BUTTERSTREUSEL – REZEPT UND TIPPS ZUM BACKEN MIT HEFE

Liebe*r PTA,
schließen Sie Ihre Augen und stellen sich einen lauwarmen Hefekuchen vor. Na, haben Sie schon Appetit bekommen? Herzlichen Glückwunsch, dann geht es Ihnen wie mir. Denn allein schon jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, habe ich den Duft von frisch gebackenem Hefekuchen in die Nase. Köstlich kann ich da nur sagen. Und köstlich ist auch mein Rezept, welches ich für Sie heute bereithalte: ein weicher, lockerer Hefeteigboden, auf den leckere Streusel kommen. Ein echter Klassiker, der nicht aus der Mode gerät.

Mich erinnert er an meine Kindheit, denn bei uns zu Hause wurde solch ein Kuchen mit Streuseln und aus Hefeteig regelmäßig von meiner Oma gebacken. Sie hatte einen Ofen im Wohnzimmer, wo die große Teigschüssel dann immer zum Gehen stand. Der wunderbare Duft verströmte sich im ganzen Haus. Ich schlich um die Schüssel und durfte immer einen Klecks des warmen Teiges naschen, herrlich. Doch viele trauen sich nicht so richtig an das Backen mit Hefe, obwohl es nicht schwierig ist. Ich erkläre Ihnen einiges zu dem natürlichen Backtreibmittel. Und wenn Sie sich an die Zubereitung halten, wird das auch was mit dem Streuselkuchen mit Hefe. Auf gehts.

Meine ersten Erlebnisse mit Hefe waren nicht von Erfolg gekrönt. Ich war 15 Jahre alt und wollte einen Butterkuchen backen. Irgendwie habe ich dabei die Gehzeit nicht richtig beachtet, der Teig ging nicht auf. Es kam ein steinharter Kuchen aus dem Ofen. Den habe ich dann einfach als Butterplätzchen angepriesen. Doch das ist Geschichte.

Heute weiß ich, wie ein gelungener Hefeteig funktioniert. Am besten geht Hefe bei Temperaturen von 30 bis 40 Grad Celsius. Nicht nur das ist wichtig: Auch die Backzutaten sollten am besten Zimmertemperatur haben. Also Butter, Eier und Milch nicht direkt aus dem Kühlschrank zum Rühren in den Teig geben. Besser eine Stunde vor dem Backen bereitstellen, dann sind sie wohltemperiert.

Auch die Flüssigkeit, die in den Teig kommt, sollte weder zu kalt noch zu heiß sein. Ich erwärme Milch oder Wasser deshalb entweder in einer Tasse in der Mikrowelle oder in einem Topf, bis sie lauwarm sind. Ich mische die trockene oder zerbröselte frische Hefe mit der warmen Flüssigkeit. Wichtig dabei ist, dass sich die Hefe vollständig auflöst.

Erst dann gebe ich sie zum Mehl in die Schüssel. Möglich ist auch, einen Vorteig zu rühren, in dem die aufgelöste frische Hefe mit wenig Mehl vermischt wird. Nun wird sie abgedeckt und kann 15 Minuten gehen. Auch das Gehen im Kühlschrank ist möglich.

Möglich und sehr praktisch es ist, die aufgelöste frische oder Trockenhefe mit den restlichen Teigzutaten zu einem glatten Teig zu verrühren und dann gehen zu lassen. Hefeteig hat eine eher klebrige Konsistenz. Sollte er jedoch zu stark an den Händen kleben, einfach eine kleine Menge Mehl zugeben. Ist der Teig zu trocken und fest, bietet es sich an, etwas kohlensäurehaltiges Mineralwasser, warmes Wasser oder Milch (je nach Geschmacksrichtung) in den Teig zu arbeiten.

Das ist besonders wichtig, wenn Sie Brot backen. Ich hatte schon Teige, die sehr zäh und fest waren. Das fehlende Wasser war die Ursache, dass das Brot beim Backen nicht aufging, fest und er klebrig von seiner Teigkonsistenz war. Geht der Teig nicht so richtig auf, kann es auch daran liegen, dass er zu kurz und zu wenig geknetet wurde. Oder der Ort zum Ruhen war nicht warm genug.

Auch die Verwendung von Backzutaten mit falscher Temperatur können die Ursache sein. Abhilfe bieten hier ein bis zwei Esslöffel Zucker, die nachträglich in den Teig geknetet werden: einfach zudecken und noch einmal eine halbe Stunde gehen lassen.

Frische Hefe ist ein klassisches Backtriebmittel. Angeboten wird sie in jedem Supermarkt und Discounter und sogar privat geführte Bäckereien verkaufen sie häufig. Dank Hefe wird der Teig auf biologische Art gelockert: In Verbindung mit Wärme und Kohlenhydraten (Zucker) entwickelt die frische Hefe Kohlendioxid, das kleine Gasbläschen in den Teig einbringt. Durch den Umsetzungsprozess bilden sich Zuckerstoffe, die dem Teig sein typisches Aroma verleihen. Frische Hefe lässt sich einfrieren und bleibt im Kühlschrank gelagert etwa eine Woche haltbar.

Trockenhefe kann von ihrer Wirkung mit frischer Hefe konkurrieren. Die kleinen Tütchen haben den Vorteil, dass sie prima im Vorrat gehalten werden können. Das ermöglicht spontanes Backen. Trockenhefe hat mittlerweile ebenfalls jeder Discounter und Supermarkt im Angebot. Damit aus frischer getrocknete Hefe entsteht, wird ihr das Wasser entzogen. Es bildet sich das typische grau-weiße Granulat.

Für Teige mit Trockenhefe werden alle trockenen Zutaten wie Mehl und Zucker in einer Schüssel gemischt und anschließend Fett, Eier und Flüssigkeit zugegeben. Anschließend zu einem glatten Teig verarbeiten. Auch dann heißt es wieder Ruhezeit zum ausführlichen Aufgehen des Teiges.

Jetzt wissen Sie, was Hefe ist und wie sie am besten verwendet wird. Auf gehts zum köstlichen Rezept für Butter-Streuselkuchen aus Hefeteig.

Für den Boden
350 g Weizenmehl Typ 550
60 g Zucker 
1/8 l Milch
1 Beutel Trockenhefe oder 1 Würfel frische Hefe
80 g Butter
1 Ei
Zum Bestreichen 
1 Ei
2 EL Milch
Für die Butterstreusel
250 g Butter
400 g Weizenmehl Type 550
50 g gemahlene Mandeln
120 g Zucker
1 Prise Salz

Das Mehl mit dem Zucker in eine Schüssel geben und eine Mulde hineindrücken. Die Milch in einem Becher in der Mikrowelle erhitzen oder alternativ in einem Topf erwärmen. Die Trocken-Hefe mit einem Löffel einrühren oder die frische Hefe in kleine Stückchen zerbröseln und zur lauwarmen Milch geben. Durchrühren und kurz stehen lassen, bis sich die Hefe komplett in der warmen Milch aufgelöst hat.

Nun die Hefemilch in die Mehl-Mulde in der Schüssel gießen. Die Butter in Stückchen schneiden und mit dem Ei dazugeben. Mit den Knethaken des Mixers etwa fünf Minuten zu einem glatten Teig verrühren oder in der Küchenmaschine kneten lassen.

Sobald der Teig eine etwas zähe Konsistenz erreicht hat, abdecken und an einem warmen Ort 30 Minuten gehen lassen. Dabei sollte der Teig sein Volumen in etwa verdoppeln. In der Zwischenzeit ein Backblech mit wenig Sonnenblumenöl einpinseln. Das Ei mit zwei Esslöffeln Milch in einer Tasse glattrühren und zur Seite stellen.

Für die Butter-Streusel die Butter in Stückchen schneiden, mit Mehl, gemahlenen Mandeln, Zucker und einer Prise Salz mit sauberen Händen zu einem feuchten Teig kneten und zu Streuseln formen. Nun den aufgegangenen Teig noch einmal auf einer Silikonbackunterlage mit den Händen durchkneten.

Ein Nudelholz mit etwas Mehl bestäuben und den Teig gleichmäßig in der Größe des Backblechs ausrollen. Auf das vorbereitete Blech legen. Den Hefeteigboden mit dem glattgerührten Ei einpinseln. Die Butter-Streusel gleichmäßig darauf verteilen und alles noch einmal 20 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.

Währenddessen den Backofen auf 175 Grad Celsius Umluft (190 Grad Celsius Ober- und Unterhitze) aufheizen. Den Streuselkuchen, wenn er fertig gegangen ist, auf der mittleren Schiebeleiste 20 Minuten backen.

• Den Streuselkuchen im Blech abkühlen lassen, dann in Stücke schneiden
• Die Stücke lassen sich prima einfrieren.
• Wenn Sie es fruchtig mögen, können Sie 800 bis 1000 Gramm frische, halbierte Pflaumen oder Aprikosen auf den Hefeteigboden legen. Obenauf dann wieder die leckeren Butterstreusel.
• Toll schmeckt der Kuchen auch, wenn Sie in die Streusel 1 Esslöffel gemahlenen Zimt mischen. Dann noch 800 Gramm Apfelspalten oder Apfelwürfel auf den Teig und die Zimtstreusel obenauf – lecker.
• Sie können den Hefeteig auch mit drei Esslöffeln Backkakao verfeinern, dann ist der Kuchen direkt schokoladiger.