Graphische Darstellung eines Gehirns aus der Seitenansicht. © Naeblys / iStock / Getty Images Plus
FĂĽr Menschen, die an Alzheimer erkrankt sind und sich in einer frĂĽhen symptomatischen Phase der Erkrankung befinden, gibt es mit Donanemab nun ein zweites zugelassenes Medikament.

Neuer Antikörper

ALZHEIMER-MEDIKAMENT DONANEMAB JETZT AUCH IN DEUTSCHLAND ERHÄLTLICH

Ein zweites Alzheimer-Medikament ist in Deutschland erhältlich: Donanemab. Der neue Antikörper könnte die Krankheit bei Menschen mit früher Alzheimer-Diagnose verzögern – allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen.

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Das Alzheimer-Medikament Donanemab (Handelsname Kisunla) ist ab sofort in Deutschland verfĂĽgbar. Nur wenige Wochen nach der EU-Zulassung können Patientinnen und Patienten mit einer frĂĽhen Alzheimer-Diagnose – also in der Phase einer leichten kognitiven Störung oder beginnenden Demenz â€“ mit der Behandlung von Alzheimer beginnen, teilte der Hersteller Eli Lilly mit. Allerdings kommt nur ein Teil von ihnen dafĂĽr infrage.

An der Uniklinik RWTH Aachen sollen in ein bis zwei Wochen bereits erste Erkrankte mit Donanemab behandelt werden, sagte der Neurologe Jörg B. Schulz, Direktor der Klinik fĂĽr Neurologie an der RWTH. „Die Therapie stellt keine Heilung dar, aber Studien mit Donanemab haben eindeutig eine Verlangsamung der Erkrankungsprogression gezeigt.“ Innerhalb von 18 Monaten sei ein Gewinn von vier bis sechs Monaten erreicht worden.

Behandlung von Alzheimer: Neue Optionen fĂĽr Erkrankte

Donanemab wird alle vier Wochen per Infusion verabreicht. Die Behandlung von Alzheimer darf nur von Ärztinnen und Ärzten begonnen werden, die Erfahrung mit Alzheimer-Diagnostik und Zugang zu Untersuchungen per Magnetresonanztomografen (MRT) haben.

Im Vergleich dazu muss Lecanemab, das erste zugelassene Alzheimer-Medikament, alle zwei Wochen verabreicht werden. Für viele könnte das längere Behandlungsintervall von Donanemab ein Vorteil sein.

Donanemab mit längerem Behandlungsintervall

Laut Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, ist die Wirksamkeit von Donanemab in den Zulassungsstudien etwas höher gewesen als die von Lecanemab. Zu den Risiken beider Alzheimer-Medikamente zählen Veränderungen im Gehirn – etwa Ödeme oder Mikroblutungen.

Das Risiko sei unter Donanemab höher, sagte Berlit. Zusätzlich habe sich gezeigt, dass bei beiden Substanzen die Wirksamkeit bei Frauen geringer ausfalle als bei Männern.

FrĂĽhe Alzheimer-Diagnose entscheidet ĂĽber Therapiezugang

Die Anzahl der Patientinnen und Patienten, die tatsächlich fĂĽr die Behandlung von Alzheimer mit Donanemab infrage kommen, ist begrenzt.

Bestimmte genetische Faktoren, aber auch die Einnahme von Gerinnungshemmern, schlieĂźen eine Nutzung aus.

Geschätzt erfüllt nur etwa einer von 100 Menschen mit Alzheimer-Demenz alle Voraussetzungen für die Behandlung. „Vermutlich wird die Zahl eher niedriger sein“, nimmt Berlit an. Bei geschätzt etwa 1200000 Alzheimer-Erkrankten in Deutschland wären das weniger als 12000 Menschen, die ein neues Alzheimer-Medikament wie Donanemab tatsächlich erhalten könnten.

Quelle: dpa

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