WIE MUSIKHÖREN DAS GEHIRN BEEINFLUSST: BLINZELN IM TAKT DER MUSIK
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Eine neue Studie belegt: Selbst unbewusste Bewegungen wie das Blinzeln folgen dem Rhythmus – wenn die Aufmerksamkeit stimmt. Das zeigen die Ergebnisse einer Studie, die im Fachjournal „PLOS Biology“ erschienen ist.
Demnach synchronisierten sich spontane Blinzelbewegungen der Teilnehmenden mit dem Rhythmus der Musik – ein Phänomen, das selbst die Forschenden aus China eigenen Angaben nach überraschte.
Musikhören und Gehirn: Unbewusste Bewegungen im Takt der Musik
„Wir fanden heraus, dass spontanes Augenblinzeln im Takt mit dem musikalischen Schlag erfolgte – selbst ohne jede Anweisung, sich zu bewegen“, sagte Co-Autorin Yi Du von der University of Chinese Academy of Sciences in Peking laut Mitteilung.
Das offenbare einen verborgenen Zusammenhang zwischen dem Hören von Musik und dem okulomotorischen System, das die Bewegung der Augen steuert. Ein weiteres Beispiel dafür, wie stark das Musikhören das Gehirn beeinflusst. Laut Mitteilung, sage Yi Du dazu:
„Was uns am meisten überraschte, war, wie zuverlässig so eine kleine Bewegung wie das Blinzeln im Takt funktioniert – diese kleine Handlung zeigt eine tiefe Koordination zwischen Hören und Aktion, die wir überhaupt nicht erwartet hatten“.
Rhythmus und Blinzeln: Kleine Bewegung mit großer Wirkung
Die Studie zeigt eine direkte Verbindung zwischen Rhythmus und Blinzeln. Für die Untersuchung analysierte das Team das Verhalten von 123 jungen Erwachsenen, während sie Choräle von Bach hörten. Keiner der Teilnehmenden war musikalisch ausgebildet. Die Forschenden maßen ihre Gehirnaktivität und Augenbewegungen.
Dabei zeigte sich auch, dass das Augenblinzeln mit einer neuralen Reaktion auf den Rhythmus zusammenhängt – Rhythmus und Blinzeln standen dabei in direkter Wechselwirkung.
Fun Facts zu Musik:
Reaktion des Gehirns auf Musik: Aufmerksamkeit entscheidet
Die Reaktion des Gehirns auf Musik war nur dann deutlich messbar, wenn die Aufmerksamkeit auf die Musik selbst gerichtet war. Die Forschenden interpretierten das als Hinweis darauf, dass das Gehirn die Struktur der Klänge genau verfolgt – allerdings nur, wenn der Fokus auf der Musik liegt. Denn in einem weiteren Experiment mussten die Teilnehmenden während des Musikhörens einen roten Punkt auf einem Bildschirm erkennen.
Die Folge: Das Blinzeln verlief nicht mehr im Takt. Die Reaktion des Gehirns auf Musik war in diesem Fall abgeschwächt, da die musikalischen Muster dann weniger stark verarbeitet wurden.
Musikpsychologie: Neue Einblicke in unbewusste Wahrnehmung
Diese Ergebnisse liefern neue Erkenntnisse für die Musikpsychologie. Dass so etwas Feines wie das Blinzeln unbewusst auf den Rhythmus reagiert, zeigt, wie eng Musikhören und Gehirn zusammenwirken.
Die Musikpsychologie erhält damit einen neuen Baustein zur Erforschung der Verbindung zwischen sensorischer Wahrnehmung und motorischer Reaktion.
Quelle: dpa












