Ein paar HÀnde umfassen sanft die HÀnde einer anderen Person.© fizkes / iStock / Getty Images Plus
Wer sich entschuldigt, kann nicht nur Fehler korrigieren, sondern auch die Beziehung verbessern.

Verantwortung ĂŒbernehmen

RICHTIG ENTSCHULDIGEN: DIE FÜNF ELEMENTE EINER WIRKSAMEN ENTSCHULDIGUNG

Viele Menschen entschuldigen sich falsch – und richten damit mehr Schaden an. Wer sich richtig entschuldigen will, sollte fĂŒnf klare Schritte beachten. Eine wirksame Entschuldigung kann Beziehungen retten – und ist ein echter Power-Move.

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Ein schneller „Sorry“-Zuruf und weiter geht's – das ist keine echte, sondern eine Entschuldigung quasi im Vorbeigehen – eine, die nicht ankommt und nicht wirkt.

In seinem Podcast WorkLife erklĂ€rten der US-Psychologe Adam Grant und seine GĂ€ste, warum oberflĂ€chliche Entschuldigungen oft mehr schaden als helfen – und wie man sich richtig entschuldigen kann.

Wirksame Entschuldigung: Diese fĂŒnf Punkte zĂ€hlen

Die Management-Professorin Beth Polin hat viel zu Entschuldigungen und Vertrauen geforscht. Sie sagt: Menschen entschuldigen sich zwar oft, aber oft auch falsch. Eine wirksame Entschuldigung enthĂ€lt ihr zufolge fĂŒnf Elemente:

  • Reue (Regret) – ehrlich und spĂŒrbar.
  • BegrĂŒndung (Rationale) – ohne AusflĂŒchte.
  • Verantwortung ĂŒbernehmen – „Das war mein Fehler“.
  • Besserung (Repentance) – ein klares „Ich mache es kĂŒnftig anders“.
  • Wiedergutmachung (Repair) – konkret und aktiv.

Beth Polin ergĂ€nzt einen sechsten, „oft ĂŒbersehenen“ Punkt: die Einladung zur Vergebung. Wer sich richtig entschuldigen will, kann das GesprĂ€ch mit einer offenen Frage abrunden – etwa mit „Kannst du mir verzeihen?“ oder „Alles wieder okay zwischen uns?“. Selbst wenn die andere Person Zeit brauche, signalisiere das den Willen, die Beziehung zu verbessern.

Verantwortung ĂŒbernehmen ist entscheidend

Eine schlechte Entschuldigung aber wirke eher wie ein zweiter Schlag, so Grant: „Tut mir leid, dass du dich so fĂŒhlst“ oder „Sorry, mir geht es auch schlecht damit“ – so etwas ist den Experten zufolge kontraproduktiv.

Und tatsĂ€chlich ist das Wort, ob „Sorry“, „tut mir leid“ oder Ă€hnliches, nicht der entscheidende Teil einer wirksamen Entschuldigung. Es gehört nicht einmal zu den drei wichtigsten Bestandteilen. Das haben Polins Forschungen ergeben.

Am wichtigsten sei es, Verantwortung zu ĂŒbernehmen. Wenn nur drei Elemente Platz haben, muss dieser Punkt unbedingt dazugehören, so Polin – ebenso wie eine nachvollziehbare ErklĂ€rung und ein Angebot zur Wiedergutmachung. Wer sich richtig entschuldigen möchte, kommt daran nicht vorbei.

Beziehung verbessern durch echtes Bedauern

Viele Menschen möchten sich nicht richtig entschuldigen, weil sie fĂŒrchten, sich damit zu schwĂ€chen, erklĂ€rt Grant. Doch das Gegenteil ist der Fall: Wer sich entschuldigt, kann nicht nur Fehler korrigieren, sondern auch die Beziehung verbessern.

Denn wenn wir Fehler nicht zugeben, können wir sie nicht wiedergutmachen und den Schaden nicht reparieren – und auch nicht aus ihnen lernen. Verantwortung ĂŒbernehmen bedeutet nicht, ein schlechter Mensch zu sein. Es zeigt vielmehr den Wunsch, ein besserer Mensch zu werden – und dass uns die andere Person wichtig ist.

FĂŒr Grant ist klar: Die beste Entschuldigung ist verĂ€ndertes Verhalten. Denn nur wer zeigt, dass er aus Fehlern lernt, kann Vertrauen wirklich wieder aufbauen. Wer sich richtig entschuldigen will, muss das langfristig tun – mit Taten statt Worten.

Quelle: dpa

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