßig Eltern sowie Jugendliche nach der körperlichen und geistigen Entwicklung der Heranwachsenden. Auch Fragen rund um die Frauengesundheit zählen dazu, wie unter anderem nach
- dem Alter bei Einsetzen der Menstruation (Menarche),
- dem Vorliegen, den Symptomen sowie dem Schweregrad einer Dysmenorrhö,
- psychischen Beschwerden wie Angst und/oder Depression sowie allgemein Fragen zur psychischen Gesundheit junger Frauen (21 Jahre).
Dabei stellte sich heraus, dass betroffene junge Frauen häufiger eine stärkere psychische Belastung angeben als Gleichaltrige ohne Menstruationsbeschwerden. Im Alter von 14, 16 und 18 Jahren litten sie fast doppelt so häufig unter Angstzuständen und mehr als doppelt so häufig unter Depressionen.
Frauengesundheit im Fokus:
Zusammenhang zwischen Menstruationsbeschwerden und Depression
Die Forschenden folgern aus ihren Daten, dass Frauen mit Menstruationsbeschwerden ein deutlich höheres Risiko tragen, im jungen Erwachsenenalter eine Depression oder Angststörung zu entwickeln.
Aus ihren Erkenntnissen über die Zusammenhänge von Menstruationsbeschwerden und Depression fordern sie Autor*innen:
- eine bessere Behandlung von Menstruationsbeschwerden,
- eine verbesserte Aufklärung zu Menstruation und Dysmenorrhoe und
- frĂĽhzeitige Interventionen bei psychischen Problemen im Jugendalter.
Menstruationsbeschwerden behandeln – Tipps aus der Apotheke
- (Starke) Schmerzen sollten akkurat versorgt werden, z. B. durch NSAR, ggf. in Kombination mit einem krampflösenden Wirkstoff
- Wärme in Form von Bädern, Wärmflasche, Wärmepflaster oder Sauna
- Leichte Massagen im unteren Rücken oder dem Unterbauch (ggf. mit Aromaölen)
- Akupressur oder Akupunktur
- Warme Tees aus Kamille, Schafgarbe, Ingwer, Frauenmantel, Lavendel, Mönchspfeffer, Gänsefingerkraut, Beifuß, Johanniskraut
- Moderate Bewegung, z. B. Yoga, Spazieren, Schwimmen, Walking
- Stress runterfahren, z. B. durch Meditation, autogenes Training, Yoga, Musik hören
- Auf eine ausgewogene, salzarme, ballaststoffreiche, pflanzenbasierte Ernährung setzen
Quellen:
https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/kinder-jugendpsychiatrie-psychosomatik-und-psychotherapie/news-archiv/artikel/teenager-mit-starken-regelschmerzen-sind-anfaelliger-fuer-depressionen/
Cameron L, Mikocka-Walus A, Stanley K, Payne LA, Druitt M, Grover S, Evans S.: „The relationship between menstrual pain in adolescence and mental health in adolescence and early adulthood“, Journal of Psychosomatic Research, Mai 2025. https://doi.org/10.1016/j.jpsychores.2025.112122












