Frau mit Nasenbluten sitzt auf einem Sofa und legt den Kopf in den Nacken© Antonio_Diaz / iStock / Getty Images Plus
Bei Nasenbluten Kopf in den Nacken? Besser nicht. Was wirklich hilft.

Erste Hilfe

BEI NASENBLUTEN KOPF IN DEN NACKEN? LIEBER NICHT!

Kommen Kund*innen schon mal mit Nasenbluten zu Ihnen in die Apotheke? Oder suchen beilÀufig in der Beratung Rat dazu, was bei Nasenbluten hilft? Was Sie Ihnen empfehlen können und von was Sie ihnen abraten sollten.

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FĂŒr alle, die Blut nur schlecht sehen können, ist diese Situation ein Alptraum: Auf einmal lĂ€uft es knallrot aus der eigenen Nase oder der des Nachwuchses. Wie bekommt man Nasenbluten schnell und gut in den Griff? 

FĂŒr so manchen ist da der erste Impuls: den Kopf in den Nacken legen. Schließlich bleibt das Blut so im Körper und tropft nicht mehr auf Kleidung und Co. Eine gute Idee ist das aber nicht, wie der Allgemeinmediziner Thomas GĂŒnther in der Zeitschrift „Hausarzt“ (Ausgabe 2025/IV) warnt: „Dies kann dazu fĂŒhren, dass Blut in den Magen gelangt und es zu Erbrechen kommt.“

Nicht Kopf, sondern KĂŒhlpack in den Nacken

Besser setzt man auf eine – oder gleich beide – dieser Strategien, um das Nasenbluten zu stillen: 

1. KĂ€lte im Nacken: Nehmen kann man dafĂŒr ein in ein Handtuch gewickeltes KĂŒhlpack oder einen Waschlappen, der zuvor mit kaltem Wasser getrĂ€nkt wurde. Laut dem Informationsportal „Das HNO-Wartezimmer“ löst der KĂ€ltereiz im Nacken einen Reflex aus, durch den sich die BlutgefĂ€ĂŸe in der Nase zusammenziehen.

2. NasenflĂŒgel zusammenpressen. Auch bei Blutungen in der Nase gilt: Druck hilft dabei, sie zu stillen. DafĂŒr beugt man den Kopf im Sitzen leicht nach vorn und drĂŒckt die NasenflĂŒgel mit Daumen und Zeigefinger fĂŒr rund zehn Minuten zusammen. Atmen sollte man in dieser Zeit durch den Mund.

Wichtig: Nach dem Nasenbluten bildet sich an der Nasenschleimhaut eine Kruste. So verlockend es auch sein mag: Pulen, popeln und krĂ€ftiges SchnĂ€uzen sind erst einmal tabu – sonst blutet es wieder. 

Wann Nasenbluten Àrztlich abklÀren lassen?

Nasenbluten tritt auf, wenn die feinen GefĂ€ĂŸe in der stark durchbluteten Nasenschleimhaut verletzt werden, so der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-OhrenĂ€rzte, und das kann unterschiedliche Ursachen haben, etwa festes SchnĂ€uzen, Fremdkörper oder Ă€ußere Einwirkungen. Die meisten Blutungen entstehen im vorderen Teil der Nase, dort seien sie fast immer harmlos. 

Lieber Ă€rztlich abklĂ€ren lassen sollte man Nasenbluten, wenn es lĂ€nger als 20 Minuten anhĂ€lt oder regelmĂ€ĂŸig auftritt. Auch wenn es sich vor allem im hinteren Teil der Nase abspielt, das Blut also vor allem den Rachen herunterlĂ€uft, ist ein Arztbesuch sinnvoll.

Quelle: dpa

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