Eine junge Frau in weißem Kittel steht in der Apotheke hinter dem HV-Tisch. Sie hat die Arme vor dem Oberkörper verschränkt und lächelt selbstbewusst. Im Hintergrund stehen zwei Kolleginnen und blicken Richtung Kundschaft.© Zoran Zeremski/iStock/Getty Images Plus
PTA haben in der Apotheke mehr Aufgaben und Karriere-Chancen als Beratung und Verkauf.

Karriere

WELCHE AUFGABEN ÜBERNEHMEN PTA IN APOTHEKEN?

Die Aufgaben von PTA werden immer vielfältiger. Neben der klassischen Beratung können PTA in den unterschiedlichsten und kreativsten Bereichen glänzen und Karriere machen. So sind sie für die Teamstärke und Servicequalität der Apotheke unersetzlich.

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Pharmazeutisch-technische Assistent*innen (PTA) sind die größte Berufsgruppe in öffentlichen Apotheken. Als Expert*innen in der Gesundheitsversorgung gewährleisten sie eine sichere und qualitativ hochwertige Arzneimittelversorgung. Neben der Beratung von Kund*innen zählen auch organisatorische Aufgaben sowie die Herstellung individueller Rezepturen zu ihren Aufgaben.

Der PTA-Beruf ist in Deutschland klar gesetzlich geregelt. Das PTA-Gesetz (PTA-G) definiert die Ausbildung und die Aufgaben von PTA genau und sorgt für einheitliche Standards in der Qualifikation. Die Apothekenbetriebsordnung (ApoBetrO) regelt Anforderungen an die Abläufe. So steckt sie den Beruf der PTA weiter ab. Wir schauen uns an, was PTA üblicherweise in Apotheken machen. Und mit welchen besonderen Aufgaben sie ihre Karriere weiterentwickeln und sich verwirklichen können.

Was macht man als PTA in der Apotheke? Die klassischen Aufgaben

Das Arbeitsbild der PTA hat sich in den letzten Jahren deutlich gewandelt. Während früher vor allem der Verkauf und die Beratung im Vordergrund standen, übernehmen PTA heute vielfältige und verantwortungsvolle Aufgaben.

Noch immer ist die Beratung zu Arzneimitteln, Medizinprodukten und Co. der Kernbereich des PTA-Berufs. Eine immer größere Rolle spielen dabei die Vorgaben zur Rezeptbelieferung. Auch Individualrezepturen stellen in der Regel PTA her. Seit 2022 dürfen PTA die pharmazeutischen Dienstleistungen zu Bluthochdruck und zur Inhalativa-Anwendung durchführen. Bei diesen Aufgaben unterliegen PTA der Verantwortung von Apotheker*innen.

Viele PTA wünschen sich von ihrer Karriere außerdem Aufgaben, in denen sie eigenverantwortlich arbeiten und ihr Können unter Beweis stellen können. Für die einen ist es das Marketing der Apotheke, für andere die Ausbildungsanleitung und wieder andere fühlen sich im Qualitätsmanagement wohl. Optionen gibt es einige.

Kund*innenbindung: PTA sind Profis für Themenwochen und Aktionstage

Viele Kund*innen erwarten heute mehr von einer Apotheke als bloß Rezepte zu beliefern – das bekommen sie auch bei Versandapotheken. Aktionen zur Kund*innenbindung zu organisieren kann Aufgabe von PTA sein. Damit werden sie zu Marketing-Profis in der Apotheke.

PTA organisieren Sport-Themenwochen, Blutdruckmessgeräte-Prüftage oder Venen-Aktionstage inklusive Messung. Hautscreenings und eine individuelle Beratung zum Hauttyp können Apotheken selbst durchführen oder in Kooperation mit Kosmetikfirmen. Auch Sommerfeste, Weihnachts-Aktionstage oder Gewinnspiele gehören zum Marketing der Apotheke. PTA dürfen sich bei diesen Aufgaben kreativ austoben und ihr Organisationstalent zeigen.

Kund*innen nehmen Vorträge und Informationsabende gern an. Auch solche Aktionen stärken ihre Bindung an die Apotheke und bieten PTA Raum zu glänzen und ihre Karriere voranzutreiben.

Digitales Marketing: Kreative Aufgabe in der Apotheke

Eine bei PTA beliebte Aufgabe ist das digitale Marketing. Gerade für diejenigen, die sich ohnehin gern und sicher in den sozialen Medien bewegen, ist Online-Marketing der Apotheke ein passender und kreativer Schritt in der Karriere. Dabei leisten PTA einiges:

  • Festlegen, welche Kanäle die Apotheke bedienen wird (Facebook? Instagram? WhatsApp? Andere?)
  • Kanalaufbau
  • Redaktionsplanung: Inhalte festlegen und erstellen, auch grafisch
  • Interaktion mit der Community
  • Rechtliche Aspekte lernen, beachten und umsetzen

Einige Schulungsportale, aber auch die IHK bieten Fortbildungen zum Apotheken-Marketing an. Die Kosten dafür übernimmt die Apothekenleitung in der Regel gern, wenn PTA sich für diese Aufgabe interessieren. Vor allem, wenn sie verdeutlichen, welchen Nutzen die Apotheke davon hat: Sie kann neue Kund*innen gewinnen, Stammkund*innen binden und Angebote bewerben.

Gute Stimmung: PTA im Feelgood-Management

Als Feelgood-Manager*innen ist es die Aufgabe von PTA, das Teamklima aktiv zu gestalten. So fördern sie eine Atmosphäre, in der sich das Kollegium wertgeschätzt und wohlfühlt. Ein gelungenes Feelgood-Management steigert die Produktivität im Team und sorgt für eine geringere Fluktuation, also selteneren Personalwechsel.

Feelgood-Manager*in zu sein heißt für die Karriere von PTA, sie übernehmen Aufgaben rund um Teamevents, organisieren etwa Betriebsausflüge oder kleine Feierlichkeiten. Sie sind für Gesundheits- und Fitnessangebote zuständig. Und ganz wichtig: Sie moderieren Konflikte im Alltag, greifen früh Spannungen auf und begleiten lösungsorientierte Gespräche als neutrale Vermittler*innen. Durch regelmäßiges Feedback stärken sie den Zusammenhalt und fördern eine offene Kommunikation im Team der Apotheke.

Es gibt Aus- und Weiterbildungen für Feelgood-Manager*innen.

Verantwortungsvolle Aufgabe: Auszubildende betreuen

Seit Januar 2023 können PTA die Praxisanleitung in ihrer Apotheke übernehmen. Ihre Aufgabe ist es dann, den PTA-Nachwuchs zu betreuen und sicherzustellen, dass die vorgeschriebenen Ausbildungs-Inhalte auch vermittelt werden. Für diesen verantwortungsvollen Schritt in ihrer Karriere benötigen PTA eine Weiterbildung, die sie berufsbegleitend absolvieren können.

Fortbildungen des Apotheken-Teams koordinieren

So wie sie sich um das Wissen der Auszubildenden kümmern, können PTA sich auch die Fort- und Weiterbildung des Teams zur Aufgabe machen. Sie koordinieren dann beispielsweise den Kontakt zu Schulungsanbietern und Institutionen wie der ABDA und dem BVpta. Fortbildungsbeauftragte wählen auch, welche Schwerpunkte thematisch relevant sind. Die Aufgabe der zuständigen PTA ist es, passende Termine abzustimmen, Zeitpläne im Apothekenalltag einzuhalten und Anmeldungen rechtzeitig zu organisieren.

Sie haben dabei auch Aspekte wie das freiwillige Fortbildungszertifikat im Auge oder welche Kolleg*innen zu pharmazeutischen Dienstleistungen geschult sind. Die fachliche Entwicklung des Teams ist somit Aufgabe der PTA.

Typische PTA-Karriere: Verantwortlich für spezielle Aufgaben

Die meisten PTA übernehmen im Lauf ihrer Karriere eine (oder mehrere) Aufgaben zum Qualitätsmanagement. Abstrakt spricht man davon, Standard Operating Procedures (SOPs) zu verfassen und deren Einhaltung regelmäßig zu prüfen. Konkret heißt das etwa, in der Rezeptur die organisatorische Leitung zu unterstützen, auch wenn die Verantwortung bei der Apotheker*in bleibt. Eine weitere Schlüssel-Aufgabe für PTA ist die Botendienst‑Logistik: von der Einhaltung rechtlicher Vorgaben über die Verpackung bis zur Rezeptkontrolle nach Lieferung.

PTA können QMS-, Hygiene- oder Datenschutzbeauftragte sein. Sie definieren und prüfen Beratungsstandards, sammeln Kund*innen‑Feedback und moderieren Kritikprozesse, um kontinuierlich die Service‑Qualität zu sichern. Mit diesen Verantwortungsbereichen und Aufgaben tragen PTA in ihrer Karriere entscheidend zur strukturierten, gesetzeskonformen und kund*innenorientierten Apothekenpraxis bei.

PTA: Ein Beruf, viele mögliche Aufgaben

Die vielen möglichen Aufgaben und Bereiche zeigen, dass PTA mittlerweile Karriere in führenden Rollen der Apotheke machen. Wer sich für Beratungsgespräche inhaltlich spezialisieren möchte, kann außerdem Fach-PTA werden, zum Beispiel Phyto-PTA oder Fachberater*in für Wundversorgung oder Lebensmittelunverträglichkeiten.

Was verdient man als PTA?

Das Gehalt von PTA ist zum einen in Gehaltstarifverträgen festgehalten (ADA-Tarifgebiet, Tarifvertrag Nordrhein oder Tarifvertrag Sachsen). Rechtlich bindend ist die Zahlung nach Tarifvertrag nur, wenn Angestellte Mitglied der Apothekengewerkschaft ADEXA sind und Arbeitgeber*in Mitglied des Apothekerverbands. Auch wenn die Tarifbindung nicht greift, ist es üblich, das Gehalt an den Tarifvertrag anzulehnen. Je nach Lage der Apotheke ist zudem eine übertarifliche Vergütung üblich – in ländlichen Gegenden und den neuen Bundesländern weniger, in städtischen Gebieten mehr.

Quellen:
„Die Apotheke – Zahlen Daten Fakten 2025“,  ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e.V., Mai 2025.
https://www.younited.de/glossar/feel-good-management.html
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/keine-angst-vor-der-praxisanleitung-153942/

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