ein Baby liegt auf dem Rücken und bekommt Nasentropfen© Studio-Annika / iStock / Getty Images Plus
Sieht aus wie ein Spray, es sind aber Tropfen in Babys Nase.

Schnupfen bei Säuglingen

NEUER APPLIKATOR VERHINDERT ÜBERDOSIERUNGEN

Vor zwei Jahren wurde die Verwendung Xylometazolin-haltiger Nasentropfen für Kinder unter einem Jahr eingeschränkt – die Berichte über Fehldosierungen häuften sich. Eine Neuzulassung soll die Dosiergenauigkeit verbessern.

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Atemnot, Intubationspflicht und Koma – die schwerwiegenden Auswirkungen einer Fehldosierung mit den alpha-Sympathomimetika Xylometazolin und Oxymetazolin bewogen die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK), die abschwellenden Nasentropfen von Otriven® erst für Kinder ab einem Jahr zu empfehlen.

Der Hersteller GlaxoSmithKline Consumer Healthcare (GSK) entwickelte nun einen neuen Applikator, der die Dosierung für Säuglinge präzisiert. Die von der AMK kritisierte Pipettenmontur wurde nun ersetzt und die Otriven® 0,025% Nasentropfen neu für Kinder unter einem Jahr zugelassen.

Sieht aus wie ein Pumpspray

Wer die Tropfen das erste Mal auspackt, könnte irritiert reagieren: Der Tropfer sieht aus wie ein gewöhnliches Pumpspray. Bei der Abgabe sollten Sie darauf hinweisen. Ebenso wie auf die abweichende Anwendung: Vor dem ersten Gebrauch – und nur vor dem ersten Mal – muss das Fläschchen mit der Öffnung nach unten gehalten und so lange gepumpt werden, bis ein erster Tropfen austritt. Sieben weitere Tropfen müssen das Fläschchen verlassen. Erst dann ist der Tropfer einsatzbereit. 

Auch die Anwendung am Kind weicht etwas von der Norm ab und sollte mit den Eltern besprochen werden. Im besten Fall liegt das Kind auf dem Rücken und neigt den Kopf leicht zur Seite, Eltern müssen gegebenenfalls Hilfestellung leisten und den Kopf sanft drehen. Der Tropfer wird dann nicht eingeführt, sondern lediglich vor das untere Nasenloch gehalten. So kann ein Tropfen der Wirkstofflösung in die Nase eingebracht werden. Nach kurzer Einwirkzeit soll das Kind den Kopf leicht zur Seite drehen und die Prozedur kann am anderen Nasenloch wiederholt werden.

Erklärvideo soll helfen

Trotz sicherer Anwendung: Die Nasentropfen bleiben erklärungsbedürftig. GSK hat zur visuellen Unterstützung ein Anwendungsvideo hochgeladen, um Fehler zu minimieren. Gerade aufgelöste Eltern – das Kind ist das erste Mal krank, die Nacht war schlaflos – können sich zu Hause noch einmal in Ruhe die korrekte Anwendung ansehen.

 

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