Zwei Frauen sitzen gemeinsam auf einer Couch, haben die Hände übereinandergelegt, sitzen sich gegenüber, sprechen offen miteinander, ernste und einfühlsame Stimmung.© Jose carlos Cerdeno / iStock / Getty Images Plus
Für den persönlichen Umgang mit Krebs ist es wichtig, einen Rahmen zu finden, in dem man sich sicher fühlt.

Kommunikation

KREBS DIAGNOSE: WIE UND WANN BETROFFENE IHR UMFELD INFORMIEREN SOLLTEN

Eine Krebs Diagnose wirft viele Fragen auf – vor allem: Wer soll davon erfahren, und wann? Ob im privaten Umfeld oder im Beruf – wer sich frühzeitig mit der Kommunikation auseinandersetzt, kann besser mit der Situation umgehen.

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Die Deutsche Krebshilfe rät: Verschweigen Sie Ihre Krankheit nicht. Gerade in der schwierigen Phase nach einer Krebs Diagnose kann ein offenes Gespräch mit Angehörigen helfen, Ängste gemeinsam zu bewältigen.

Dennoch gilt: Niemand muss sofort alles erzählen. Es kann guttun, sich zunächst Gedanken zu machen – die Familie ĂĽber den Krebs zu informieren will ĂĽberlegt sein.

„Krebs ist heute kein Tabuthema mehr“, erklärt der Krebsinformationsdienst. Das zeige sich auch daran, wie viele Prominente inzwischen offen über ihre Krebs Diagnose sprechen – zuletzt TV-Unterhalter Thomas Gottschalk. Bei ihm wurde ein epitheloides Angiosarkom festgestellt – ein bösartiger Tumor, der von den Blutgefäßen ausgeht.

Krebs ist heute kein Tabuthema mehr

Familie ĂĽber Krebs informieren: Wer soll es wann wissen?

Das Gespräch mit Familie, Freunden oder Bekannten über die eigene Erkrankung fällt nicht leicht. Doch gerade für den persönlichen Umgang mit Krebs ist es wichtig, einen Rahmen zu finden, in dem man sich sicher fühlt. Der Krebsinformationsdienst empfiehlt, sich folgende Fragen zu stellen:

  • Wer soll es zuerst erfahren – Partnerin oder Partner? Die Kinder, die Eltern?
  • Wer im Freundeskreis sollte eingeweiht werden?
  • Wer kann aktiv unterstĂĽtzen?
  • Wem möchte ich es erst später sagen, wenn ich selbst mehr weiĂź?
  • Wen informiere ich ohne Details, etwa darĂĽber, dass ich Termine (Sport, Ehrenamt usw.) nicht wahrnehmen kann?

Sich Zeit zu nehmen und die Kommunikation bewusst zu planen, ist ein zentraler Schritt im Umgang mit Krebs. Offenheit kann helfen – muss aber nicht sofort in vollem Umfang erfolgen.

Krebs am Arbeitsplatz: Was muss ich sagen?

Eine weitere wichtige Frage ist der Umgang mit der Krebs Diagnose im beruflichen Umfeld. Grundsätzlich gilt: Arbeitgeber erfahren meist automatisch von der Erkrankung durch die Krankmeldung. Betroffene sind aber nicht verpflichtet, die genaue Diagnose zu nennen. Es reicht aus, mitzuteilen, dass man krank ist – die Aussage „Ich habe Krebs“ ist keine Pflicht.

Der Krebsinformationsdienst empfiehlt jedoch, Vorgesetzte rechtzeitig darĂĽber zu informieren, wenn ein längerer Ausfall absehbar ist. FĂĽr alles Weitere gilt: Erst dann mehr sagen, wenn der Therapieplan klar ist. So behalten Betroffene die Kontrolle ĂĽber ihre Kommunikation rund um das Thema Krebs am Arbeitsplatz.

Selbstständige müssen meist aktiv auf Auftraggeber und Geschäftspartner zugehen, um gemeinsam Lösungen für die Zeit der Erkrankung zu finden.

Umgang mit Krebs: Hilfe annehmen und Grenzen setzen

Die Zeit nach einer Krebs Diagnose ist geprägt von Unsicherheit, vielen Fragen und emotionaler Belastung. Der Krebsinformationsdienst betont, wie wichtig es ist, Hilfe anzunehmen, die angeboten wird – gleichzeitig sollten Betroffene klar sagen dürfen, wenn es zu viel wird.

Der bewusste Umgang mit Krebs, der Austausch mit nahestehenden Menschen und das Akzeptieren von Unterstützung können helfen, wieder ein inneres Gleichgewicht zu finden.

Quelle: dpa

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