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SPASTIK NACH SCHLAGANFALL: SO ERKENNEN UND BEHANDELN SIE DIE SYMPTOME
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Nach einem Schlaganfall verhält sich der eigene Körper oft nicht mehr so, wie man es vorher kannte. Eine häufige Folge sind spastische Bewegungsstörungen – eine typische Spastik nach einem Schlaganfall.
Das heißt: Die Muskeln verkrampfen oder versteifen sich plötzlich, sie stehen unter starker Spannung und schmerzen. Welche Muskeln betroffen sind und wie genau sie sich verhalten – das kann von Patient zu Patient ganz unterschiedlich sein.
Das Problem: So eine Spastik nach einem Schlaganfall entwickelt sich schleichend, stellt sich erst Wochen oder gar Monate nach dem Ereignis ein. „Betroffene und Angehörige sind oft auf sich allein gestellt, Hilfe kommt gar nicht oder zu spät“, so Liz Mohn, Präsidentin der Deutschen Schlaganfall-Hilfe in einem Patienten-Ratgeber der Stiftung. Welche Anzeichen man kennen sollte – und wie es dann weitergeht:
Bewegungsstörungen nach Schlaganfall erkennen
Ein Schlaganfall kann Schäden im zentralen Nervensystem auslösen, die sich auf die Muskeln und ihre Beweglichkeit auswirken. Wer also das Gefühl hat, immer wieder Steifheit, Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen in Armen und Beinen zu erleben, sollte das ärztlich abklären lassen. Dahinter kann eine Spastik nach einem Schlaganfall stecken. Dazu rät die Deutsche Schlaganfall-Hilfe.
Am besten holt man nicht nur die Hausarztpraxis ins Boot, sondern sucht auch eine Facharztpraxis für Neurologie auf. Anlaufstelle kann auch eine Ambulanz für Bewegungsstörungen nach einem Schlaganfall an einem Klinikum sein, sofern es in der Nähe eine solche gibt.
Abwarten, ob es von allein besser wird, ist jedenfalls keine gute Idee. Wird eine Spastik nach einem Schlaganfall nicht behandelt, können sich auf Dauer die Muskeln verkürzen, so die Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Und das bedeutet: noch weniger Bewegungsspielraum und noch mehr Schmerzen.
Herausforderungen im Alltag durch Spastik nach Schlaganfall
Hände waschen, spazieren gehen, eine Hose anziehen – viele Alltagstätigkeiten fallen mit einer Spastik nach einem Schlaganfall schwer. Dazu kommt, dass die Schmerzen auf die Lebensqualität schlagen.
Und oft leidet auch die Psyche: Dass die eigenen Muskeln nicht mehr wie gewohnt funktionieren, sorgt bei Betroffenen oft für Frust und für ein vermindertes Selbstbewusstsein. Die Folge können depressive Symptome sein.
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Therapie bei Spastik: Was wirklich hilft
Heilbar ist eine Spastik nach einem Schlaganfall zwar nicht, aber sie ist der Deutschen Schlaganfall-Hilfe zufolge gut behandelbar. FĂĽr Erleichterung kann insbesondere eine Kombination aus diesen drei Dingen sorgen:
- Behandlung mit Medikamenten: Zum Einsatz kommen Wirkstoffe, die die Muskelspannung verringern, zum Beispiel Baclofen, Tizanidin oder Dantrolen. Die Therapie bei Spastik sollte eng durch Arzt oder Ärztin begleitet werden, da die Medikamente Nebenwirkungen wie Schwindel oder starke Müdigkeit mit sich bringen können.
- Physio- und Ergotherapie: Im Zuge der Physiotherapie werden betroffene Muskeln gekräftigt, gedehnt und mobilisiert. Bei der Ergotherapie lernen Betroffene, wie sie Alltagsaufgaben wie Anziehen, Essen oder Schreiben besser bewältigen können. Die Therapie bei Spastik hilft so, mehr Selbstständigkeit zurückzugewinnen.
- Individuell angepasste Hilfsmittel: Ein Beispiel dafür sind Orthesen, die bestimmte Körperteile umschließen – und etwa das Handgelenk in eine Position bringen, die das Greifen erleichtert. Weiteres Beispiel: Einlagen oder Spezialschuhe, die die Stolpergefahr verringern und mehr Sicherheit beim Gehen bieten. Solche Hilfsmittel bei einer Spastik können den Alltag deutlich erleichtern.
Hilfsmittel bei Spastik sinnvoll einsetzen
Nicht jede Lösung funktioniert für alle gleichermaßen. Deshalb sollte die Auswahl der Hilfsmittel bei einer Spastik individuell mit Fachpersonen abgestimmt werden – auch im Hinblick auf mögliche Kombinationen mit Physiotherapie oder medikamentöser Behandlung.
Für viele Betroffene sind speziell angepasste Gehhilfen, Lagerungsschienen oder Alltagshilfen wie Greifzangen ein großer Gewinn an Lebensqualität.
Quelle: dpa












