e junge Frau befreit mit einem Pömpel den Abfluss ihrer Küchenspüle.© AndreyPopov / iStock / Getty Images Plus
Vorsicht, verstopft! Ist die Nase Ihrer Kunden zu, empfehlen Sie besser keinen Pömpel.
SCHNUPFEN
BERATUNG

Chronische Rhinitis

FÜNF TIPPS BEI VERSTOPFTER NASE

Eine verstopfte Nase nervt – und nicht nur das: Sie erwärmt, reinigt und befeuchtet die eingeatmete Luft nicht mehr richtig. Eine solche Rhinitis kann chronisch werden, die Folge sind Schlaf- und Riechstörungen, häufige Infekte und sogar Herzbeschwerden. Fünf Beratungstipps.

Seite 1/1 4 Minuten

Seite 1/1 4 Minuten

Ein Erwachsener atmet in Ruhe 16-mal pro Minute, jedes Mal strömt dabei ein halber Liter Luft durch die Nase. Das ergibt 12 000 Liter am Tag. Die Nase hat also einiges zu tun! Ihre Schleimhaut entzündet sich jedoch, ist sie Erkältungen, Allergenen oder anderen Reizen ausgesetzt. Die Nebenhöhlen sind oft mitbetroffen. Die Beschwerden der Rhinosinusitis können chronifizieren. Betroffene leiden dann über einen längeren Zeitraum an einer laufenden oder verstopften Nase oder Niesreiz. Und eine chronisch verstopfte Nase ist keine Bagatelle.

Denn wenn die Nase den Atem nicht anwärmt, befeuchtet und reinigt, trifft die Luft kalt, trocken, keim- und partikelbelastet auf die Lunge. Die beeinträchtigte Lungenatmung wiederum kann zu Schnarchen oder dem Schlaf-Apnoe-Syndrom führen, letztendlich beeinträchtigt sie auch das Herz. Und eine verstopfte Nase begünstigt Mittelohrentzündungen, wenn die Eustachi-Röhre nicht belüftet wird. Deshalb sollten Betroffene einen chronischen Schnupfen ernst nehmen und behandeln.

Wonach schaut ein Arzt?

Der Hausarzt schließt Infektions- und Autoimmunerkrankungen aus, die die Nasenschleimhaut anschwellen lassen könnten: Sarkoidose, Syphilis und Tuberkulose beispielsweise. Ein Allergologe führt einen Allergietest durch und stellt fest, ob vielleicht Heuschnupfen oder eine Tierhaarallergie die Beschwerden verursacht. Der HNO-Arzt prüft ob Polypen, eine verkrümmte Nasenscheidewand oder vergrößerte Nasenmuscheln die Atemwege blockieren.

Was empfehlen Sie Ihren Kunden?

Oft sind Sie in der Apotheke die erste Anlaufstelle Ihrer Kunden. Schicken Sie sie zum Arzt, wenn die Beschwerden Ihrer Kunden länger als zwölf Wochen anhalten. Außerdem können Sie ihnen passende Pflegeprodukte und Tipps mitgeben:

  • Abschwellende Arzneimittel
  • Hypertone Kochsalzlösung
  • Pflegende Sprays
  • Cremes und Öle
  • Richtig schnäuzen

Nasenspray und Pseudoephedrin

Abschwellende Nasensprays mit Xylometazolin oder Oxymetazolin sind für akuten Schnupfen gedacht. Wendet man sie länger an, tritt ein Gewöhnungseffekt ein. Das gleiche gilt für Pseudoephedrin, das in einigen schnupfenbetonten Erkältungs- oder Allergiepräparaten enthalten ist. Leidet Ihr Kunde zwar schon länger unter seinem Schnupfen, hat bislang aber noch nichts gegen ihn unternommen, können Sie ihm empfehlen, eine Woche lang ein abschwellendes Arzneimittel anzuwenden. Gegen chronischen Schnupfen sind diese jedoch nicht geeignet.

Hypertone Kochsalzlösung

Eine andere Möglichkeit, die Nasenschleimhaut abschwellen zu lassen, sind Nasensprays mit hypertoner Kochsalzlösung. Sie wirken wegen ihres osmotischen Effekts: Ihre Natriumchlorid-Konzentration ist höher als die der Nasenschleimhaut. Die Schleimhaut ist von einer semipermeablen Membran umgrenzt ist, die zwar Wassermoleküle hindurchlässt, jedoch keine Natrium- oder Chloridionen. Ist die Ionenkonzentration außerhalb der Schleimhaut höher als innen, strömt Wasser deshalb entlang des Konzentrationsgefälles aus der Schleimhaut aus. So werden die Salzkonzentrationen ausgeglichen – und die Schleimhaut schwillt ab.

Feuchtigkeitspflege für die verstopfte Nase

Isotone Kochsalzlösungen hingegen befreien die Nase nicht, sondern pflegen sie. Ein guter Rat, wenn Ihr Kunde eine trockene Nase hat. Oft enthalten die isotonen Salzlösungen auch Hyaluronsäure oder Dexpanthenol. Sie spenden zusätzlich Feuchtigkeit und die Nasenschleimhaut regeneriert sich schneller.

Borken aus der Nase lösen: Bitte nicht popeln!

Noch intensiver als Sprays pflegen Nasensalben. Auch sie können Dexpanthenol oder Mineralsalze enthalten und die Schleimhaut so befeuchten. Nasenöle, beispielsweise mit Sesamöl als Grundlage, pflegen die Nase und halten die Nasenschleimhaut geschmeidig. So löst man auch Borken ab.

Diese Krusten entstehen

  • wenn Fließschnupfen nicht richtig abfließt
  • wenn die Flimmerhärchen auf einer entzündeten Nasenschleimhaut Sekret nicht richtig nach außen befördern können oder
  • wenn die Nase beim Bohren mit dem Finger verletzt wurde.

Entfernt man Borken mit dem Finger, besteht die Gefahr, dass man die empfindliche Haut in der Nase verletzt. Raten Sie Ihren Kunden stattdessen zu Dampfinhalationen oder Nasenduschen, um die Borke aufzuweichen. Eine Tube Nasensalbe oder das Fläschchen mit dem Nasenöl sollten Ihre Kunden immer zur Hand haben, um regelmäßig nachzupflegen.

Richtig schnäuzen

Beraten Sie Ihre Kunden auch zur richtigen Schnäuz-Technik. Oft heißt es, die Nase hochzuziehen sei schonender für die Nase. Das verkeimte Sekret wird nach dem Herunterschlucken von der Magensäure unschädlich gemacht. Außerdem könne es beim Schnäuzen in die Nebenhöhlen gedrückt werden.

Allerdings können die Keime aus dem Nasensekret beim Hochziehen auch in die Lunge gelangen und dort Infektionen verursachen. Deshalb sollten wir doch lieber Schnäuzen – aber richtig: sanft, ohne viel Druck und ein Nasenloch nach dem anderen.

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Eine verstopfte Nase nervt – und nicht nur das: Sie erwärmt, reinigt und befeuchtet die eingeatmete Luft nicht mehr richtig. Eine solche Rhinitis kann chronisch werden, die Folge sind Schlaf- und Riechstörungen, häufige Infekte und sogar Herzbeschwerden. Fünf Beratungstipps.

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Ein Erwachsener atmet in Ruhe 16-mal pro Minute, jedes Mal strömt dabei ein halber Liter Luft durch die Nase. Das ergibt 12 000 Liter am Tag. Die Nase hat also einiges zu tun! Ihre Schleimhaut entzündet sich jedoch, ist sie Erkältungen, Allergenen oder anderen Reizen ausgesetzt. Die Nebenhöhlen sind oft mitbetroffen. Die Beschwerden der Rhinosinusitis können chronifizieren. Betroffene leiden dann über einen längeren Zeitraum an einer laufenden oder verstopften Nase oder Niesreiz. Und eine chronisch verstopfte Nase ist keine Bagatelle.

Denn wenn die Nase den Atem nicht anwärmt, befeuchtet und reinigt, trifft die Luft kalt, trocken, keim- und partikelbelastet auf die Lunge. Die beeinträchtigte Lungenatmung wiederum kann zu Schnarchen oder dem Schlaf-Apnoe-Syndrom führen, letztendlich beeinträchtigt sie auch das Herz. Und eine verstopfte Nase begünstigt Mittelohrentzündungen, wenn die Eustachi-Röhre nicht belüftet wird. Deshalb sollten Betroffene einen chronischen Schnupfen ernst nehmen und behandeln.

Wonach schaut ein Arzt?

Der Hausarzt schließt Infektions- und Autoimmunerkrankungen aus, die die Nasenschleimhaut anschwellen lassen könnten: Sarkoidose, Syphilis und Tuberkulose beispielsweise. Ein Allergologe führt einen Allergietest durch und stellt fest, ob vielleicht Heuschnupfen oder eine Tierhaarallergie die Beschwerden verursacht. Der HNO-Arzt prüft ob Polypen, eine verkrümmte Nasenscheidewand oder vergrößerte Nasenmuscheln die Atemwege blockieren.

Was empfehlen Sie Ihren Kunden?

Oft sind Sie in der Apotheke die erste Anlaufstelle Ihrer Kunden. Schicken Sie sie zum Arzt, wenn die Beschwerden Ihrer Kunden länger als zwölf Wochen anhalten. Außerdem können Sie ihnen passende Pflegeprodukte und Tipps mitgeben:

  • Abschwellende Arzneimittel
  • Hypertone Kochsalzlösung
  • Pflegende Sprays
  • Cremes und Öle
  • Richtig schnäuzen

Nasenspray und Pseudoephedrin

Abschwellende Nasensprays mit Xylometazolin oder Oxymetazolin sind für akuten Schnupfen gedacht. Wendet man sie länger an, tritt ein Gewöhnungseffekt ein. Das gleiche gilt für Pseudoephedrin, das in einigen schnupfenbetonten Erkältungs- oder Allergiepräparaten enthalten ist. Leidet Ihr Kunde zwar schon länger unter seinem Schnupfen, hat bislang aber noch nichts gegen ihn unternommen, können Sie ihm empfehlen, eine Woche lang ein abschwellendes Arzneimittel anzuwenden. Gegen chronischen Schnupfen sind diese jedoch nicht geeignet.

Hypertone Kochsalzlösung

Eine andere Möglichkeit, die Nasenschleimhaut abschwellen zu lassen, sind Nasensprays mit hypertoner Kochsalzlösung. Sie wirken wegen ihres osmotischen Effekts: Ihre Natriumchlorid-Konzentration ist höher als die der Nasenschleimhaut. Die Schleimhaut ist von einer semipermeablen Membran umgrenzt ist, die zwar Wassermoleküle hindurchlässt, jedoch keine Natrium- oder Chloridionen. Ist die Ionenkonzentration außerhalb der Schleimhaut höher als innen, strömt Wasser deshalb entlang des Konzentrationsgefälles aus der Schleimhaut aus. So werden die Salzkonzentrationen ausgeglichen – und die Schleimhaut schwillt ab.

Feuchtigkeitspflege für die verstopfte Nase

Isotone Kochsalzlösungen hingegen befreien die Nase nicht, sondern pflegen sie. Ein guter Rat, wenn Ihr Kunde eine trockene Nase hat. Oft enthalten die isotonen Salzlösungen auch Hyaluronsäure oder Dexpanthenol. Sie spenden zusätzlich Feuchtigkeit und die Nasenschleimhaut regeneriert sich schneller.

Borken aus der Nase lösen: Bitte nicht popeln!

Noch intensiver als Sprays pflegen Nasensalben. Auch sie können Dexpanthenol oder Mineralsalze enthalten und die Schleimhaut so befeuchten. Nasenöle, beispielsweise mit Sesamöl als Grundlage, pflegen die Nase und halten die Nasenschleimhaut geschmeidig. So löst man auch Borken ab.

Diese Krusten entstehen

  • wenn Fließschnupfen nicht richtig abfließt
  • wenn die Flimmerhärchen auf einer entzündeten Nasenschleimhaut Sekret nicht richtig nach außen befördern können oder
  • wenn die Nase beim Bohren mit dem Finger verletzt wurde.

Entfernt man Borken mit dem Finger, besteht die Gefahr, dass man die empfindliche Haut in der Nase verletzt. Raten Sie Ihren Kunden stattdessen zu Dampfinhalationen oder Nasenduschen, um die Borke aufzuweichen. Eine Tube Nasensalbe oder das Fläschchen mit dem Nasenöl sollten Ihre Kunden immer zur Hand haben, um regelmäßig nachzupflegen.

Richtig schnäuzen

Beraten Sie Ihre Kunden auch zur richtigen Schnäuz-Technik. Oft heißt es, die Nase hochzuziehen sei schonender für die Nase. Das verkeimte Sekret wird nach dem Herunterschlucken von der Magensäure unschädlich gemacht. Außerdem könne es beim Schnäuzen in die Nebenhöhlen gedrückt werden.

Allerdings können die Keime aus dem Nasensekret beim Hochziehen auch in die Lunge gelangen und dort Infektionen verursachen. Deshalb sollten wir doch lieber Schnäuzen – aber richtig: sanft, ohne viel Druck und ein Nasenloch nach dem anderen.

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Vorsicht, verstopft! Ist die Nase Ihrer Kunden zu, empfehlen Sie besser keinen Pömpel.
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Ein Erwachsener atmet in Ruhe 16-mal pro Minute, jedes Mal strömt dabei ein halber Liter Luft durch die Nase. Das ergibt 12 000 Liter am Tag. Die Nase hat also einiges zu tun! Ihre Schleimhaut entzündet sich jedoch, ist sie Erkältungen, Allergenen oder anderen Reizen ausgesetzt. Die Nebenhöhlen sind oft mitbetroffen. Die Beschwerden der Rhinosinusitis können chronifizieren. Betroffene leiden dann über einen längeren Zeitraum an einer laufenden oder verstopften Nase oder Niesreiz. Und eine chronisch verstopfte Nase ist keine Bagatelle.

Denn wenn die Nase den Atem nicht anwärmt, befeuchtet und reinigt, trifft die Luft kalt, trocken, keim- und partikelbelastet auf die Lunge. Die beeinträchtigte Lungenatmung wiederum kann zu Schnarchen oder dem Schlaf-Apnoe-Syndrom führen, letztendlich beeinträchtigt sie auch das Herz. Und eine verstopfte Nase begünstigt Mittelohrentzündungen, wenn die Eustachi-Röhre nicht belüftet wird. Deshalb sollten Betroffene einen chronischen Schnupfen ernst nehmen und behandeln.

Wonach schaut ein Arzt?

Der Hausarzt schließt Infektions- und Autoimmunerkrankungen aus, die die Nasenschleimhaut anschwellen lassen könnten: Sarkoidose, Syphilis und Tuberkulose beispielsweise. Ein Allergologe führt einen Allergietest durch und stellt fest, ob vielleicht Heuschnupfen oder eine Tierhaarallergie die Beschwerden verursacht. Der HNO-Arzt prüft ob Polypen, eine verkrümmte Nasenscheidewand oder vergrößerte Nasenmuscheln die Atemwege blockieren.

Was empfehlen Sie Ihren Kunden?

Oft sind Sie in der Apotheke die erste Anlaufstelle Ihrer Kunden. Schicken Sie sie zum Arzt, wenn die Beschwerden Ihrer Kunden länger als zwölf Wochen anhalten. Außerdem können Sie ihnen passende Pflegeprodukte und Tipps mitgeben:

  • Abschwellende Arzneimittel
  • Hypertone Kochsalzlösung
  • Pflegende Sprays
  • Cremes und Öle
  • Richtig schnäuzen

Nasenspray und Pseudoephedrin

Abschwellende Nasensprays mit Xylometazolin oder Oxymetazolin sind für akuten Schnupfen gedacht. Wendet man sie länger an, tritt ein Gewöhnungseffekt ein. Das gleiche gilt für Pseudoephedrin, das in einigen schnupfenbetonten Erkältungs- oder Allergiepräparaten enthalten ist. Leidet Ihr Kunde zwar schon länger unter seinem Schnupfen, hat bislang aber noch nichts gegen ihn unternommen, können Sie ihm empfehlen, eine Woche lang ein abschwellendes Arzneimittel anzuwenden. Gegen chronischen Schnupfen sind diese jedoch nicht geeignet.

Hypertone Kochsalzlösung

Eine andere Möglichkeit, die Nasenschleimhaut abschwellen zu lassen, sind Nasensprays mit hypertoner Kochsalzlösung. Sie wirken wegen ihres osmotischen Effekts: Ihre Natriumchlorid-Konzentration ist höher als die der Nasenschleimhaut. Die Schleimhaut ist von einer semipermeablen Membran umgrenzt ist, die zwar Wassermoleküle hindurchlässt, jedoch keine Natrium- oder Chloridionen. Ist die Ionenkonzentration außerhalb der Schleimhaut höher als innen, strömt Wasser deshalb entlang des Konzentrationsgefälles aus der Schleimhaut aus. So werden die Salzkonzentrationen ausgeglichen – und die Schleimhaut schwillt ab.

Feuchtigkeitspflege für die verstopfte Nase

Isotone Kochsalzlösungen hingegen befreien die Nase nicht, sondern pflegen sie. Ein guter Rat, wenn Ihr Kunde eine trockene Nase hat. Oft enthalten die isotonen Salzlösungen auch Hyaluronsäure oder Dexpanthenol. Sie spenden zusätzlich Feuchtigkeit und die Nasenschleimhaut regeneriert sich schneller.

Borken aus der Nase lösen: Bitte nicht popeln!

Noch intensiver als Sprays pflegen Nasensalben. Auch sie können Dexpanthenol oder Mineralsalze enthalten und die Schleimhaut so befeuchten. Nasenöle, beispielsweise mit Sesamöl als Grundlage, pflegen die Nase und halten die Nasenschleimhaut geschmeidig. So löst man auch Borken ab.

Diese Krusten entstehen

  • wenn Fließschnupfen nicht richtig abfließt
  • wenn die Flimmerhärchen auf einer entzündeten Nasenschleimhaut Sekret nicht richtig nach außen befördern können oder
  • wenn die Nase beim Bohren mit dem Finger verletzt wurde.

Entfernt man Borken mit dem Finger, besteht die Gefahr, dass man die empfindliche Haut in der Nase verletzt. Raten Sie Ihren Kunden stattdessen zu Dampfinhalationen oder Nasenduschen, um die Borke aufzuweichen. Eine Tube Nasensalbe oder das Fläschchen mit dem Nasenöl sollten Ihre Kunden immer zur Hand haben, um regelmäßig nachzupflegen.

Richtig schnäuzen

Beraten Sie Ihre Kunden auch zur richtigen Schnäuz-Technik. Oft heißt es, die Nase hochzuziehen sei schonender für die Nase. Das verkeimte Sekret wird nach dem Herunterschlucken von der Magensäure unschädlich gemacht. Außerdem könne es beim Schnäuzen in die Nebenhöhlen gedrückt werden.

Allerdings können die Keime aus dem Nasensekret beim Hochziehen auch in die Lunge gelangen und dort Infektionen verursachen. Deshalb sollten wir doch lieber Schnäuzen – aber richtig: sanft, ohne viel Druck und ein Nasenloch nach dem anderen.

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Vorsicht, verstopft! Ist die Nase Ihrer Kunden zu, empfehlen Sie besser keinen Pömpel.
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Eine verstopfte Nase nervt – und nicht nur das: Sie erwärmt, reinigt und befeuchtet die eingeatmete Luft nicht mehr richtig. Eine solche Rhinitis kann chronisch werden, die Folge sind Schlaf- und Riechstörungen, häufige Infekte und sogar Herzbeschwerden. Fünf Beratungstipps.

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Ein Erwachsener atmet in Ruhe 16-mal pro Minute, jedes Mal strömt dabei ein halber Liter Luft durch die Nase. Das ergibt 12 000 Liter am Tag. Die Nase hat also einiges zu tun! Ihre Schleimhaut entzündet sich jedoch, ist sie Erkältungen, Allergenen oder anderen Reizen ausgesetzt. Die Nebenhöhlen sind oft mitbetroffen. Die Beschwerden der Rhinosinusitis können chronifizieren. Betroffene leiden dann über einen längeren Zeitraum an einer laufenden oder verstopften Nase oder Niesreiz. Und eine chronisch verstopfte Nase ist keine Bagatelle.

Denn wenn die Nase den Atem nicht anwärmt, befeuchtet und reinigt, trifft die Luft kalt, trocken, keim- und partikelbelastet auf die Lunge. Die beeinträchtigte Lungenatmung wiederum kann zu Schnarchen oder dem Schlaf-Apnoe-Syndrom führen, letztendlich beeinträchtigt sie auch das Herz. Und eine verstopfte Nase begünstigt Mittelohrentzündungen, wenn die Eustachi-Röhre nicht belüftet wird. Deshalb sollten Betroffene einen chronischen Schnupfen ernst nehmen und behandeln.

Wonach schaut ein Arzt?

Der Hausarzt schließt Infektions- und Autoimmunerkrankungen aus, die die Nasenschleimhaut anschwellen lassen könnten: Sarkoidose, Syphilis und Tuberkulose beispielsweise. Ein Allergologe führt einen Allergietest durch und stellt fest, ob vielleicht Heuschnupfen oder eine Tierhaarallergie die Beschwerden verursacht. Der HNO-Arzt prüft ob Polypen, eine verkrümmte Nasenscheidewand oder vergrößerte Nasenmuscheln die Atemwege blockieren.

Was empfehlen Sie Ihren Kunden?

Oft sind Sie in der Apotheke die erste Anlaufstelle Ihrer Kunden. Schicken Sie sie zum Arzt, wenn die Beschwerden Ihrer Kunden länger als zwölf Wochen anhalten. Außerdem können Sie ihnen passende Pflegeprodukte und Tipps mitgeben:

  • Abschwellende Arzneimittel
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Abschwellende Nasensprays mit Xylometazolin oder Oxymetazolin sind für akuten Schnupfen gedacht. Wendet man sie länger an, tritt ein Gewöhnungseffekt ein. Das gleiche gilt für Pseudoephedrin, das in einigen schnupfenbetonten Erkältungs- oder Allergiepräparaten enthalten ist. Leidet Ihr Kunde zwar schon länger unter seinem Schnupfen, hat bislang aber noch nichts gegen ihn unternommen, können Sie ihm empfehlen, eine Woche lang ein abschwellendes Arzneimittel anzuwenden. Gegen chronischen Schnupfen sind diese jedoch nicht geeignet.

Hypertone Kochsalzlösung

Eine andere Möglichkeit, die Nasenschleimhaut abschwellen zu lassen, sind Nasensprays mit hypertoner Kochsalzlösung. Sie wirken wegen ihres osmotischen Effekts: Ihre Natriumchlorid-Konzentration ist höher als die der Nasenschleimhaut. Die Schleimhaut ist von einer semipermeablen Membran umgrenzt ist, die zwar Wassermoleküle hindurchlässt, jedoch keine Natrium- oder Chloridionen. Ist die Ionenkonzentration außerhalb der Schleimhaut höher als innen, strömt Wasser deshalb entlang des Konzentrationsgefälles aus der Schleimhaut aus. So werden die Salzkonzentrationen ausgeglichen – und die Schleimhaut schwillt ab.

Feuchtigkeitspflege für die verstopfte Nase

Isotone Kochsalzlösungen hingegen befreien die Nase nicht, sondern pflegen sie. Ein guter Rat, wenn Ihr Kunde eine trockene Nase hat. Oft enthalten die isotonen Salzlösungen auch Hyaluronsäure oder Dexpanthenol. Sie spenden zusätzlich Feuchtigkeit und die Nasenschleimhaut regeneriert sich schneller.

Borken aus der Nase lösen: Bitte nicht popeln!

Noch intensiver als Sprays pflegen Nasensalben. Auch sie können Dexpanthenol oder Mineralsalze enthalten und die Schleimhaut so befeuchten. Nasenöle, beispielsweise mit Sesamöl als Grundlage, pflegen die Nase und halten die Nasenschleimhaut geschmeidig. So löst man auch Borken ab.

Diese Krusten entstehen

  • wenn Fließschnupfen nicht richtig abfließt
  • wenn die Flimmerhärchen auf einer entzündeten Nasenschleimhaut Sekret nicht richtig nach außen befördern können oder
  • wenn die Nase beim Bohren mit dem Finger verletzt wurde.

Entfernt man Borken mit dem Finger, besteht die Gefahr, dass man die empfindliche Haut in der Nase verletzt. Raten Sie Ihren Kunden stattdessen zu Dampfinhalationen oder Nasenduschen, um die Borke aufzuweichen. Eine Tube Nasensalbe oder das Fläschchen mit dem Nasenöl sollten Ihre Kunden immer zur Hand haben, um regelmäßig nachzupflegen.

Richtig schnäuzen

Beraten Sie Ihre Kunden auch zur richtigen Schnäuz-Technik. Oft heißt es, die Nase hochzuziehen sei schonender für die Nase. Das verkeimte Sekret wird nach dem Herunterschlucken von der Magensäure unschädlich gemacht. Außerdem könne es beim Schnäuzen in die Nebenhöhlen gedrückt werden.

Allerdings können die Keime aus dem Nasensekret beim Hochziehen auch in die Lunge gelangen und dort Infektionen verursachen. Deshalb sollten wir doch lieber Schnäuzen – aber richtig: sanft, ohne viel Druck und ein Nasenloch nach dem anderen.

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Eine verstopfte Nase nervt – und nicht nur das: Sie erwärmt, reinigt und befeuchtet die eingeatmete Luft nicht mehr richtig. Eine solche Rhinitis kann chronisch werden, die Folge sind Schlaf- und Riechstörungen, häufige Infekte und sogar Herzbeschwerden. Fünf Beratungstipps.

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Ein Erwachsener atmet in Ruhe 16-mal pro Minute, jedes Mal strömt dabei ein halber Liter Luft durch die Nase. Das ergibt 12 000 Liter am Tag. Die Nase hat also einiges zu tun! Ihre Schleimhaut entzündet sich jedoch, ist sie Erkältungen, Allergenen oder anderen Reizen ausgesetzt. Die Nebenhöhlen sind oft mitbetroffen. Die Beschwerden der Rhinosinusitis können chronifizieren. Betroffene leiden dann über einen längeren Zeitraum an einer laufenden oder verstopften Nase oder Niesreiz. Und eine chronisch verstopfte Nase ist keine Bagatelle.

Denn wenn die Nase den Atem nicht anwärmt, befeuchtet und reinigt, trifft die Luft kalt, trocken, keim- und partikelbelastet auf die Lunge. Die beeinträchtigte Lungenatmung wiederum kann zu Schnarchen oder dem Schlaf-Apnoe-Syndrom führen, letztendlich beeinträchtigt sie auch das Herz. Und eine verstopfte Nase begünstigt Mittelohrentzündungen, wenn die Eustachi-Röhre nicht belüftet wird. Deshalb sollten Betroffene einen chronischen Schnupfen ernst nehmen und behandeln.

Wonach schaut ein Arzt?

Der Hausarzt schließt Infektions- und Autoimmunerkrankungen aus, die die Nasenschleimhaut anschwellen lassen könnten: Sarkoidose, Syphilis und Tuberkulose beispielsweise. Ein Allergologe führt einen Allergietest durch und stellt fest, ob vielleicht Heuschnupfen oder eine Tierhaarallergie die Beschwerden verursacht. Der HNO-Arzt prüft ob Polypen, eine verkrümmte Nasenscheidewand oder vergrößerte Nasenmuscheln die Atemwege blockieren.

Was empfehlen Sie Ihren Kunden?

Oft sind Sie in der Apotheke die erste Anlaufstelle Ihrer Kunden. Schicken Sie sie zum Arzt, wenn die Beschwerden Ihrer Kunden länger als zwölf Wochen anhalten. Außerdem können Sie ihnen passende Pflegeprodukte und Tipps mitgeben:

  • Abschwellende Arzneimittel
  • Hypertone Kochsalzlösung
  • Pflegende Sprays
  • Cremes und Öle
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Nasenspray und Pseudoephedrin

Abschwellende Nasensprays mit Xylometazolin oder Oxymetazolin sind für akuten Schnupfen gedacht. Wendet man sie länger an, tritt ein Gewöhnungseffekt ein. Das gleiche gilt für Pseudoephedrin, das in einigen schnupfenbetonten Erkältungs- oder Allergiepräparaten enthalten ist. Leidet Ihr Kunde zwar schon länger unter seinem Schnupfen, hat bislang aber noch nichts gegen ihn unternommen, können Sie ihm empfehlen, eine Woche lang ein abschwellendes Arzneimittel anzuwenden. Gegen chronischen Schnupfen sind diese jedoch nicht geeignet.

Hypertone Kochsalzlösung

Eine andere Möglichkeit, die Nasenschleimhaut abschwellen zu lassen, sind Nasensprays mit hypertoner Kochsalzlösung. Sie wirken wegen ihres osmotischen Effekts: Ihre Natriumchlorid-Konzentration ist höher als die der Nasenschleimhaut. Die Schleimhaut ist von einer semipermeablen Membran umgrenzt ist, die zwar Wassermoleküle hindurchlässt, jedoch keine Natrium- oder Chloridionen. Ist die Ionenkonzentration außerhalb der Schleimhaut höher als innen, strömt Wasser deshalb entlang des Konzentrationsgefälles aus der Schleimhaut aus. So werden die Salzkonzentrationen ausgeglichen – und die Schleimhaut schwillt ab.

Feuchtigkeitspflege für die verstopfte Nase

Isotone Kochsalzlösungen hingegen befreien die Nase nicht, sondern pflegen sie. Ein guter Rat, wenn Ihr Kunde eine trockene Nase hat. Oft enthalten die isotonen Salzlösungen auch Hyaluronsäure oder Dexpanthenol. Sie spenden zusätzlich Feuchtigkeit und die Nasenschleimhaut regeneriert sich schneller.

Borken aus der Nase lösen: Bitte nicht popeln!

Noch intensiver als Sprays pflegen Nasensalben. Auch sie können Dexpanthenol oder Mineralsalze enthalten und die Schleimhaut so befeuchten. Nasenöle, beispielsweise mit Sesamöl als Grundlage, pflegen die Nase und halten die Nasenschleimhaut geschmeidig. So löst man auch Borken ab.

Diese Krusten entstehen

  • wenn Fließschnupfen nicht richtig abfließt
  • wenn die Flimmerhärchen auf einer entzündeten Nasenschleimhaut Sekret nicht richtig nach außen befördern können oder
  • wenn die Nase beim Bohren mit dem Finger verletzt wurde.

Entfernt man Borken mit dem Finger, besteht die Gefahr, dass man die empfindliche Haut in der Nase verletzt. Raten Sie Ihren Kunden stattdessen zu Dampfinhalationen oder Nasenduschen, um die Borke aufzuweichen. Eine Tube Nasensalbe oder das Fläschchen mit dem Nasenöl sollten Ihre Kunden immer zur Hand haben, um regelmäßig nachzupflegen.

Richtig schnäuzen

Beraten Sie Ihre Kunden auch zur richtigen Schnäuz-Technik. Oft heißt es, die Nase hochzuziehen sei schonender für die Nase. Das verkeimte Sekret wird nach dem Herunterschlucken von der Magensäure unschädlich gemacht. Außerdem könne es beim Schnäuzen in die Nebenhöhlen gedrückt werden.

Allerdings können die Keime aus dem Nasensekret beim Hochziehen auch in die Lunge gelangen und dort Infektionen verursachen. Deshalb sollten wir doch lieber Schnäuzen – aber richtig: sanft, ohne viel Druck und ein Nasenloch nach dem anderen.

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Eine verstopfte Nase nervt – und nicht nur das: Sie erwärmt, reinigt und befeuchtet die eingeatmete Luft nicht mehr richtig. Eine solche Rhinitis kann chronisch werden, die Folge sind Schlaf- und Riechstörungen, häufige Infekte und sogar Herzbeschwerden. Fünf Beratungstipps.

Seite 1/1 4 Minuten

Seite 1/1 4 Minuten

Ein Erwachsener atmet in Ruhe 16-mal pro Minute, jedes Mal strömt dabei ein halber Liter Luft durch die Nase. Das ergibt 12 000 Liter am Tag. Die Nase hat also einiges zu tun! Ihre Schleimhaut entzündet sich jedoch, ist sie Erkältungen, Allergenen oder anderen Reizen ausgesetzt. Die Nebenhöhlen sind oft mitbetroffen. Die Beschwerden der Rhinosinusitis können chronifizieren. Betroffene leiden dann über einen längeren Zeitraum an einer laufenden oder verstopften Nase oder Niesreiz. Und eine chronisch verstopfte Nase ist keine Bagatelle.

Denn wenn die Nase den Atem nicht anwärmt, befeuchtet und reinigt, trifft die Luft kalt, trocken, keim- und partikelbelastet auf die Lunge. Die beeinträchtigte Lungenatmung wiederum kann zu Schnarchen oder dem Schlaf-Apnoe-Syndrom führen, letztendlich beeinträchtigt sie auch das Herz. Und eine verstopfte Nase begünstigt Mittelohrentzündungen, wenn die Eustachi-Röhre nicht belüftet wird. Deshalb sollten Betroffene einen chronischen Schnupfen ernst nehmen und behandeln.

Wonach schaut ein Arzt?

Der Hausarzt schließt Infektions- und Autoimmunerkrankungen aus, die die Nasenschleimhaut anschwellen lassen könnten: Sarkoidose, Syphilis und Tuberkulose beispielsweise. Ein Allergologe führt einen Allergietest durch und stellt fest, ob vielleicht Heuschnupfen oder eine Tierhaarallergie die Beschwerden verursacht. Der HNO-Arzt prüft ob Polypen, eine verkrümmte Nasenscheidewand oder vergrößerte Nasenmuscheln die Atemwege blockieren.

Was empfehlen Sie Ihren Kunden?

Oft sind Sie in der Apotheke die erste Anlaufstelle Ihrer Kunden. Schicken Sie sie zum Arzt, wenn die Beschwerden Ihrer Kunden länger als zwölf Wochen anhalten. Außerdem können Sie ihnen passende Pflegeprodukte und Tipps mitgeben:

  • Abschwellende Arzneimittel
  • Hypertone Kochsalzlösung
  • Pflegende Sprays
  • Cremes und Öle
  • Richtig schnäuzen

Nasenspray und Pseudoephedrin

Abschwellende Nasensprays mit Xylometazolin oder Oxymetazolin sind für akuten Schnupfen gedacht. Wendet man sie länger an, tritt ein Gewöhnungseffekt ein. Das gleiche gilt für Pseudoephedrin, das in einigen schnupfenbetonten Erkältungs- oder Allergiepräparaten enthalten ist. Leidet Ihr Kunde zwar schon länger unter seinem Schnupfen, hat bislang aber noch nichts gegen ihn unternommen, können Sie ihm empfehlen, eine Woche lang ein abschwellendes Arzneimittel anzuwenden. Gegen chronischen Schnupfen sind diese jedoch nicht geeignet.

Hypertone Kochsalzlösung

Eine andere Möglichkeit, die Nasenschleimhaut abschwellen zu lassen, sind Nasensprays mit hypertoner Kochsalzlösung. Sie wirken wegen ihres osmotischen Effekts: Ihre Natriumchlorid-Konzentration ist höher als die der Nasenschleimhaut. Die Schleimhaut ist von einer semipermeablen Membran umgrenzt ist, die zwar Wassermoleküle hindurchlässt, jedoch keine Natrium- oder Chloridionen. Ist die Ionenkonzentration außerhalb der Schleimhaut höher als innen, strömt Wasser deshalb entlang des Konzentrationsgefälles aus der Schleimhaut aus. So werden die Salzkonzentrationen ausgeglichen – und die Schleimhaut schwillt ab.

Feuchtigkeitspflege für die verstopfte Nase

Isotone Kochsalzlösungen hingegen befreien die Nase nicht, sondern pflegen sie. Ein guter Rat, wenn Ihr Kunde eine trockene Nase hat. Oft enthalten die isotonen Salzlösungen auch Hyaluronsäure oder Dexpanthenol. Sie spenden zusätzlich Feuchtigkeit und die Nasenschleimhaut regeneriert sich schneller.

Borken aus der Nase lösen: Bitte nicht popeln!

Noch intensiver als Sprays pflegen Nasensalben. Auch sie können Dexpanthenol oder Mineralsalze enthalten und die Schleimhaut so befeuchten. Nasenöle, beispielsweise mit Sesamöl als Grundlage, pflegen die Nase und halten die Nasenschleimhaut geschmeidig. So löst man auch Borken ab.

Diese Krusten entstehen

  • wenn Fließschnupfen nicht richtig abfließt
  • wenn die Flimmerhärchen auf einer entzündeten Nasenschleimhaut Sekret nicht richtig nach außen befördern können oder
  • wenn die Nase beim Bohren mit dem Finger verletzt wurde.

Entfernt man Borken mit dem Finger, besteht die Gefahr, dass man die empfindliche Haut in der Nase verletzt. Raten Sie Ihren Kunden stattdessen zu Dampfinhalationen oder Nasenduschen, um die Borke aufzuweichen. Eine Tube Nasensalbe oder das Fläschchen mit dem Nasenöl sollten Ihre Kunden immer zur Hand haben, um regelmäßig nachzupflegen.

Richtig schnäuzen

Beraten Sie Ihre Kunden auch zur richtigen Schnäuz-Technik. Oft heißt es, die Nase hochzuziehen sei schonender für die Nase. Das verkeimte Sekret wird nach dem Herunterschlucken von der Magensäure unschädlich gemacht. Außerdem könne es beim Schnäuzen in die Nebenhöhlen gedrückt werden.

Allerdings können die Keime aus dem Nasensekret beim Hochziehen auch in die Lunge gelangen und dort Infektionen verursachen. Deshalb sollten wir doch lieber Schnäuzen – aber richtig: sanft, ohne viel Druck und ein Nasenloch nach dem anderen.

e junge Frau befreit mit einem Pömpel den Abfluss ihrer Küchenspüle.© AndreyPopov / iStock / Getty Images Plus
Vorsicht, verstopft! Ist die Nase Ihrer Kunden zu, empfehlen Sie besser keinen Pömpel.
SCHNUPFEN
BERATUNG

Chronische Rhinitis

FÜNF TIPPS BEI VERSTOPFTER NASE

Eine verstopfte Nase nervt – und nicht nur das: Sie erwärmt, reinigt und befeuchtet die eingeatmete Luft nicht mehr richtig. Eine solche Rhinitis kann chronisch werden, die Folge sind Schlaf- und Riechstörungen, häufige Infekte und sogar Herzbeschwerden. Fünf Beratungstipps.

Seite 1/1 4 Minuten

Seite 1/1 4 Minuten

Ein Erwachsener atmet in Ruhe 16-mal pro Minute, jedes Mal strömt dabei ein halber Liter Luft durch die Nase. Das ergibt 12 000 Liter am Tag. Die Nase hat also einiges zu tun! Ihre Schleimhaut entzündet sich jedoch, ist sie Erkältungen, Allergenen oder anderen Reizen ausgesetzt. Die Nebenhöhlen sind oft mitbetroffen. Die Beschwerden der Rhinosinusitis können chronifizieren. Betroffene leiden dann über einen längeren Zeitraum an einer laufenden oder verstopften Nase oder Niesreiz. Und eine chronisch verstopfte Nase ist keine Bagatelle.

Denn wenn die Nase den Atem nicht anwärmt, befeuchtet und reinigt, trifft die Luft kalt, trocken, keim- und partikelbelastet auf die Lunge. Die beeinträchtigte Lungenatmung wiederum kann zu Schnarchen oder dem Schlaf-Apnoe-Syndrom führen, letztendlich beeinträchtigt sie auch das Herz. Und eine verstopfte Nase begünstigt Mittelohrentzündungen, wenn die Eustachi-Röhre nicht belüftet wird. Deshalb sollten Betroffene einen chronischen Schnupfen ernst nehmen und behandeln.

Wonach schaut ein Arzt?

Der Hausarzt schließt Infektions- und Autoimmunerkrankungen aus, die die Nasenschleimhaut anschwellen lassen könnten: Sarkoidose, Syphilis und Tuberkulose beispielsweise. Ein Allergologe führt einen Allergietest durch und stellt fest, ob vielleicht Heuschnupfen oder eine Tierhaarallergie die Beschwerden verursacht. Der HNO-Arzt prüft ob Polypen, eine verkrümmte Nasenscheidewand oder vergrößerte Nasenmuscheln die Atemwege blockieren.

Was empfehlen Sie Ihren Kunden?

Oft sind Sie in der Apotheke die erste Anlaufstelle Ihrer Kunden. Schicken Sie sie zum Arzt, wenn die Beschwerden Ihrer Kunden länger als zwölf Wochen anhalten. Außerdem können Sie ihnen passende Pflegeprodukte und Tipps mitgeben:

  • Abschwellende Arzneimittel
  • Hypertone Kochsalzlösung
  • Pflegende Sprays
  • Cremes und Öle
  • Richtig schnäuzen

Nasenspray und Pseudoephedrin

Abschwellende Nasensprays mit Xylometazolin oder Oxymetazolin sind für akuten Schnupfen gedacht. Wendet man sie länger an, tritt ein Gewöhnungseffekt ein. Das gleiche gilt für Pseudoephedrin, das in einigen schnupfenbetonten Erkältungs- oder Allergiepräparaten enthalten ist. Leidet Ihr Kunde zwar schon länger unter seinem Schnupfen, hat bislang aber noch nichts gegen ihn unternommen, können Sie ihm empfehlen, eine Woche lang ein abschwellendes Arzneimittel anzuwenden. Gegen chronischen Schnupfen sind diese jedoch nicht geeignet.

Hypertone Kochsalzlösung

Eine andere Möglichkeit, die Nasenschleimhaut abschwellen zu lassen, sind Nasensprays mit hypertoner Kochsalzlösung. Sie wirken wegen ihres osmotischen Effekts: Ihre Natriumchlorid-Konzentration ist höher als die der Nasenschleimhaut. Die Schleimhaut ist von einer semipermeablen Membran umgrenzt ist, die zwar Wassermoleküle hindurchlässt, jedoch keine Natrium- oder Chloridionen. Ist die Ionenkonzentration außerhalb der Schleimhaut höher als innen, strömt Wasser deshalb entlang des Konzentrationsgefälles aus der Schleimhaut aus. So werden die Salzkonzentrationen ausgeglichen – und die Schleimhaut schwillt ab.

Feuchtigkeitspflege für die verstopfte Nase

Isotone Kochsalzlösungen hingegen befreien die Nase nicht, sondern pflegen sie. Ein guter Rat, wenn Ihr Kunde eine trockene Nase hat. Oft enthalten die isotonen Salzlösungen auch Hyaluronsäure oder Dexpanthenol. Sie spenden zusätzlich Feuchtigkeit und die Nasenschleimhaut regeneriert sich schneller.

Borken aus der Nase lösen: Bitte nicht popeln!

Noch intensiver als Sprays pflegen Nasensalben. Auch sie können Dexpanthenol oder Mineralsalze enthalten und die Schleimhaut so befeuchten. Nasenöle, beispielsweise mit Sesamöl als Grundlage, pflegen die Nase und halten die Nasenschleimhaut geschmeidig. So löst man auch Borken ab.

Diese Krusten entstehen

  • wenn Fließschnupfen nicht richtig abfließt
  • wenn die Flimmerhärchen auf einer entzündeten Nasenschleimhaut Sekret nicht richtig nach außen befördern können oder
  • wenn die Nase beim Bohren mit dem Finger verletzt wurde.

Entfernt man Borken mit dem Finger, besteht die Gefahr, dass man die empfindliche Haut in der Nase verletzt. Raten Sie Ihren Kunden stattdessen zu Dampfinhalationen oder Nasenduschen, um die Borke aufzuweichen. Eine Tube Nasensalbe oder das Fläschchen mit dem Nasenöl sollten Ihre Kunden immer zur Hand haben, um regelmäßig nachzupflegen.

Richtig schnäuzen

Beraten Sie Ihre Kunden auch zur richtigen Schnäuz-Technik. Oft heißt es, die Nase hochzuziehen sei schonender für die Nase. Das verkeimte Sekret wird nach dem Herunterschlucken von der Magensäure unschädlich gemacht. Außerdem könne es beim Schnäuzen in die Nebenhöhlen gedrückt werden.

Allerdings können die Keime aus dem Nasensekret beim Hochziehen auch in die Lunge gelangen und dort Infektionen verursachen. Deshalb sollten wir doch lieber Schnäuzen – aber richtig: sanft, ohne viel Druck und ein Nasenloch nach dem anderen.

e junge Frau befreit mit einem Pömpel den Abfluss ihrer Küchenspüle.© AndreyPopov / iStock / Getty Images Plus
Vorsicht, verstopft! Ist die Nase Ihrer Kunden zu, empfehlen Sie besser keinen Pömpel.
SCHNUPFEN
BERATUNG

Chronische Rhinitis

FÜNF TIPPS BEI VERSTOPFTER NASE

Eine verstopfte Nase nervt – und nicht nur das: Sie erwärmt, reinigt und befeuchtet die eingeatmete Luft nicht mehr richtig. Eine solche Rhinitis kann chronisch werden, die Folge sind Schlaf- und Riechstörungen, häufige Infekte und sogar Herzbeschwerden. Fünf Beratungstipps.

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Ein Erwachsener atmet in Ruhe 16-mal pro Minute, jedes Mal strömt dabei ein halber Liter Luft durch die Nase. Das ergibt 12 000 Liter am Tag. Die Nase hat also einiges zu tun! Ihre Schleimhaut entzündet sich jedoch, ist sie Erkältungen, Allergenen oder anderen Reizen ausgesetzt. Die Nebenhöhlen sind oft mitbetroffen. Die Beschwerden der Rhinosinusitis können chronifizieren. Betroffene leiden dann über einen längeren Zeitraum an einer laufenden oder verstopften Nase oder Niesreiz. Und eine chronisch verstopfte Nase ist keine Bagatelle.

Denn wenn die Nase den Atem nicht anwärmt, befeuchtet und reinigt, trifft die Luft kalt, trocken, keim- und partikelbelastet auf die Lunge. Die beeinträchtigte Lungenatmung wiederum kann zu Schnarchen oder dem Schlaf-Apnoe-Syndrom führen, letztendlich beeinträchtigt sie auch das Herz. Und eine verstopfte Nase begünstigt Mittelohrentzündungen, wenn die Eustachi-Röhre nicht belüftet wird. Deshalb sollten Betroffene einen chronischen Schnupfen ernst nehmen und behandeln.

Wonach schaut ein Arzt?

Der Hausarzt schließt Infektions- und Autoimmunerkrankungen aus, die die Nasenschleimhaut anschwellen lassen könnten: Sarkoidose, Syphilis und Tuberkulose beispielsweise. Ein Allergologe führt einen Allergietest durch und stellt fest, ob vielleicht Heuschnupfen oder eine Tierhaarallergie die Beschwerden verursacht. Der HNO-Arzt prüft ob Polypen, eine verkrümmte Nasenscheidewand oder vergrößerte Nasenmuscheln die Atemwege blockieren.

Was empfehlen Sie Ihren Kunden?

Oft sind Sie in der Apotheke die erste Anlaufstelle Ihrer Kunden. Schicken Sie sie zum Arzt, wenn die Beschwerden Ihrer Kunden länger als zwölf Wochen anhalten. Außerdem können Sie ihnen passende Pflegeprodukte und Tipps mitgeben:

  • Abschwellende Arzneimittel
  • Hypertone Kochsalzlösung
  • Pflegende Sprays
  • Cremes und Öle
  • Richtig schnäuzen

Nasenspray und Pseudoephedrin

Abschwellende Nasensprays mit Xylometazolin oder Oxymetazolin sind für akuten Schnupfen gedacht. Wendet man sie länger an, tritt ein Gewöhnungseffekt ein. Das gleiche gilt für Pseudoephedrin, das in einigen schnupfenbetonten Erkältungs- oder Allergiepräparaten enthalten ist. Leidet Ihr Kunde zwar schon länger unter seinem Schnupfen, hat bislang aber noch nichts gegen ihn unternommen, können Sie ihm empfehlen, eine Woche lang ein abschwellendes Arzneimittel anzuwenden. Gegen chronischen Schnupfen sind diese jedoch nicht geeignet.

Hypertone Kochsalzlösung

Eine andere Möglichkeit, die Nasenschleimhaut abschwellen zu lassen, sind Nasensprays mit hypertoner Kochsalzlösung. Sie wirken wegen ihres osmotischen Effekts: Ihre Natriumchlorid-Konzentration ist höher als die der Nasenschleimhaut. Die Schleimhaut ist von einer semipermeablen Membran umgrenzt ist, die zwar Wassermoleküle hindurchlässt, jedoch keine Natrium- oder Chloridionen. Ist die Ionenkonzentration außerhalb der Schleimhaut höher als innen, strömt Wasser deshalb entlang des Konzentrationsgefälles aus der Schleimhaut aus. So werden die Salzkonzentrationen ausgeglichen – und die Schleimhaut schwillt ab.

Feuchtigkeitspflege für die verstopfte Nase

Isotone Kochsalzlösungen hingegen befreien die Nase nicht, sondern pflegen sie. Ein guter Rat, wenn Ihr Kunde eine trockene Nase hat. Oft enthalten die isotonen Salzlösungen auch Hyaluronsäure oder Dexpanthenol. Sie spenden zusätzlich Feuchtigkeit und die Nasenschleimhaut regeneriert sich schneller.

Borken aus der Nase lösen: Bitte nicht popeln!

Noch intensiver als Sprays pflegen Nasensalben. Auch sie können Dexpanthenol oder Mineralsalze enthalten und die Schleimhaut so befeuchten. Nasenöle, beispielsweise mit Sesamöl als Grundlage, pflegen die Nase und halten die Nasenschleimhaut geschmeidig. So löst man auch Borken ab.

Diese Krusten entstehen

  • wenn Fließschnupfen nicht richtig abfließt
  • wenn die Flimmerhärchen auf einer entzündeten Nasenschleimhaut Sekret nicht richtig nach außen befördern können oder
  • wenn die Nase beim Bohren mit dem Finger verletzt wurde.

Entfernt man Borken mit dem Finger, besteht die Gefahr, dass man die empfindliche Haut in der Nase verletzt. Raten Sie Ihren Kunden stattdessen zu Dampfinhalationen oder Nasenduschen, um die Borke aufzuweichen. Eine Tube Nasensalbe oder das Fläschchen mit dem Nasenöl sollten Ihre Kunden immer zur Hand haben, um regelmäßig nachzupflegen.

Richtig schnäuzen

Beraten Sie Ihre Kunden auch zur richtigen Schnäuz-Technik. Oft heißt es, die Nase hochzuziehen sei schonender für die Nase. Das verkeimte Sekret wird nach dem Herunterschlucken von der Magensäure unschädlich gemacht. Außerdem könne es beim Schnäuzen in die Nebenhöhlen gedrückt werden.

Allerdings können die Keime aus dem Nasensekret beim Hochziehen auch in die Lunge gelangen und dort Infektionen verursachen. Deshalb sollten wir doch lieber Schnäuzen – aber richtig: sanft, ohne viel Druck und ein Nasenloch nach dem anderen.

e junge Frau befreit mit einem Pömpel den Abfluss ihrer Küchenspüle.© AndreyPopov / iStock / Getty Images Plus
Vorsicht, verstopft! Ist die Nase Ihrer Kunden zu, empfehlen Sie besser keinen Pömpel.
SCHNUPFEN
BERATUNG

Chronische Rhinitis

FÜNF TIPPS BEI VERSTOPFTER NASE

Eine verstopfte Nase nervt – und nicht nur das: Sie erwärmt, reinigt und befeuchtet die eingeatmete Luft nicht mehr richtig. Eine solche Rhinitis kann chronisch werden, die Folge sind Schlaf- und Riechstörungen, häufige Infekte und sogar Herzbeschwerden. Fünf Beratungstipps.

Seite 1/1 4 Minuten

Seite 1/1 4 Minuten

Ein Erwachsener atmet in Ruhe 16-mal pro Minute, jedes Mal strömt dabei ein halber Liter Luft durch die Nase. Das ergibt 12 000 Liter am Tag. Die Nase hat also einiges zu tun! Ihre Schleimhaut entzündet sich jedoch, ist sie Erkältungen, Allergenen oder anderen Reizen ausgesetzt. Die Nebenhöhlen sind oft mitbetroffen. Die Beschwerden der Rhinosinusitis können chronifizieren. Betroffene leiden dann über einen längeren Zeitraum an einer laufenden oder verstopften Nase oder Niesreiz. Und eine chronisch verstopfte Nase ist keine Bagatelle.

Denn wenn die Nase den Atem nicht anwärmt, befeuchtet und reinigt, trifft die Luft kalt, trocken, keim- und partikelbelastet auf die Lunge. Die beeinträchtigte Lungenatmung wiederum kann zu Schnarchen oder dem Schlaf-Apnoe-Syndrom führen, letztendlich beeinträchtigt sie auch das Herz. Und eine verstopfte Nase begünstigt Mittelohrentzündungen, wenn die Eustachi-Röhre nicht belüftet wird. Deshalb sollten Betroffene einen chronischen Schnupfen ernst nehmen und behandeln.

Wonach schaut ein Arzt?

Der Hausarzt schließt Infektions- und Autoimmunerkrankungen aus, die die Nasenschleimhaut anschwellen lassen könnten: Sarkoidose, Syphilis und Tuberkulose beispielsweise. Ein Allergologe führt einen Allergietest durch und stellt fest, ob vielleicht Heuschnupfen oder eine Tierhaarallergie die Beschwerden verursacht. Der HNO-Arzt prüft ob Polypen, eine verkrümmte Nasenscheidewand oder vergrößerte Nasenmuscheln die Atemwege blockieren.

Was empfehlen Sie Ihren Kunden?

Oft sind Sie in der Apotheke die erste Anlaufstelle Ihrer Kunden. Schicken Sie sie zum Arzt, wenn die Beschwerden Ihrer Kunden länger als zwölf Wochen anhalten. Außerdem können Sie ihnen passende Pflegeprodukte und Tipps mitgeben:

  • Abschwellende Arzneimittel
  • Hypertone Kochsalzlösung
  • Pflegende Sprays
  • Cremes und Öle
  • Richtig schnäuzen

Nasenspray und Pseudoephedrin

Abschwellende Nasensprays mit Xylometazolin oder Oxymetazolin sind für akuten Schnupfen gedacht. Wendet man sie länger an, tritt ein Gewöhnungseffekt ein. Das gleiche gilt für Pseudoephedrin, das in einigen schnupfenbetonten Erkältungs- oder Allergiepräparaten enthalten ist. Leidet Ihr Kunde zwar schon länger unter seinem Schnupfen, hat bislang aber noch nichts gegen ihn unternommen, können Sie ihm empfehlen, eine Woche lang ein abschwellendes Arzneimittel anzuwenden. Gegen chronischen Schnupfen sind diese jedoch nicht geeignet.

Hypertone Kochsalzlösung

Eine andere Möglichkeit, die Nasenschleimhaut abschwellen zu lassen, sind Nasensprays mit hypertoner Kochsalzlösung. Sie wirken wegen ihres osmotischen Effekts: Ihre Natriumchlorid-Konzentration ist höher als die der Nasenschleimhaut. Die Schleimhaut ist von einer semipermeablen Membran umgrenzt ist, die zwar Wassermoleküle hindurchlässt, jedoch keine Natrium- oder Chloridionen. Ist die Ionenkonzentration außerhalb der Schleimhaut höher als innen, strömt Wasser deshalb entlang des Konzentrationsgefälles aus der Schleimhaut aus. So werden die Salzkonzentrationen ausgeglichen – und die Schleimhaut schwillt ab.

Feuchtigkeitspflege für die verstopfte Nase

Isotone Kochsalzlösungen hingegen befreien die Nase nicht, sondern pflegen sie. Ein guter Rat, wenn Ihr Kunde eine trockene Nase hat. Oft enthalten die isotonen Salzlösungen auch Hyaluronsäure oder Dexpanthenol. Sie spenden zusätzlich Feuchtigkeit und die Nasenschleimhaut regeneriert sich schneller.

Borken aus der Nase lösen: Bitte nicht popeln!

Noch intensiver als Sprays pflegen Nasensalben. Auch sie können Dexpanthenol oder Mineralsalze enthalten und die Schleimhaut so befeuchten. Nasenöle, beispielsweise mit Sesamöl als Grundlage, pflegen die Nase und halten die Nasenschleimhaut geschmeidig. So löst man auch Borken ab.

Diese Krusten entstehen

  • wenn Fließschnupfen nicht richtig abfließt
  • wenn die Flimmerhärchen auf einer entzündeten Nasenschleimhaut Sekret nicht richtig nach außen befördern können oder
  • wenn die Nase beim Bohren mit dem Finger verletzt wurde.

Entfernt man Borken mit dem Finger, besteht die Gefahr, dass man die empfindliche Haut in der Nase verletzt. Raten Sie Ihren Kunden stattdessen zu Dampfinhalationen oder Nasenduschen, um die Borke aufzuweichen. Eine Tube Nasensalbe oder das Fläschchen mit dem Nasenöl sollten Ihre Kunden immer zur Hand haben, um regelmäßig nachzupflegen.

Richtig schnäuzen

Beraten Sie Ihre Kunden auch zur richtigen Schnäuz-Technik. Oft heißt es, die Nase hochzuziehen sei schonender für die Nase. Das verkeimte Sekret wird nach dem Herunterschlucken von der Magensäure unschädlich gemacht. Außerdem könne es beim Schnäuzen in die Nebenhöhlen gedrückt werden.

Allerdings können die Keime aus dem Nasensekret beim Hochziehen auch in die Lunge gelangen und dort Infektionen verursachen. Deshalb sollten wir doch lieber Schnäuzen – aber richtig: sanft, ohne viel Druck und ein Nasenloch nach dem anderen.

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