Sicher spenden
DAS SIND DIE VORAUSSETZUNGEN FÜRS BLUTSPENDEN
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Laut Angaben des Deutschen Roten Kreuz (DRK) werden täglich 14000 Blutspenden alleine in Deutschland benötigt: Als Vorrat für die schnelle Hilfe nach Unfällen, aber auch für die Krebstherapie, planbare Operationen oder zur Behandlung von Immunkrankheiten.
Trotz großer medizinischer Fortschritte ist es bislang nicht möglich, Blutspenden synthetisch zu ersetzen. Blutspenden retten also Leben. Doch darf jede*r Blut spenden? Welche Voraussetzung muss ich für eine Blutspende erfüllen?
Nach dieser Wartezeit darf man nach einem Infekt wieder Blut spenden
Die erste, doch gerade in dieser Jahreszeit nicht so leicht zu erfüllende Voraussetzung fürs Blutspenden lautet: Man muss gesund sein. Klingt banal, doch wie der DRK-Blutspendedienst informiert, wirken sich erhöhte Infektionszahlen negativ auf das Spendenaufkommen aus. Hat es einen doch erwischt, stellen sich die Fragen: Wann darf ich nach meiner Infektion wieder Blut spenden? Welche Voraussetzungen fürs Blutspenden muss ich jetzt konkret erfüllen? Diese Punkte sollten beachtet werden:
- Nach einem Infekt ohne Komplikationen beträgt die Wartezeit bis zur nächsten Blutspende sieben Tage ab Symptomfreiheit.
- Nach einer Infektion mit Fieber sollte die Wartezeit schon 28 Tage ab Symptomfreiheit betragen.
- Wurde gegen einen Infekt ein Antibiotikum eingenommen, sollte man dem Körper vier Wochen Zeit bis zur nächsten Blutspende lassen (ab der letzten Antibiotika-Einnahme), dann erfüllt man wieder die Voraussetzungen fürs Blutspenden.
Frauen und Kinderwunsch: besondere Voraussetzungen fürs Blutspenden
Möchte man als Frau Blut spenden, gelten bereits grundlegend andere Empfehlungen: Frauen dürfen innerhalb von 12 Monaten vier Mal Blut spenden, Männer sechs Mal. Frauen, die in der Kinderplanung stecken oder frisch Mutter geworden sind, müssen fürs Blutspenden folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Während einer Schwangerschaft dürfen Frauen kein Blut spenden
- Erst sechs Monate nach der Entbindung erfüllt man wieder die Voraussetzungen fürs Blutspenden
- Während der Stillzeit darf kein Blut gespendet werden
Das sich durch eine Schwangerschaft oder Geburt auch schnell ein Eisenmangel einstellen kann, sollte bei Zweifel über den Eisenstatus vorab eine Blutuntersuchung erfolgen. Denn mit Eisenmangel, ob durch eine Schwangerschaft oder anderweitig erworben, erfüllt man nicht die Voraussetzungen fürs Blutspenden.
Wissenswertes zu Blut:
Blutspenden nach einer Impfung oder der (dauerhaften) Einnahme von Medikamenten
Nach einem Infekt gibt es also eine Wartezeit, bis die nächste Blutspende erfolgen darf. Doch wie ist es bei einer chronischen Krankheit? Eigentlich erfüllt man ja nur gesund die Voraussetzungen fürs Blutspenden. Doch zu Krankheit und Blutspende gibt es ebenso wie zur Einnahme von Medikamenten keine pauschale Angabe.
Bei einer Herzerkrankung oder einem Diabetes mellitus Typ 1 sowie bei einem insulinpflichtigen Typ-2-Diabetes rät der Blutspendedienst von einer Blutspende ab. Mit Diabetes mellitus kann man aber die Voraussetzungen fürs Blutspenden erfüllen. Zwar schließt die Einnahme oraler Antidiabetika eine Blutspende unter einigen Umständen auch aus, doch nicht in jedem Fall. Um sicherzugehen, dass man mit Diabetes Typ 2 alle Voraussetzungen fürs Blutspenden – trotz Krankheit – erfüllt – rät der DRK zu einer individuellen Beratung.
Sollten wegen einer Allergie Antiallergika wie Cetirizin eingenommen werden, darf man Blutspenden, ebenso bei der Einnahme hormoneller Kontrazeptiva. Vor einer Blutspende nachzufragen, ob die Einnahme von Medikamenten eine Blutspende ausschließt, lohnt sich daher. Ähnliches gilt für Impfungen und Blutspenden – wie lange muss man hier warten? Oder ist das Immunsystem zu überlastet, um die Voraussetzungen fürs Blutspenden zu erfüllen?
Bei Impfungen ergeben sich konkrete Handlungsempfehlungen:
- Nach Impfungen gilt generell die Voraussetzung, dass man sich fürs Blutspenden allgemein fit und gesund fühlen sollte – wie bei der Einnahme von Medikamenten.
- Nach einer Grippeschutzimpfung oder einer Impfung gegen das Coronavirus darf man am Folgetag zur Blutspende.
- Nach Impfungen mit Totimpfstoffen (z.B. gegen Tetanus, HPV, FSME) darf auch am Folgetag Blut gespendet werden.
- Nach Impfungen mit Lebensimpfstoffen besteht eine Wartezeit von vier Wochen bis wieder alle Voraussetzungen für eine Blutspende erfüllt sind.
- Ein Sonderfall stellt die passive Immunisierung dar, wie zum Beispiel nach einem Tierbiss oder Malariaverdacht. Hier beträgt die Wartezeit bis zu 12 Monate.
Generelle Voraussetzungen fürs Blutspenden und Handlungsempfehlungen bei Unsicherheiten
Wer mindestens 18 Jahre alt ist, nicht weniger als 50 Kilogramm wiegt und gesund ist, erfüllt alle Voraussetzungen fürs Blutspenden, informiert der DRK-Blutspendedienst Nord-Ost. Nach Reisen in Länder mit hohen Infektionszahlen von beispielsweise Malaria oder verschiedenen Hepatitiden empfehlen die Blutspendedienste sechs Monate mit einer Blutspende zu warten Der Hintergrund: Häufig verlaufen diese Infektionskrankheiten zu Beginn symptomlos und könnten potenzielle Empfänger*innen unbewusst schaden.
Diese Voraussetzungen fürs Blutspenden sollen sowohl diejenigen schützen, die Blut spenden, als auch die, die es empfangen. Ob man zum Spenden geeignet ist, prüft tagesaktuell auch immer noch ein Arzt oder eine Ärztin.
Sollten trotzdem Unsicherheiten im Vorfeld bestehen, stellt das DRK einen interaktiven Kurzcheck auf ihrer Website zur Verfügung. Hat man 21 Fragen beantwortet, erhält man eine individuelle Einschätzung darüber, ob man die Voraussetzung fürs Blutspenden erfüllt.
Quellen:
dpa
https://www.blutspendedienst-west.de/blutspende/checken
https://www.blutspende.de/magazin/von-a-bis-0/ist-blut-spenden-nach-einer-impfung-moeglich












