Schlafrhythmus
SCHLAFAPNOE: AM WOCHENENDE LAUERT GEFAHR
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Obstruktive Schlafapnoe, also Atemaussetzer im Schlaf durch Verengung des Rachenraums, betrifft rund eine Milliarde Menschen weltweit. Unbehandelt erhöht die Schlafstörung das Risiko für Herzerkrankungen, Diabetes, kognitiven Verfall und Depressionen. Die Diagnose erfolgt meist im Schlaflabor, und zwar unter der Woche.
Es scheint aber, dass Schlafapnoe sich verschlimmert, wenn am Wochenende andere Gewohnheiten herrschen. Australische Forschende stellten jetzt fest, dass eine Schlafapnoe vor allem durch längeres Ausschlafen am Wochenende verstärkt wird und gehen den Ursachen auf den Grund.
Soziale Schlafapnoe als eigene Schlafstörung identifiziert
Dass Schlafapnoe durch andere Gewohnheiten am Wochenende verstärkt auftritt, fand ein Team um Lucia Pinilla von der Flinders University in Australien heraus. Schliefen Probanden mit diagnostizierter Schlafapnoe am Wochenende mehr als 45 Minuten länger als unter der Woche, stieg das Risiko für eine Verschlimmerung der Probleme um 47 Prozent an. Die Wahrscheinlichkeit, dass mittelschwere bis schwere Schlafapnoe am Wochenende auftrat, lag um 18 Prozent höher als unter der Woche.
Weil die Veränderungen im Schlafrhythmus in erster Linie auf längerem Aufbleiben und anschließendem Ausschlafen beruhen, heißt das Phänomen auch soziale Schlafapnoe.
Soziale Schlafapnoe tritt also im Zusammenhang mit längeren Nächten, Alkohol- und Zigarettenkonsum sowie Ausschlafen am Sonntag auf. Nicht nur Betroffene von Schlafapnoe haben, wenn sie am Wochenende ihre Schlafgewohnheiten verändern, in den folgenden Nächten einen gestörten Schlafrhythmus. Davon ist übrigens nicht nur die Nacht auf Montag betroffen, sondern auch die folgenden. Die gesamte Woche leidet, was Schlafapnoe angeht, unter den Veränderungen am Wochenende, so die Studie.
Aktuelles zum Schlaf:
Atemaussetzer am Wochenende können Folgen haben
Atemaussetzer während des Schlafens sind bekanntlich nicht nur am Wochenende ein Problem. Zum einen führt eine (soziale) Schlafapnoe zu Begleiterscheinungen wie Schnarchen oder Müdigkeit am Tag. Zum anderen erhöhen nächtliche Atemaussetzer unbehandelt das Risiko für schwere Erkrankungen. Auch am Wochenende sollte daher auf einen gleichbleibenden Schlafrhythmus geachtet werden, empfehlen Expert*innen.
Warum Atemaussetzer am Wochenende vermehrt auftreten, ist noch nicht genau bekannt.
Die Studie ist aber ein erster Beweis, dass der Schweregrad einer Schlafapnoe am Wochenende zunimmt. Wahrscheinlich sind die Gründe dafür Alkoholkonsum, leichterer Schlaf und die weniger konsequente Anwendung von Therapien gegen obstruktive Schlafapnoe. Am Wochenende tragen möglicherweise mehr Menschen ihre Masken nicht, die durch leichten Überdruck ein Zurückrutschen der Zunge in den Rachenraum und eine zu starke Erschlaffung der Muskulatur verhindern sollen. Diese sind die Hauptgründe für obstruktive Schlafapnoe. Am Wochenende die Schlafgewohnheiten trotz allem im Blick zu haben und bei der Diagnostik von Schlafapnoe auch das Wochenende einzubeziehen, halten die Autor*innen der Studie für sinnvoll.
Quellen:
https://www.mdr.de/wissen/medizin-gesundheit/obstruktive-schlafapnoe-party-ausschlafen-wochenende-100.html
https://www.atsjournals.org/doi/10.1164/rccm.202505-1184RL












