Tabuthema
MENSTRUATION: WARUM FRAUEN MEHR ĂśBER IHREN ZYKLUS SPRECHEN SOLLTEN
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Regelschmerzen, Stimmungsschwankungen vor der Menstruation und Schamgefühle – die Monatsblutung bleibt ein gesellschaftliches Tabuthema.
85 Prozent der Frauen in Deutschland zwischen 14 und 50 Jahren haben laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse den Eindruck, dass über den weiblichen Zyklus in der Öffentlichkeit wenig oder gar nicht gesprochen wird.
Frauengesundheit beginnt mit Aufklärung
Fast alle Befragten (91 Prozent) meinten zudem, dass zu wenig über den Einfluss von Menstruation und Hormonen auf die Frauengesundheit informiert werde. Für das eigene Wohlbefinden sei es jedoch entscheidend, sich mit den Abläufen im Körper zu befassen, erklärt KKH-Expertin Vijitha Sanjivkumar:
„Der weibliche Zyklus dauert in der Regel 28 Tage und verläuft in verschiedenen Phasen, die jeweils mit spezifischen gesundheitlichen Bedürfnissen einhergehen können.“
Zyklusbeschwerden gezielt lindern
Wer sportliche Aktivitäten oder die Ernährung an diese Phasen anpasst, kann Zyklusbeschwerden wie Müdigkeit, Stimmungsschwankungen oder Unterleibsschmerzen oft deutlich reduzieren.
Während der Menstruation – wenn möglich – nicht komplett auf Bewegung zu verzichten, ist der Tipp der Expertin:
Leichte Aktivitäten wie Spazierengehen, Yoga oder Pilates fördern Kreislauf und Durchblutung. So können sich auch Krämpfe lösen.
Frauengesundheit im Fokus:
Zyklus dokumentieren wird beliebter
80 Prozent der Frauen haben Verständnis, wenn sich jemand wegen Zyklusbeschwerden krankmeldet.
Die Expertin empfiehlt, den Zyklus über längere Zeit zu beobachten und den Verlauf regelmäßig zu erfassen – also den Zyklus zu dokumentieren.
60 Prozent der Frauen tun das bereits – durch Notizen im Kalender oder mithilfe einer App. Vor allem die jüngeren Befragten (14 bis 39 Jahre) dokumentieren ihren Zyklus häufiger (68 bzw. 66 Prozent) als ältere Frauen zwischen 40 und 50 Jahren (46 Prozent).
Studienhintergrund zur Frauengesundheit
Die repräsentative Online-Befragung zum Thema Frauengesundheit wurde vom Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der KKH vom 4. bis 14. März unter 1.002 Frauen zwischen 14 und 50 Jahren durchgeführt. Die KKH zählt mit rund 1,5 Millionen Versicherten zu den größten bundesweiten Krankenkassen.
Die Studie beleuchtet, wie sehr Themen wie Menstruation und Zyklusbeschwerden immer noch gesellschaftlich verdrängt werden – trotz ihrer Bedeutung für die Frauengesundheit.
Quelle: dpa