Pharmazeutische Dienstleistungen
KORREKTE INHALATION: VORGEHEN BEI FOLGEVERORDNUNG
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Es gibt Neuigkeiten zum Vorgehen bei pharmazeutischen Dienstleitungen (pDl) zur Inhalation. Sie kennen das Prozedere wahrscheinlich aus Ihrem Berufsalltag: Bei der Abgabe eines Inhalators abfragen, ob das Device oder der Inhalt neu verordnet oder bereits bekannt ist. Dann einmal demonstrieren wie der Ablauf beim korrekten Inhalieren aussieht und den Betroffenen nachmachen lassen. Möglicherweise können dann im Anschluss noch Tipps bei der korrekten Umsetzung folgen, eine Infobroschüre zur korrekten Inhalation die Beratung sinnvoll ergänzen.
Dann kann der Anwender oder die Anwenderin gut versorgt die Apotheke verlassen. Bei einer Erstverordnung bleibt es auch dabei. Doch Menschen, die dauerhaft inhalieren sind sich ihrer (kleinen) Fehler häufig nicht bewusst, dennoch passieren sie und beeinflussen den Therapieerfolg. Dies bewies eine kürzlich durchgeführte Analyse von 258 durchgeführter pDL zur Inhalation. Daher ändert sich bei der Empfehlung zur Folgeverordnung von Inhalatoren nun ein wichtiger Schritt.
Pharmazeutische Dienstleistungen Inhalation: Auf die Ansprache kommt es an
Die ABDA stellte im Rahmen der Fortbildungsreihe „pDL Campus live“ ein neues, kuratiertes Videoschulungskonzept der Bundesapothekerkammer (BAK) zur pDL Inhalation vor. Die Referent*innen der Veranstaltungsreihe betonten, dass dringender Schulungsbedarf bei Anwender*innen von Inhalatoren vorliege. Dr. Katja Renner, Apothekerin und eine unserer Autorinnen, ergänzte, dass es auf die Ansprache ankäme, denn gerade langjährige Asthmapatient*innen empfänden das Angebot sonst mitunter fast als übergriffig.
Die Prüfungssituation empfinden sicherlich die meisten als unangenehm, wenn dann noch (nur) auf Fehler hingewiesen wird, kann das ganze Beratungsgespräch gehörig nach hinten losgehen. Betroffene sollen vielmehr gestärkt und zufrieden die Apotheke verlassen. Und auch wiederkommen wollen. Hier die Tipps von Dr. Renner:
- Keine Fehler unterstellen, sondern Nutzen betonen
„Mögen Sie mir kurz zeigen, wie Sie es machen? Vielleicht habe ich noch einen Tipp, damit der Wirkstoff besonders tief in Ihre Bronchien kommt, denn Sie wollen ja gut atmen können“, erklärt die Apothekerin beispielhaft. - Auf einzelne Verbesserungen fokussieren
Nicht sagen, alles wäre falsch, konkreten Verbesserungsbedarf nennen - Patient*in weder zu nahe treten noch überfordern
„Das haben Sie gut gezeigt, aber da und dort können wir noch etwas verbessern. Ich mache Ihnen einmal vor, wie Sie die Inhalation vertiefen können, damit Sie noch besser Luft bekommen“, erklärt Renner.
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Wer führt die Inhalation durch?
Beim Beratungsgespräch muss nicht nur die Ansprache stimmen. Kund*innen müssen Sie auch verstehen können. Laut Frau Dr. Renner gehören dazu mitunter:
- das Sprachlevel,
- die Deutschkenntnisse,
- kognitive Defizite,
- Hörprobleme.
Ihr Tipp dazu: „Am besten erzeugen Sie auch Bilder im Kopf des Patienten; er soll beispielsweise bei einem Pulverinhalator ›wie ein Staubsauger‹ einatmen“.
Dr. Wolfgang Kircher und Dr. Eric Martin, Apotheker und weitere Experten für pDl in der Vortragsreihe, empfehlen im Beratungsgespräch „kleine Wissenshappen“ fallen zu lassen. Hier ein paar Beispiele:
- Wissen Sie eigentlich, dass Ihr Dosieraerosol bei tiefen Temperaturen nicht so gut funktioniert?
- Wussten Sie, dass man bei Pulverinhalatoren durchaus einen Widerstand beim Einatmen spüren sollte?
Wichtig sei auch, zu erklären, warum bestimmte Schritte sinnvoll sind. Warum ein cortisonhaltiges Spray zur Inhalation zum Beispiel geschüttelt werden muss oder warum man danach den Mundausspülen muss. Die Erklärungen und das Verständnis für die Inhalation erhöhen die Chance, dass die einzelnen Schritte bei der Inhalation auch durchgeführt werden.
Videos zur korrekten Inhalation
Hier finden Sie die pDl Inhalation Schulungsvideos, inklusive Tipps für eine niedrigschwellige Ansprache Beratungsgespräch.