Gesicht eines Jugendlichen, der eine E-Zigarette raucht.© DragonImages / iStock / Getty Images Plus
15 Millionen Jugendliche zwischen 13 und 15 nutzen nach WHO-Schätzungen bereits E-Zigaretten.

E-Zigaretten Konsum

NIKOTINABHÄNGIGKEIT BEI JUGENDLICHEN: WHO FORDERT STRENGE MASSNAHMEN

Die Nikotinabhängigkeit bei Jugendlichen nimmt weltweit zu – besonders durch den steigenden E-Zigaretten Konsum. Ein aktueller WHO Tabakbericht warnt vor den Folgen und fordert schärfere Maßnahmen, wie etwa ein Verbot von Zigarettenfiltern.

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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigt sich zunehmend besorgt über die steigende Nikotinabhängigkeit bei Jugendlichen. Dieses Thema stand auch im Fokus des Treffens der 183 Vertragsstaaten der Antitabakkonvention, das ab dem 17. November in Genf stattfand.

Die Teilnehmer repräsentieren rund 90 Prozent der Weltbevölkerung – darunter auch Deutschland – und beraten über neue Maßnahmen im Kampf gegen Tabakprodukte und die wachsende Suchtproblematik bei jungen Menschen.

E-Zigaretten Konsum nimmt stark zu

Nach Schätzungen der WHO nutzen weltweit bereits 15 Millionen Jugendliche im Alter von 13 bis 15 Jahren E-Zigaretten. Der E-Zigaretten Konsum hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen – insbesondere unter jungen Menschen. Inzwischen gelten E-Zigaretten als beliebter als herkömmliche Tabakprodukte. Eine US-Studie zeigt, dass sich der tägliche E-Zigaretten Konsum unter Schülern zwischen 2020 und 2024 nahezu verdoppelt hat.

Diese Entwicklung trägt erheblich zur Nikotinabhängigkeit bei Jugendlichen bei, da viele junge Nutzer das Suchtpotenzial unterschätzen. Der einfache Zugang und die aromatisierten Varianten begünstigen den Einstieg in die Abhängigkeit.

Der E-Zigaretten Konsum hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen – insbesondere unter jungen Menschen

WHO Tabakbericht mit klarer Warnung

Bereits seit 20 Jahren ist das „WHO-Rahmenübereinkommen zur Eindämmung des Tabakgebrauchs“ in Kraft. Die Konvention verpflichtet die teilnehmenden Staaten unter anderem zu Werbeverboten, hohen Steuern und politischen Schutzmaßnahmen gegen den Einfluss der Tabakindustrie. Im aktuellen WHO Tabakbericht wird die Nikotinabhängigkeit bei Jugendlichen als eines der drängendsten Probleme benannt.

Der amtierende Vorsitzende des Sekretariats der Anti-Tabak-Konvention, Andrew Black, betonte, dass jährlich sieben Millionen Menschen an den Folgen des Tabakkonsums sterben.

Ziel des Treffens war es, dem Kampf gegen Nikotinabhängigkeit bei Jugendlichen neue Impulse zu verleihen und den aktuellen Herausforderungen mit konkreten Maßnahmen zu begegnen.

Verbot von Zigarettenfiltern und Aromastoffen gefordert

Eine Expertengruppe legte ein Maßnahmenpapier vor, das unter anderem ein Verbot von Zigarettenfiltern fordert. Die Filter suggerierten eine vermeintliche Ungefährlichkeit und trügen gleichzeitig erheblich zur Umweltverschmutzung bei. Laut Bericht enthalten weggeworfene Filter Plastik und Giftstoffe, die die Umwelt weltweit belasten. Ein konsequentes Verbot von Zigarettenfiltern könnte sowohl der öffentlichen Gesundheit als auch dem Umweltschutz dienen.

Darüber hinaus wird ein generelles Verbot von Aromastoffen in E-Zigaretten gefordert, da diese laut WHO den E-Zigaretten Konsum unter Jugendlichen fördern und somit die Nikotinabhängigkeit bei Jugendlichen begünstigen.

Internationale Zusammenarbeit gegen den illegalen Handel

Die Konferenz in Genf dauerte bis zum 22. November. Direkt im Anschluss, vom 24. bis 26. November, trafen sich dort Vertreter der 71 Staaten, die das „Protokoll zur Unterbindung des unerlaubten Handels mit Tabakerzeugnissen“ unterzeichnet haben. Auch dieser Aspekt wird im WHO Tabakbericht als zentrale Maßnahme im Kampf gegen den globalen Tabakhandel und die Nikotinabhängigkeit bei Jugendlichen hervorgehoben.

Quelle: dpa

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