mentale Gesundheit
SCHLAFPROBLEME BEI JUGENDLICHEN: NEUE HBSC-STUDIE ZEIGT ALARMIERENDE ZAHLEN
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Das Wohlbefinden und die mentale Gesundheit der SchĂŒler in Sachsen-Anhalt hat sich seit der Corona-Pandemie spĂŒrbar verschlechtert. Das geht aus Zahlen einer neuen HBSC-Studie fĂŒr Sachsen-Anhalt hervor, durchgefĂŒhrt vom Institut fĂŒr Medizinische Soziologie der UniversitĂ€tsmedizin Halle mit UnterstĂŒtzung der IKK gesund plus. FĂŒr die Erhebung wurden mehr als 4700 Jugendliche im Alter zwischen 11 und 15 Jahren befragt. Die Befragung ist reprĂ€sentativ und wurde 2022 durchgefĂŒhrt. Die Ergebnisse wurden jetzt veröffentlicht.
Mehr psychosomatische Beschwerden bei Jugendlichen
Zwar bewerten rund 85 Prozent der befragten Jugendlichen ihre Gesundheit als âgutâ bis âausgezeichnetâ â und auch die Zufriedenheit mit der Schule ist ĂŒberwiegend hoch. Dennoch gibt es klare Warnzeichen. Besonders Schlafprobleme bei Jugendlichen treten immer hĂ€ufiger auf, was auf eine wachsende Belastung hinweist. Die HĂ€ufigkeit psychosomatischer Beschwerden sei deutlich angestiegen.
Schlafprobleme bei Jugendlichen nehmen zu
Mehr als 32 Prozent der Jugendlichen leiden regelmĂ€Ăig unter Schlafproblemen. Das ist ein signifikanter Anstieg im Vergleich zur letzten HBSC-Studie fĂŒr Sachsen-Anhalt aus dem Jahr 2018. Parallel dazu gaben rund 18 Prozent der Jugendlichen an, sich einsam zu fĂŒhlen. Ein knappes Viertel zeigte Symptome, die auf Angststörungen hindeuten.
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Soziale Medien Kinder: riskante Nutzung
Besorgniserregend ist auch der Medienkonsum: Etwa die HĂ€lfte der Kinder zeigt im Umgang mit soziale Medien riskante Verhaltensweisen. Die exzessive Nutzung von Plattformen kann die mentale Gesundheit der SchĂŒler zusĂ€tzlich beeintrĂ€chtigen und zu weiteren Schlafprobleme bei Jugendlichen fĂŒhren.
Gesundheitsverhalten im Wandel
Die Studie zeigt neben negativen auch positive Trends. So konsumieren Jugendliche mehr Obst und GemĂŒse als noch 2018. Gleichzeitig ist jedoch der Konsum von SĂŒĂigkeiten und Softdrinks gestiegen. Besonders auffĂ€llig: Der Konsum von E-Zigaretten wurde erstmals erfasst â mit 16 Prozent liegt dieser höher als der von herkömmlichen Tabakzigaretten.
HBSC-Studie Sachsen-Anhalt liefert wichtige Impulse
âLeider sehen wir in vielerlei Hinsicht deutliche Verschlechterungen in der Gesundheit der Kinder und Jugendlichen im Vergleich zu 2018â, sagt Studienleiterin Irene Moor. Die HBSC-Studie fĂŒr Sachsen-Anhalt biete eine wertvolle Datengrundlage, um gezielt MaĂnahmen zur StĂ€rkung der mentalen Gesundheit der SchĂŒler zu entwickeln. Ziel sei es, die Schlafprobleme bei Jugendlichen und andere Symptome frĂŒhzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Die internationale HBSC-Erhebung (âHealth Behaviour in School-aged Childrenâ) wird seit 1982 alle vier Jahre unter der Schirmherrschaft der Weltgesundheitsorganisation WHO durchgefĂŒhrt. Die aktuelle HBSC-Studie fĂŒr Sachsen-Anhalt dient als Basis fĂŒr neue Strategien zur PrĂ€vention und Gesundheitsförderung bei jungen Menschen.
Quelle: dpa