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SO STEIGERN SIE IHRE ENERGIE IM ARBEITSALLTAG – GANZ OHNE KAFFEE
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Erst mal 'nen Kaffee – sonst geht gar nichts: Wer kennt es nicht, das Gefühl, schon erschöpft in den Tag zu starten?
Die Frage ist: Ist Kaffee wirklich der Retter in der Not oder kann man das Problem grundsätzlich angehen?
Tipps und Wissenswertes fĂĽr mehr Energie im Arbeitsalltag.
Erst gut schlafen – dann gezielt in den Tritt kommen
Es klingt banal, ist aber nun mal Fakt: Wie gut wir in den Arbeitstag starten, hängt maßgeblich damit zusammen, wie wir geschlafen haben. Entscheidend ist, das eigene Schlafbedürfnis möglichst gut zu erfüllen. „Bei den meisten Erwachsenen liegt das zwischen 7 und 9 Stunden“, sagt Emma Erhard vom Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG).
Doch nicht nur die Länge des Schlafs, auch seine Qualität ist entscheidend: Abendrituale, der Verzicht auf grelle Bildschirme vor dem Einschlafen und ein dunkler, ruhiger Raum können dem Körper helfen, in den Erholungsmodus zu kommen, so Erhard.
Wenn es dann darum geht, Müdigkeit zu bekämpfen, helfen vor allem frische Luft und Tageslicht. Wenn das möglich ist, könne man etwa zu Fuß gehen oder mit dem Rad zur Arbeit fahren, rät Nora Johanna Schüth, Psychologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für angewandte Arbeitswissenschaften (ifaa). Dabei werde die Serotoninproduktion angekurbelt – ein wichtiger Faktor für mehr Energie im Arbeitsalltag.
Wer auf das Auto oder öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist, könne ein Stück weiter weg parken oder zwei Haltestellen früher aussteigen. Auch das hilft, Müdigkeit zu bekämpfen.
Kaffee allein reicht nicht – Müdigkeit bekämpfen mit Alternativen
Kaffee macht wach – so viel ist klar. Doch der Effekt ist eher kurzfristig. „Wer dauerhaft auf Koffein angewiesen ist, maskiert oft Schlafmangel oder Stress“, sagt Nora Johanna Schüth. Sie empfiehlt: Auf jede Tasse Kaffee ein Glas Wasser folgen lassen. „Das kann helfen, den Kaffeekonsum einzuschränken und die tägliche Flüssigkeitszufuhr zu erhöhen.“
Die Forschung zeigt: „Wenn wir ausgeschlafen sind, bringt Kaffee keinen zusätzlichen Boost. Erst bei Schlafmangel greift Koffein durch“, sagt Emma Erhard. Das funktioniere aber nur ein paar Tage – dann falle der gewünschte Wachmacher-Effekt weg. Das heißt, laut Erhard:
„Wer regelmäßig viel Kaffee trinkt, braucht ihn, um das persönliche Grundniveau zu erreichen und nicht, um darüber hinaus fitter zu werden“.
Um langfristig Müdigkeit zu bekämpfen, braucht es daher gesunde Routinen – und keine Dauerlösung aus der Kaffeetasse.
Interessante Fakten zu Kaffee:
Bewegung, Pausen und frische Luft fĂĽr mehr Energie im Arbeitsalltag
Wer fit durch den Arbeitstag kommen möchte, kann auf drei Dinge achten: Pausen, Bewegung und frische Luft!
Emma Erhard rät, alle 60 Minuten eine Mikropause von mindestens ein bis zwei Minuten einzulegen. „Das reicht oft schon, um den Fokus zurückzubekommen“, sagt sie. Wer kann, darf sich auch einem Powernap hingeben – jedoch nicht länger als maximal 20 Minuten. Außerdem erhöht Sauerstoff die Konzentrationsfähigkeit. Also öfter mal Stoßlüften, rät Schüth.
Ob Treppensteigen oder leichte Dehnübungen – wer Pausen dazu nutzt, in Bewegung zu kommen, regt die Durchblutung im Körper an und kann so Müdigkeit bekämpfen.
Gesunde Snacks im BĂĽro: Kleine Mahlzeiten mit groĂźer Wirkung
Tipp: Auch gesunde Snacks im Büro können einem Durchhängen vorbeugen: „Komplexe Kohlenhydrate, Eiweiß und gesunde Fette liefern nachhaltige Energie“, sagt Schüth. Proteinriegel seien wegen unnötiger Zusätze oft nicht die beste Wahl.
Stattdessen rät sie zu einem Schälchen Magerquark mit Beeren oder einer kleinen Tüte gemischter Nüsse. Solche gesunden Snacks im Büro versorgen den Körper kontinuierlich mit Nährstoffen und helfen, Energie im Arbeitsalltag aufrechtzuerhalten.
Mittagstief vermeiden durch kluge Ernährung
Um nach dem Mittagessen nicht in ein Energietief zu fallen, sollte man auf sehr fetthaltiges, stark gesalzenes oder schwer verdauliches Essen verzichten. Leichtere Mahlzeiten belasten den Körper weniger. Und, laut Erhard:
„In Kombination mit einem Verdauungsspaziergang lässt sich das Mittagstief verringern“.
Auch auf stark verarbeitete Lebensmittel, viel Zucker oder Weißmehl sollte verzichtet werden, so Nora Johanna Schüth. „Sie lassen den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen und nach kurzer Zeit rasch wieder abfallen.“ Das könne zu Müdigkeit und Konzentrationsstörungen führen.
Die Energiezufuhr mit regelmäßigen, gesunden Snacks im Büro über den Tag zu verteilen, helfe dabei, fit zu bleiben und Heißhunger vorzubeugen.
Biorhythmus nutzen für mehr Produktivität
Von Frühaufsteher bis Nachteule: Jeder Mensch hat seinen eigenen Biorhythmus, auch Chronotyp genannt. „Je nach Chronotyp haben wir zu unterschiedlichen Tageszeiten unser Leistungshoch“, erklärt Emma Erhard. Dieses Wissen kann man nutzen, um die Arbeitsorganisation so gut wie möglich abzustimmen. Wer seinen Biorhythmus nutzt, kann Energie im Arbeitsalltag gezielt einsetzen.
„Anspruchsvolle Aufgaben kann man in die persönliche Hochphase legen – dann, wenn man besonders konzentriert ist. Im Mittagstief sind dagegen eher Routinetätigkeiten oder organisatorische Aufgaben sinnvoll“.
Auch könne ein Wechsel von geistiger und körperlicher Arbeit helfen, Ermüdung vorzubeugen, rät Nora Johanna Schüth.
Und: Koffein sollte man ab dem späten Nachmittag meiden, um den Schlaf nicht zu stören.
Gut schlafen – Energie tanken für den nächsten Tag
„Feste Schlaf- und Aufwachzeiten sind ein wichtiger Bestandteil einer guten Tagesroutine“,
sagt Nora Johanna SchĂĽth.
Für einen besseren Schlaf und damit mehr Energie im Arbeitsalltag, können feste Abendroutinen helfen: „Solche Rituale können ganz unterschiedlich aussehen – von Lesen über Puzzlen bis hin zu einfachen Atemübungen. Wichtig ist vor allem die Regelmäßigkeit“, sagt Emma Erhard.
So lerne unser Gehirn, die Tätigkeit mit dem Einschlafen zu verknüpfen. „Es weiß dann: Jetzt ist es Zeit, zur Ruhe zu kommen.“
Quelle: dpa












