Kirsten Metternich von Wolff lächelt und hält einen roten Backherz-Schriftzug aus Holz in der Hand.© herzwiese24.de

Backherz

EIN APFEL AM TAG – DAS REZEPT VOM BACKHERZ FÜR EINEN SAFTIGEN APFELKUCHEN

Backen tut der Seele gut, vom Teigrühren bis zum Aufessen. Wären da nur nicht der viele Zucker oder Intoleranzen wie gegen Lactose oder Gluten. Viele verzichten auch auf tierische Produkte. Dabei helfen die Rezepte von „Backherz“ Kirsten Metternich von Wolff. Sie schreibt über Themen wie zuckerfreies und gesundes Backen - auf ihrem Blog backherz24.de und auf diepta.de.

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Liebe*r PTA,

essen Sie gerne Äpfel und Apfelkuchen? Rund 22 Kilogramm verspeist jeder Mensch hierzulande pro Jahr. Damit sind Äpfel das Lieblingsobst Deutschlands. Kein Wunder, sie sind so unglaublich vielfältig, dass für jeden Geschmack die ein oder andere Sorte zu den persönlichen Lieblingen gehört. Äpfel sind nicht nur lecker, sie können auch einiges für die Gesundheit tun.

Ob nun von der Hand in den Mund, als saftiger Apfelkuchen oder sogar pikant – Äpfel können was. Uns damit Sie Lust auf Kuchen bekommen, gibt es dieses Mal ein Rezept für einen Apfelkuchen, der sehr leicht zu backen ist und sogar bis zu einer Woche frisch bleibt.

In Äpfeln steckt viel Gutes

Ob rot, grün, dunkel oder hellschattiert – im Apfel stecken mehr als 30 unterschiedliche Mineralien, Spurenelemente, Vitamine sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Bioaktive Substanzen aus Äpfeln sind wertvoll für die Gesundheit. Farb- und Gerbstoffe wie Phenolsäuren und Carotinoide, die zur Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe gehören, tun Herz und den Zellen gut. Besonders rote oder rotbäckige Äpfel haben einen hohen Anteil an Anthozyanen. Diese Farbpigmente binden freie Radikale und schützen damit Körperzellen vor Schädigung. Je kürzer die Lagerzeit der Äpfel, desto geringer ist der Verlust an wasserlöslichen Vitaminen.

Wussten Sie, dass rund zwei Drittel der Vitalstoffe direkt unter der Schale wohnen? Deshalb empfehlen Ernährungswissenschaftler ungeschälte Äpfel, die gründlich gewaschen und trockengerieben sind, regelmäßig zu essen.

Ein mittelgroßer Apfel von 150 Gramm (g) liefert nur etwa 85 Kilokalorien, ist also eine gesunde und praktische Zwischenmahlzeit. Auch Menschen mit Diabetes können Äpfel essen, ganz gleich ob eine tendenziell süßere oder saure Sorte. Das ist reine Geschmackssache. Früher wurde Diabetikern empfohlen, besonders die sauren Boskop-Äpfel zu bevorzugen (genau genommen „Der Schöne von Boskoop“). Doch das ist ein alter Hut.

In 100 Gramm frischem Apfel stecken 12 Gramm Kohlenhydrate, also eine Broteinheit, und in 90 Gramm frischem Apfel 10 Gramm Kohlenhydrate, also eine Kohlenhydrateinheit. Und das losgelöst von der jeweiligen Sorte. Apropos Boskop – mit diesem Apfel lässt sich besonders gut backen und kochen. So wird mein aktuelles Rezept für einen saftigen Apfelkuchen auch mit Boskop-Äpfeln gebacken. Doch es geht natürlich auch jede andere frische Apfelsorte.

Ballaststoff Pektin – auch im Apfelkuchen  

Ein besonderes Juwel des Apfels ist sein natürlicher Ballaststoffgehalt, insbesondere das lösliche Pektin. Es kann sich günstig auf den Cholesterinspiegel auswirken. Bei Durchfall ist Pektin ein natürliches Mittel zur Linderung. Besonders gut verwertbar ist es für den Körper, wenn die Äpfel gerieben gegessen werden. Mehr noch: Pektin ist besonders quellfähig, gut für die allgemeine Verdauung und wirkt sättigend.

Apfelpektin gibt es auch im Apothekensortiment, beispielsweise als feines Granulat. Es kann mit in den Teig des Apfelkuchens gegeben werden. Lecker ist es auch in Salatsaucen, Quarkspeisen, Smoothies oder Bowls. Übrigens sind im Rezept für den saftigen Apfelkuchen natürlich auch die gesunden Ballaststoffe des Apfels enthalten.

Sind Bio-Äpfel gesünder?

Stellt sich die Frage, ob Bio-Äpfel mehr solcher gesunden Inhalte für sich verbuchen können. So heißt es von Ernährungsexperten, dass sie sich nur unwesentlich von konventionell angebauten Äpfeln unterscheiden. Praktisch sind demnach die Werte für Vitamine, Mineralien, sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe vergleichbar. Auch der Energiegehalt ist im Bio, also auch konventionellen Apfel gleich. Doch warum ist denn dann Bio besser?

Beim Bio-Anbau wird die Sortenvielfalt gefördert und auch heimische sowie alte Apfelsorten verstärkt kultiviert. Mit dem Ergebnis, dass sie meist einen niedrigeren Wassergehalt zugunsten eines intensiveren Eigengeschmacks haben. Chemische Pflanzenschutzmittel dürfen nicht zum Einsatz kommen. Im konventionellen Apfelanbau ist es üblich, dass die Sorten mindestens zehnmal pro Saison mit Mitteln gegen Schädlinge besprüht werden. Je größer Anbaufläche und je empfindlicher die jeweilige Apfelsorte, desto mehr dieser Pestizide kommen zum Einsatz.

Reste dieser Spritzmittel finden sich regelmäßig auf den Äpfeln. Die Rückstandshöchstmengen werden zwar nur selten überschritten, allerdings kommen häufig verschiedene Pestizide zur Anwendung. Zu den gesundheitlichen Auswirkungen dieser Mehrfachrückstände gibt es kaum Untersuchungen, heißt es von Seiten der Experten der Verbraucherzentralen.

Liebe PTA, lieber PTA, ich hoffe, mein kleiner Exkurs in die Welt des Apfels hat Ihnen Lust gemacht, mein Rezept für den sehr saftigen und leckeren Apfelkuchen zu backen. Auch wenn Sie Neuling in der Backstube sind, wird Ihnen der Apfelkuchen ganz bestimmt gelingen. Luftdicht verpackt bleibt er im Kühlschrank bis zu einer Woche frisch. Auch einfrieren lässt er sich ganz prima. Nun wünsche Ihnen viel Freude beim Backen und Genießen des saftigen und leckeren Apfelkuchens.

Saftiger Apfelkuchen mit Mandeln

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  • Schwierigkeitsgrad: einfach
  • Zubereitungszeit: ca. 20 Minuten
  • Backzeit: ca. 50 Minuten

Zutaten für 8 Stücke und eine Springform mit 26 cm:

600 g Äpfel, z.B. Boskop oder Braeburn
2 EL Zitronensaft
Mark einer Vanilleschote
120 g brauner Zucker oder Kokosblütenzucker
3 Eier
125 g Butter
200 g Weizenmehl, Type 550
1 Päckchen Vanillepuddingpulver zum Kochen
1 Päckchen Backpulver
1 Prise Salz
70 g gehackte Mandeln
4 EL fettarme Milch oder vegane Milchalternative
etwas Puderzucker

Zubereitung:

Den Boden einer Springform mit Backpapier auslegen. Die Äpfel schälen, vierteln und das Kerngehäuse herausscheiden. In eine Schüssel geben und mit dem Zitronensaft mischen. Einen Deckel oder ein Handtuch auf die Schüssel legen, damit die Äpfel nicht braun werden. Den Backofen auf 175 Grad Celsius (°C) Umluft oder 190 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.

Die Vanilleschote längs halbieren, mit einem Messer das Innere herauskratzen. In eine Rührschüssel zusammen mit dem braunen Zucker oder Kokosblütenzucker und den drei Eiern geben. Mit den Rührbesen des Mixers oder in einer Küchenmaschine schaumig rühren, bis sich der Zucker gelöst hat. Dann die Butter dazugeben und verrühren.

Nun das Weizenmehl mit Vanillepuddingpulver, Backpulver und der Prise Salz mischen und in den Teig geben. Alles zu einem cremigen Teig verrühren und vier Esslöffel Milch oder vegane Milchalternative dazugeben, damit der Teig nicht zu fest wird. Noch einmal abschmecken und 50 Gramm gehackte Mandeln in den Teig geben und verrühren.

Den Teig in die vorbereitete Springform füllen und die Oberfläche etwas glattstreichen. Die vorbereiteten Apfelstücke kranzförmig auf den Teig geben und die restlichen, gehackten Mandeln darüberstreuen. Im vorgeheizten Backofen in 45 bis 50 Minuten backen.

Bei Backzeitende mit einem Holzstäbchen oder Holzspieß in den Teig stechen: Bleibt nichts daran haften, Kuchen aus dem Ofen nehmen und in der Form kurz auskühlen lassen. Dann aus der Springform lösen. Den Puderzucker sieben und erst dann auf den Kuchen stäuben, wenn er vollständig abgekühlt ist, sonst wird er braun.

Meine Tipps zum Abwandeln des Apfelkuchens:

Statt Äpfeln schmeckt der Kuchen auch sehr lecker mit 750 g abgetropften Schattenmorellen oder 600 g halbierten Pflaumen. Auch mit 600 g Birnenstücken und zwei Esslöffeln Kakaopulver im Teig ist er sehr lecker. Ein praktisches Allroundrezept, das sich immer wieder variieren lässt. 

Wunderbare Grüße vom Backherz Kirsten von der herzwiese24.de.             

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