Ein Mädchen liegt auf dem Bauch auf ihrem Bett, hat den Arm aufgestützt und ihr Smartphone in der Hand und schaut aus dem Fenster.© Daisy-Daisy/iStock/Getty Images Plus
Soziale Medien können verbinden, sie bergen aber auch Gefahren und können süchtig machen.

Praktische Tipps

WIE GESUNDE HANDYNUTZUNG BEI JUGENDLICHEN GELINGEN KANN

Laut einer OECD-Studie verbringen Kinder und Jugendliche in Deutschland zu viel Zeit vor den Bildschirmen digitaler Endgeräte. Auch wenn die gesundheitlichen Folgen noch nicht abschätzbar sind, lohnt sich ein Blick auf die Smartphone-Nutzung. Hier finden Sie praktische Tipps.

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Eine gesunde Handynutzung bei Jugendlichen ist nicht nur zu Schulbeginn ein heiß diskutiertes Thema. In Deutschland zählt der Medienkonsum bei Jugendlichen zu den höchsten weltweit. Bereits 15-Jährige investieren fast 48 Stunden wöchentlich in ihr Handy, das sind etwa sieben Stunden pro Tag. Ein so hoher Smartphone-Konsum bei Jugendlichen kann ernsthafte Auswirkungen auf die mentale und physische Gesundheit haben.

Für viele Eltern stellt sich die Frage: Wie können wir die Handynutzung unserer Kinder gesund gestalten? Ein einfaches Verbot ist dabei selten die beste Lösung, da digitale Medien auch viele Vorteile bieten. Stattdessen sollten Eltern gezielt Präventionsmaßnahmen ergreifen, um eine gesunde Balance zwischen Nutzen und Risiken zu finden.

Warnsignale eines problematischen Smartphone-Konsums bei Jugendlichen

Wie lässt sich erkennen, ob der Smartphone-Konsum bei Jugendlichen in eine problematische Richtung geht? Folgende Anzeichen können auf eine beginnende Abhängigkeit hinweisen:

  • Ständiges PrĂĽfen des Handys ohne erkennbaren Anlass
  • Reizbarkeitoder Unruhe, wenn das Handy nicht verfĂĽgbar ist
  • Gedankliche Fixierung auf soziale Netzwerke oder Handyspiele
  • Vernachlässigung schulischer Verpflichtungen oder sozialer Kontakte zugunsten des Handys
  • Körperliche Beschwerden wie RĂĽckenschmerzen, Kopfschmerzen oder Schlafmangel
  • Verheimlichen oder Verharmlosen des eigenen Handynutzungsverhaltens

Studien zeigen, dass zu viel Zeit vor dem Bildschirm das Risiko für psychische Probleme wie Depressionen, Angstzustände und Schlafstörungen erhöht. Jugendliche sind dabei besonders anfällig. Treffen die Symptome auf ihre Kinder zu, sollten Eltern die Verantwortung für eine gesunde Handynutzung im Alltag übernehmen. So gelingt es.

Tipps für Eltern: Eine gesunde Handynutzung der Jugendlichen fördern

Eltern können einen positiven Einfluss auf die Mediennutzung nehmen und aktiv dazu beitragen, dass Jugendliche eine gesunde Handynutzung entwickeln. Hier einige hilfreiche Tipps, um die Handynutzung von Jugendlichen in gesunde Bahnen zu lenken:

  1. Klare Regeln aufstellen
    Gemeinsam mit dem Kind können feste Zeiten für die Handynutzung festgelegt werden, zum Beispiel keine Handys während der Mahlzeiten oder vor dem Schlafengehen verwenden.
  2. Sperren einrichten
    Im Rahmen des Jugendschutzes lohnt es sich, bestimmte Apps oder Inhalte fĂĽr Kinder und Jugendliche zu sperren.
  3. Digitale Auszeiten ermöglichen
    Im Gespräch sollte geklärt werden, warum handyfreie Zeiten wichtig sind, also für die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Entwicklung (für Erwachsene übrigens auch). Bei Missachtung sollte auch über mögliche Konsequenzen gesprochen werden.
  4. Eltern als Vorbilder
    Kinder lernen durch Nachahmung – bei allem. Eltern sollten selbst einen kritischen Blick auf ihre Handynutzung werfen und einen gesunden Umgang mit digitalen Medien vorleben.
  5. Benachrichtigungen einschränken
    In den Einstellungen von Apps oder dem digitalen Gerät selbst finden sich Einstellungen, die ständige Benachrichtigungen wie beispielsweise Push-Nachrichten einschränken.
  6. Freizeit aktiv gestalten
    Kreative Hobbys, Sport oder interessante Freizeitaktivitäten lenken ab und können das Interesse am Handy verringern.
  7. Selbsttest anbieten
    Wenn Eltern sich nicht sicher sind, ob sich ihr Kind noch in den Grenzen einer gesunden Handynutzung bewegt, können sie einen Selbsttest anbieten, um das eigene Nutzungsverhalten zu reflektieren. Die Website „Ins Netz gehen“ bietet dazu nützliche Werkzeuge und eine kostenlose Online-Beratung an.

Balance finden und gesunde Handynutzung bei Jugendlichen fördern

Indem Eltern aktiv Grenzen setzen, ihre Kinder unterstützen und als Vorbilder agieren, können sie den Smartphone-Konsum bei Jugendlichen in eine gesunde Richtung lenken und sowohl die Vorteile als auch die Risiken von digitalen Medien in den Griff bekommen.

Quellen:
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/oecd-bildschirmzeit-kinder-100.html 
„So fördern Eltern einen gesunden Umgang mit dem Handy“, Presseinformation des Bundesinstituts fĂĽr Ă–ffentliche Gesundheit (BIĂ–G), 12. September 2025. 

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