Neuer Antikörper
ALZHEIMER-MEDIKAMENT DONANEMAB JETZT AUCH IN DEUTSCHLAND ERHÄLTLICH
Seite 1/1 2 Minuten
Das Alzheimer-Medikament Donanemab (Handelsname Kisunla) ist ab sofort in Deutschland verfügbar. Nur wenige Wochen nach der EU-Zulassung können Patientinnen und Patienten mit einer frühen Alzheimer-Diagnose – also in der Phase einer leichten kognitiven Störung oder beginnenden Demenz – mit der Behandlung von Alzheimer beginnen, teilte der Hersteller Eli Lilly mit. Allerdings kommt nur ein Teil von ihnen dafür infrage.
An der Uniklinik RWTH Aachen sollen in ein bis zwei Wochen bereits erste Erkrankte mit Donanemab behandelt werden, sagte der Neurologe Jörg B. Schulz, Direktor der Klinik für Neurologie an der RWTH. „Die Therapie stellt keine Heilung dar, aber Studien mit Donanemab haben eindeutig eine Verlangsamung der Erkrankungsprogression gezeigt.“ Innerhalb von 18 Monaten sei ein Gewinn von vier bis sechs Monaten erreicht worden.
Behandlung von Alzheimer: Neue Optionen fĂĽr Erkrankte
Donanemab wird alle vier Wochen per Infusion verabreicht. Die Behandlung von Alzheimer darf nur von Ärztinnen und Ärzten begonnen werden, die Erfahrung mit Alzheimer-Diagnostik und Zugang zu Untersuchungen per Magnetresonanztomografen (MRT) haben.
Im Vergleich dazu muss Lecanemab, das erste zugelassene Alzheimer-Medikament, alle zwei Wochen verabreicht werden. Für viele könnte das längere Behandlungsintervall von Donanemab ein Vorteil sein.
Aktuelles ĂĽber Alzheimer:
Donanemab mit längerem Behandlungsintervall
Laut Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, ist die Wirksamkeit von Donanemab in den Zulassungsstudien etwas höher gewesen als die von Lecanemab. Zu den Risiken beider Alzheimer-Medikamente zählen Veränderungen im Gehirn – etwa Ödeme oder Mikroblutungen.
Das Risiko sei unter Donanemab höher, sagte Berlit. Zusätzlich habe sich gezeigt, dass bei beiden Substanzen die Wirksamkeit bei Frauen geringer ausfalle als bei Männern.
FrĂĽhe Alzheimer-Diagnose entscheidet ĂĽber Therapiezugang
Die Anzahl der Patientinnen und Patienten, die tatsächlich für die Behandlung von Alzheimer mit Donanemab infrage kommen, ist begrenzt.
Bestimmte genetische Faktoren, aber auch die Einnahme von Gerinnungshemmern, schlieĂźen eine Nutzung aus.
Geschätzt erfüllt nur etwa einer von 100 Menschen mit Alzheimer-Demenz alle Voraussetzungen für die Behandlung. „Vermutlich wird die Zahl eher niedriger sein“, nimmt Berlit an. Bei geschätzt etwa 1200000 Alzheimer-Erkrankten in Deutschland wären das weniger als 12000 Menschen, die ein neues Alzheimer-Medikament wie Donanemab tatsächlich erhalten könnten.
Quelle: dpa












