Frau zeigt BrÀunungsstreifen am Strand© FotoDuets / iStock / Getty Images Plus
Die Zeitschrift „Vogue“ erklĂ€rt sie zum Trend: BrĂ€unungsstreifen. Doch was viele als schön empfinden, ist in Wahrheit gefĂ€hrlich.

Tanlines

WARUM DERMATOLOGE BRÄUNUNGSSTREIFEN KRITISCH SIEHT

FrĂŒher wurden BrĂ€unungsstreifen versteckt. Nun kann der Kontrast zwischen blass und gebrĂ€unt fĂŒr manche in den sozialen Netzwerken gar nicht stark genug sein. Ein Hautarzt ĂŒber die Risiken.

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Wo die Bikini- oder Badeanzug-TrĂ€ger entlangliefen, leuchten nun helle Streifen, umgeben von gebrĂ€unter Haut: Unter dem Hashtag #tanlines (engl. fĂŒr BrĂ€unungsstreifen) setzen in den sozialen Medien viele Sonnenanbetenden den Kontrast zwischen blasser und gebrĂ€unter Haut in Szene. Auch die Zeitschrift „Vogue“ verkĂŒndet online, dass die BrĂ€unungsstreifen zurĂŒck seien: „Sie sind nicht das Ergebnis eines zu langen MittagsschlĂ€fchens in der Sonne – sondern pure Absicht.“ 

Mit gebrĂ€unter Haut im Sommer verbinden viele etwas Positives: Urlaub, Freizeit, Sonne, wie der Dermatologe Afschin Fatemi von der S-Thetic Clinic DĂŒsseldorf aufzĂ€hlt. Und: „Viele empfinden es als schön, wenn sich die blassen Stellen der Haut deutlich von einem gebrĂ€unten Körper abzeichnen.“

BrÀune ist bereits Hilferuf der Haut

Den Trend zu Tanlines hĂ€lt der Hautarzt aber „durchaus fĂŒr gefĂ€hrlich“. Denn auch wenn viele BrĂ€une mit guter Gesundheit und AttraktivitĂ€t verbinden: „Gesunde BrĂ€une gibt es nicht“, warnt Fatemi.

„Tanlines signalisieren einen medizinisch bedenklichen Umgang mit UV-Strahlung.“

Denn hinter BrÀune verbirgt sich nichts anderes ein Hilferuf der Haut. Als Reaktion auf die schÀdliche UV-Strahlung der Sonne produziert die Haut vermehrt das Pigment Melanin. Dieser Farbstoff hat eine Funktion: Er nimmt die UV-Strahlung in sich auf, damit weniger von ihr in tiefere Hautschichten eindringen kann.

Wichtig zu wissen: Nicht nur durch SonnenbrĂ€nde entstehen HautschĂ€den, sondern auch durch das BrĂ€unen: „Die BrĂ€une kann nicht nur zur vorzeitigen Hautalterung fĂŒhren, sondern im schlimmsten Fall auch zu Hautkrebs“, sagt Fatemi.

Ebenfalls bedenklich: Sonnenbrand-Tattoos

Nicht nur Tanlines sind in sozialen Netzwerken immer wieder zu sehen: Es gibt auch Anwendende, die sich sogenannte Sonnenbrand-Tattoos verpassen. DafĂŒr legen oder kleben sie sich Schablonen auf die Haut und gehen damit in die pralle Sonne – zum Teil, ohne sich mit Lichtschutzfaktor einzucremen. Am Ende des Tages ist dann das Motiv auf der Haut zu sehen. 

Einen Sonnenbrand sollte man aber nie bewusst riskieren. „Er ist eine Verbrennungsreaktion der Haut, die mit einer EntzĂŒndung der oberflĂ€chlichen Hautschichten einhergeht“, erklĂ€rt Fatemi. Und nicht nur das:

Mit einem Sonnenbrand kann man sich neben ZellschĂ€den, auch Narben und Pigmentstörungen einkaufen. 

Dermatologen raten generell von exzessiven SonnenbĂ€dern ab. Wer sich in der Sonne aufhĂ€lt, sollte sich gut schĂŒtzen – mit einer Kopfbedeckung, einer Sonnenbrille und einer Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor fĂŒr die Hautpartien, die nicht von Kleidung bedeckt sind. 

Tanlines ohne Risiken – mit SelbstbrĂ€uner 

Was aber, wenn man Tanlines hĂŒbsch findet – sich aber kein erhöhtes Hautkrebs-Risiko einkaufen möchte? Dann kann man versuchen, mit SelbstbrĂ€uner zu arbeiten und einige Körperpartien intensiver damit einzucremen als andere.

Das ist zwar aufwendig – aber nicht schĂ€dlich. Nur wer Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte hat, sollte auf die BrĂ€une aus Tube oder Flasche lieber verzichten, „da die chemischen Inhaltsstoffe der Produkte Hautirritationen bei empfindlicher Haut auslösen können“, so Fatemi.

Quelle: dpa

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