Erschreckende Studie
ENERGYDRINKS: NOCH GEFĂHRLICHER ALS BISHER GEDACHT?
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Koffein, das sowohl in Energydrinks als auch in Kaffee, Kakao und Tee vorkommt, ist die am hĂ€ufigsten konsumierte psychoaktive Substanz der Welt. Rund 80 Prozent aller Menschen greifen tĂ€glich zu mindestens einem koffeinhaltigen Muntermacher. FĂŒr viele gehört Kaffee fest zum Tagesablauf dazu, und auch Energydrinks erfreuen sich groĂer Beliebtheit.
Angesichts steigender Zahlen von Selbstmordgedanken und -versuchen wollten Forschende jetzt wissen, ob es einen Zusammenhang zwischen Koffeinkonsum und SuizidalitĂ€t gibt. In den Ergebnissen der Metaanalyse hinterlassen die Energydrinks einen ĂŒblen Nachgeschmack.
Energydrinks schÀdlicher als Kaffee?
FĂŒr die Ăbersichtsarbeit wurden die Begriffe Energydrinks, Koffein, Kaffee, Tee, Selbstmord und weitere auf Englisch in diverse Suchmaschinen fĂŒr wissenschaftliche Studien eingegeben. In die Auswertung wurden mehr als 17 Studien mit insgesamt ĂŒber 1,5 Millionen Teilnehmenden eingeschlossen.
Dabei ergab sich eine klare Erkenntnis: Der Konsum von mindestens 60 Tassen Kaffee im Monat senkte das Risiko fĂŒr Selbstmordversuche, wĂ€hrend Energydrinks schon ab einer Tasse pro Monat das Gegenteil bewirkten.
WĂ€hrend Kaffeekonsum zwischen 61 und 90 Tassen pro Monat das Risiko fĂŒr Selbstmordgedanken um die HĂ€lfte minderte, stieg es durch Energydrinks stark an. 21 bis 30 Tassen im Monat verdreifachten das Risiko fĂŒr Suizidversuche. Mit einer Tasse meinen die Forschenden sowohl bei Energydrinks als auch bei Kaffee eine standardisierte Portion von rund 240 Millilitern.
MÀnner und Menschen mit Alkohol-, Nikotin- oder Drogenkonsum nehmen der Studie zufolge generell hÀufiger koffeinhaltige Produkte zu sich.
Energydrinks sind ein gefĂ€hrlicher SpaĂ
Bunte und sĂŒĂe Energydrinks in coolen Verpackungen sind vor allem fĂŒr Kinder und Jugendliche gefĂ€hrlich. Diese fĂŒhlen sich vom Geschmack und den Werbeversprechen besonders angesprochen und konsumieren Energydrinks teilweise in groĂen Mengen. GefĂ€hrliche Wirkungen sind schon lange bekannt, unter anderem auf das Herz.
Kaffee mit seinem bitteren Geschmack und den zusÀtzlich enthaltenen Begleitstoffen schneidet im Gegensatz zu Energydrinks in der Metaanalyse gut ab.
Facts ĂŒber Koffein:
Was wir ĂŒber koffeinhaltige GetrĂ€nke noch nicht wissen
Allerdings weisen die Autoren der Studie auch auf ihre Grenzen hin. Viele der eingeschlossenen Studien zu Energydrinks, Kaffee und möglichen gefÀhrlichen Wirkungen auf die Psyche waren Beobachtungsstudien, die Angaben zur Koffeinmenge unterschiedlich und die QualitÀt der Studien insgesamt eher niedrig.
Zu Tee und Koffeintabletten sowie zu selbstverletzendem Verhalten gibt es bisher keine Daten.
AuĂerdem könnten, so die Forschenden, die ZusammenhĂ€nge nicht allein durch Koffein erklĂ€rt werden, sondern auch durch Lebensstilfaktoren bedingt sein könnten.
Und es sei möglich, dass Kaffee durch seine Begleitstoffe Neurotransmitter wie Dopamin und Glutamat aktiviert und stimmungsaufhellend wirkt. Energydrinks dagegen enthalten Zucker und andere Stimulanzien, was gefÀhrliche Wirkungen verstÀrken könne, etwa auf Angst und negative Emotionen.
Dass Energydrinks schon in kleinen Mengen gefĂ€hrliche Wirkungen vor allem auf Kinder und Jugendliche haben können, unterstreicht die Studie eindrucksvoll. Allerdings sind noch prĂ€zisere Untersuchungen nötig, die exakte Dosierungen und auch Lebensstilfaktoren besser berĂŒcksichtigen.
Quellen:
https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/pharmazie/energydrinks-verdreifachen-suizidrisiko/
https://www.mdpi.com/2072-6643/17/11/1911












