Mitgliederversammlung
NEUER ABDA-PRÄSIDENT: „WIR SCHAUEN NACH VORN“
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Es war eine Überraschung Ende Dezember: Gabriele Regina Overwiening, die damalige Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), wurde nicht wiedergewählt von der Mitgliederversammlung. Nun trat sie entgegen ersten Ankündigungen doch noch einmal an. Aber erfolglos: Gegenkandidat Thomas Preis gewann mit klarer Mehrheit und wird für vier Jahre als neuer ABDA-Präsident an der Spitze stehen.
Er nannte bei seiner Vorstellung vor Medienvertretern fünf zentrale Themen, die die Politik im Sinne der Apotheken angehen müsse. Erstens Lieferengpässe energischer bekämpfen. Zweitens müsse die Digitalisierung schneller voranschreiten. Drittens sollten die Impfraten in Apotheken gesteigert werden. Dort sollten alle Impfungen möglich sein: „Das gehört in ein 100-Tage-Programm einer neuen Regierung“, so der neue ABDA-Präsident. Viertens müsse die Prävention verbessert werden. Im Gesundes-Herz-Gesetz der Ampelkoalition waren weitere pharmazeutische Dienstleistungen vorgesehen, erinnerte Preis. Die Apotheken seien für entsprechende niedrigschwellige Angebote hervorragend geeignet. Fünftens sei das Apothekensterben zu beenden.
Apotheken seien eine Säule der Versorgung und gehörten zur Daseinsvorsorge. Deswegen müsse die neue Bundesregierung hier „energisch gegensteuern“. Der neue ABDA-Präsident will sich daher für einen Ausbau der Apothekenstruktur einsetzen.
Ausbau der Apothekenstruktur
Gefragt wurde der neue ABDA-Präsident unter anderem, was er von „Apotheken light“ halte. Im Rahmen der – gescheiterten – Apothekenstrukturreform wollte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) einen Apothekenbetrieb weitgehend allein mit erfahrenen PTA ermöglichen. Apothekerin oder Apotheker wären die meiste Zeit nur telepharmazeutisch angebunden gewesen. „Das Thema ist für uns abgehakt“, sagte der neue ABDA-Präsident. Er gehe nicht davon aus, dass es noch einmal aufkomme. Und was müsse seiner Meinung nach passieren, damit der PTA-Nachwuchs in Apotheken gesichert werde? „Wir schauen nach vorn. Die neue Bundesregierung ist unser Partner bei der Weiterentwicklung des Berufsstands, bei der Weiterentwicklung der Berufsbilder in der Apotheke und somit dem Ausbau der Apothekenstruktur. Da würden wir Gespräche führen, auch gemeinsam mit der Vertretung der PTA.“
Zur ABDA-Vizepräsidentin wurde die Präsidentin der Apothekerkammer Berlin gewählt, Dr. Ina Lucas. Als weiteres Vorstandsmitglied wurde Silke Laubscher im Amt bestätigt, Vizepräsidentin der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg. Zum Vorstand gehören noch Dr. Hans-Peter Hubmann, Anke Rüdinger, Dr. Armin Hoffmann und Franziska Scharpf.
Quelle:
Pressekonferenz der ABDA, 16.1.2025