Diabetes Notfallset auf blauem Hintergrund© Remigiusz Gora / iStock / Getty Images Plus
Wer unter Diabetes leidet und auf eine Reise geht, sollte immer ein Notfallset mit dabei haben.

Blutzuckerspiegel

DIABETES AUF REISEN: SO ERKENNEN SIE GEFÄHRLICHE SYMPTOME RECHTZEITIG

Ob auf dem Schiff oder im Flugzeug – wer an Diabetes auf Reisen leidet, sollte besonders gut vorbereitet sein. Denn Symptome wie Übelkeit können auf eine ReiseĂŒbelkeit oder Unterzuckerung hinweisen. Was Diabetikerinnen und Diabetiker unterwegs beachten sollten, lesen Sie hier.

Seite 1/1 2 Minuten

Seite 1/1 2 Minuten

Übelkeit, Schwindel, Unwohlsein: Sich so auf Reisen zu fĂŒhlen, ist fĂŒr niemanden schön. Wer Diabetes auf Reisen hat, wird aber womöglich schnell unruhig und fragt sich: „Ist mein Blutzucker auf Abwegen?“ Hinter solchen Beschwerden kann nĂ€mlich nicht nur ReiseĂŒbelkeit oder eine Magenverstimmung stecken – es könnte auch eine ReiseĂŒbelkeit oder Unterzuckerung sein. Darauf macht die Organisation DiabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe aufmerksam.

Gut, wenn man als Diabetiker oder Diabetikerin vor der Reise das GesprĂ€ch mit Arzt oder Ärztin gesucht hat. Dort kann man vorab besprechen, bei welchen Symptomen unterwegs wie zu handeln ist – und wann es gefĂ€hrlich wird. Generell raten die Diabetes-Experten: Wer sich auf Reisen flau fĂŒhlt, sollte rasch seinen Blutzuckerspiegel kontrollieren. So lassen sich Unter- und Überzuckerung von anderen Ursachen abgrenzen – eine wichtige Maßnahme fĂŒr alle mit Diabetes auf Reisen.

Grobe Orientierungshilfe: Was steckt hinter den Symptomen?

Hilfreich kann auch sein, genau auf die Signale des eigenen Körpers zu achten. Denn sie können Aufschluss geben. DiabetesDE liefert einen Überblick:

  • Eine ReiseĂŒbelkeit oder Unterzuckerung kann sich durch Zittern, Schwitzen, Heißhunger, Herzklopfen, Gereiztheit, Übelkeit oder MĂŒdigkeit bemerkbar machen. Bestimmte Verhaltensweisen im Urlaub können das Risiko dafĂŒr erhöhen, etwa ungewohnt viel körperliche AktivitĂ€t oder ĂŒbermĂ€ĂŸiger Alkoholkonsum.
  • Auch eine Überzuckerung geht oft mit Übelkeit einher. Weitere Symptome sind KonzentrationsschwĂ€che, MĂŒdigkeit, Sehstörungen, ein starkes DurstgefĂŒhl und hoher Harndrang – auch hier hilft es, den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren.
  • ReiseĂŒbelkeit oder Unterzuckerung tritt typischerweise in Auto, Bus, Flugzeug oder Schiff auf. Sie entsteht, weil das Gehirn die Informationen von Augen und Gleichgewichtsorgan als widersprĂŒchlich deutet. Typisch sind Schwindel, BlĂ€sse, kalter Schweiß und Übelkeit. Nach dem Aussteigen legen sich die Beschwerden wieder.
  • Magen-Darm-Infekte setzen oft plötzlich ein. Typisch sind Übelkeit, Erbrechen, wĂ€ssriger Durchfall und BauchkrĂ€mpfe. Gut zu wissen: Magen-Darm-Infekte erhöhen das Risiko fĂŒr eine Unterzuckerung. Der Grund: blutzuckersenkende Medikamente wirken weiter, obwohl der Körper wenig bis keine Nahrung aufnehmen kann – auch in solchen Situationen ist es entscheidend, regelmĂ€ĂŸig den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren.

Gut vorbereitet fĂŒr den Urlaub – mit diesem Wissen

Wer Diabetes auf Reisen hat, sollte seinen Blutzuckerspiegel kontrollieren – und das im Urlaub noch hĂ€ufiger als im Alltag, lautet der Rat von DiabetesDE. Das gilt besonders bei Hitze, KĂ€lte, ungewohnten Höhenlagen oder körperlicher AktivitĂ€t.

Wie im Alltag sollten Diabetiker auch auf Reisen fĂŒr den Notfall Traubenzucker, glucosehaltige GetrĂ€nke und ein Diabetes Notfallset griffbereit haben. Wer mit dem Flugzeug verreist, packt diese Dinge also unbedingt ins HandgepĂ€ck – ein Muss fĂŒr Menschen mit Diabetes auf Reisen.

Auch Insulin gehört dorthin – schon aus dem Grund, weil die niedrigen Temperaturen im Frachtraum des Flugzeugs dem Medikament zusetzen können. Wichtig: Damit es keine Probleme am Flughafen gibt, sollten sich Diabetikerinnen und Diabetiker vorab eine Ă€rztliche Bescheinigung ausstellen lassen. Experten raten ĂŒbrigens, fĂŒr den Urlaub die zwei- bis dreifache Menge an benötigten Medikamenten einzupacken – natĂŒrlich auch beim Diabetes Notfallset.

Und noch ein Tipp der Diabetes-Experten: Ist einem ĂŒbel, spritzt man kurzwirksames Insulin besser erst kurz nach den Mahlzeiten – wenn also absehbar ist, ob das Essen im Körper bleibt. Spritzt man vor dem Essen und erbricht sich danach, droht sonst eine ReiseĂŒbelkeit oder Unterzuckerung. Auch hier hilft es, schnell den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren, um Risiken zu vermeiden.

Quelle: dpa

×