Gelbe Blüte von der ein Regentropfen abperlt © Narong KHUEANKAEW / iStock / Getty Images Plus
Man könnte annehmen, dass der Regen alle Pollen wegschwemmt. Ganz so einfach ist es allerdings nicht.

Pollen

WARUM REGEN ALLERGIKER*INNEN NICHT UNBEDINGT HILFT

Das verhältnismäßig nasse Wetter ist gut für Pollen-Allergiker*innen – könnte man meinen. Doch das ist nicht generell der Fall.

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Die verhältnismäßig vielen Regenfälle in diesem Sommer bedeuten nicht unbedingt immer eine Erholung fĂĽr Allergiker*innen. Dass bei Regen stets weniger Pollen in der Luft sind, sei ein Irrtum, sagte der Direktor des Instituts fĂĽr Allergieforschung an der Berliner CharitĂ©, Torsten Zuberbier. 

„Es werden zwar Pollen nach unten gewaschen beim Regen, aber gerade, wenn der Regen anfängt, platzen die Pollen.“ Dabei werden Allergene freigesetzt – kleine EiweiĂźmolekĂĽle der Pollenkörner, die in die tieferen Abschnitte der Lunge gelangen können, wie Zuberbier erklärt.

Platzende Pollen setzen Allergiker*innen schwer zu

Ein Grund fĂĽr das Platzen ist, dass die Pollen bei einsetzender Feuchtigkeit aufquellen. FĂĽr die Pflanzen laufe es derzeit prima. Durch die Wärme und den Regen sprieĂźen die Gräser laut Zuberbier, was zu einer hohen Pollenbelastung fĂĽhre. Wie stark diese ist, hänge jeweils vom einzelnen Tag ab.

Insbesondere bei einsetzendem Gewitter werde durch den Wind hochgewirbelt, was auf dem Boden sei. In dieser Saison hätten Pollenallergiker*innen durch die genannten Faktoren wechselnd mal besonders viele und mal besonders wenige Probleme.

Rechtzeitig mit Antihistaminika oder Hyposensibilisierung gegenwirken

Pollenallergien könne man vorbeugend behandeln, dafĂĽr gebe es moderne Antihistaminika, die nicht mĂĽde machen. Diese sollte man konsequent die ganze Saison ĂĽber durchgängig nehmen, sagte Zuberbier. Bei verstopfter Nase am Morgen empfiehlt er kortisonhaltige Nasensprays.

Hintergrund ist, dass das Herz unnötig mehr belastet werde, wenn die Nasenatmung nachts blockiert ist. Eine Spätfolge könnten Herzkreislauferkrankungen sein. Als ursächliche Therapie empfiehlt er die sogenannte Hyposensibilisierung. Dabei werde das Immunsystem so trainiert, dass man sich an ein einzelnes Allergen gewöhne.

Quelle: dpa

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