Jugendlicher liegt im Bett und hat sein Handy in der Hand. Nachtlicht des Smartphones ist deutlich zu erkennen© SbytovaMN / iStock / Getty Images Plus
Der Medienkonsum ist bei vielen Kindern und Jugendlichen besorgniserregend. Die exzessive Nutzung von Plattformen kann zusĂ€tzlich zu Schlafproblemen fĂŒhren.

mentale Gesundheit

SCHLAFPROBLEME BEI JUGENDLICHEN: NEUE HBSC-STUDIE ZEIGT ALARMIERENDE ZAHLEN

Viele Jugendliche in Sachsen-Anhalt kĂ€mpfen zunehmend mit psychischen Belastungen – allen voran mit Schlafprobleme. Eine neue Studie zeigt alarmierende Entwicklungen bei der mentalen Gesundheit der SchĂŒler und dem Umgang von Kindern mit sozialen Medien.

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Das Wohlbefinden und die mentale Gesundheit der SchĂŒler in Sachsen-Anhalt hat sich seit der Corona-Pandemie spĂŒrbar verschlechtert. Das geht aus Zahlen einer neuen HBSC-Studie fĂŒr Sachsen-Anhalt hervor, durchgefĂŒhrt vom Institut fĂŒr Medizinische Soziologie der UniversitĂ€tsmedizin Halle mit UnterstĂŒtzung der IKK gesund plus. FĂŒr die Erhebung wurden mehr als 4700 Jugendliche im Alter zwischen 11 und 15 Jahren befragt. Die Befragung ist reprĂ€sentativ und wurde 2022 durchgefĂŒhrt. Die Ergebnisse wurden jetzt veröffentlicht.

Mehr psychosomatische Beschwerden bei Jugendlichen

Zwar bewerten rund 85 Prozent der befragten Jugendlichen ihre Gesundheit als „gut“ bis „ausgezeichnet“ – und auch die Zufriedenheit mit der Schule ist ĂŒberwiegend hoch. Dennoch gibt es klare Warnzeichen. Besonders Schlafprobleme bei Jugendlichen treten immer hĂ€ufiger auf, was auf eine wachsende Belastung hinweist. Die HĂ€ufigkeit psychosomatischer Beschwerden sei deutlich angestiegen.

Schlafprobleme bei Jugendlichen nehmen zu

Mehr als 32 Prozent der Jugendlichen leiden regelmĂ€ĂŸig unter Schlafproblemen. Das ist ein signifikanter Anstieg im Vergleich zur letzten HBSC-Studie fĂŒr Sachsen-Anhalt aus dem Jahr 2018. Parallel dazu gaben rund 18 Prozent der Jugendlichen an, sich einsam zu fĂŒhlen. Ein knappes Viertel zeigte Symptome, die auf Angststörungen hindeuten.

Soziale Medien Kinder: riskante Nutzung

Besorgniserregend ist auch der Medienkonsum: Etwa die HĂ€lfte der Kinder zeigt im Umgang mit soziale Medien riskante Verhaltensweisen. Die exzessive Nutzung von Plattformen kann die mentale Gesundheit der SchĂŒler zusĂ€tzlich beeintrĂ€chtigen und zu weiteren Schlafprobleme bei Jugendlichen fĂŒhren.

Gesundheitsverhalten im Wandel

Die Studie zeigt neben negativen auch positive Trends. So konsumieren Jugendliche mehr Obst und GemĂŒse als noch 2018. Gleichzeitig ist jedoch der Konsum von SĂŒĂŸigkeiten und Softdrinks gestiegen. Besonders auffĂ€llig: Der Konsum von E-Zigaretten wurde erstmals erfasst – mit 16 Prozent liegt dieser höher als der von herkömmlichen Tabakzigaretten.

HBSC-Studie Sachsen-Anhalt liefert wichtige Impulse

„Leider sehen wir in vielerlei Hinsicht deutliche Verschlechterungen in der Gesundheit der Kinder und Jugendlichen im Vergleich zu 2018“, sagt Studienleiterin Irene Moor. Die HBSC-Studie fĂŒr Sachsen-Anhalt biete eine wertvolle Datengrundlage, um gezielt Maßnahmen zur StĂ€rkung der mentalen Gesundheit der SchĂŒler zu entwickeln. Ziel sei es, die Schlafprobleme bei Jugendlichen und andere Symptome frĂŒhzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Die internationale HBSC-Erhebung („Health Behaviour in School-aged Children“) wird seit 1982 alle vier Jahre unter der Schirmherrschaft der Weltgesundheitsorganisation WHO durchgefĂŒhrt. Die aktuelle HBSC-Studie fĂŒr Sachsen-Anhalt dient als Basis fĂŒr neue Strategien zur PrĂ€vention und Gesundheitsförderung bei jungen Menschen.

Quelle: dpa

 

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