Kratzige Stimme
DAS HILFT BEI HEISERKEIT
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Heiserkeit, auch Dysphonie genannt, tritt dann auf, wenn die Stimmlippen nicht ausreichend frei schwingen können. Die häufigste Ursache für Heiserkeit sind akute Entzündungen der oberen Atemwege. Aber auch andere Faktoren können eine Rolle spielen. Hält die Heiserkeit länger an oder tritt immer wieder auch ohne eine Erkältung auf, braucht es ärztlichen Rat.
Heiserkeit beruht oft auf einer Laryngitis, einer Entzündung des Kehlkopfes, die meist durch Viren verursacht wird. Hier ist schnelle Hilfe aus der Apotheke gefragt.
Heiserkeit ist lästig, lässt sich aber oft behandeln
Heiserkeit bei einem Infekt entsteht, wenn durch die Entzündung die Schleimhäute der Atemwege, auch im Kehlkopf, anschwellen. Die meist viralen Infekte heilen in der Regel binnen ein bis zwei Wochen aus; die Heiserkeit verschwindet.
Rauchen, eine behinderte Nasenatmung oder trockene Luft begünstigen die Entstehung von Heiserkeit. Behandeln kann man sie, indem man die Schleimhäute feucht hält.
Wichtigster Faktor ist hier eine ausreichende Trinkmenge. Auch frische Luft und gegebenenfalls eine Befeuchtung der Luft in Innenräumen kann bei Heiserkeit helfen und ihrer Entstehung vorbeugen.
Das können PTA bei Heiserkeit empfehlen
Bei akuter Heiserkeit suchen Betroffene oft Hilfe in der Apotheke. Hier können Lutschtabletten helfen. Sie enthalten pflanzliche Schleimstoffe, Salze oder Hyaluronsäure und befeuchten die gereizte Schleimhaut. Durch die lange Kontaktzeit und das Lutschen selbst, das den Speichelfluss anregt, lindern die Lutschtabletten Heiserkeit langanhaltend.
Auch Säfte oder Tees gegen Heiserkeit gibt es, zum Beispiel mit Isländisch Moos, Eibischwurzel, Malvenblüten oder Primelwurzel. Eine Inhalation von Sole über einen Vernebler befeuchtet zusätzlich. Betroffene haben also viele Möglichkeiten, ihre akute Heiserkeit selbst zu behandeln.
Mehr über Heiserkeit:
Heiserkeit über längere Zeit oder ohne Erkältung immer abklären lassen
Hält die Heiserkeit über mehr als zwei bis drei Wochen an oder kehrt sie öfter wieder, ohne dass eine Erkältung besteht, sollten Sie Ihren Kunden einen Besuch beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt empfehlen. Denn Heiserkeit kann viele Ursachen haben und auch ohne eine Erkältung auftreten.
So ist eine funktionelle Dysphonie häufig eine Heiserkeit durch Über- oder Fehlbelastung der Stimme, bei der aber keine sichtbaren Veränderungen vorliegen. Hier kann Stimmtraining helfen, die Belastung für die Stimmlippen zu senken und Heiserkeit vorzubeugen. Gerade Sänger oder Vielsprecher profitieren oft davon.
Eine organische Dysphonie beruht auf sichtbaren Veränderungen der Stimmlippen. Das können akute Entzündungen sein, die durch Infekte oder Reizungen entstehen. Reizend für die Atemwege und damit Ursache für Heiserkeit ohne Erkältung sind zum Beispiel
- heiße Luft,
- Rauch oder
- ätzende Gase.
Auch ein saurer Reflux aus dem Magen reizt die Stimmlippen und führt mitunter zu Heiserkeit.
Ständiges Räuspern kann vor allem bei Männern zu gutartigen Wucherungen führen, ebenso wie häufiges Schreien oder kleine Krampfadern auf den Stimmlippen. Bestimmte Nervenerkrankungen wie Morbus Parkinson gehen oft mit einem trockenen Mund einher und können Heiserkeit so begünstigen, auch ohne eine Erkältung. Auch Stress oder Traumata, wie zum Beispiel Verletzungen nach Beatmungsmaßnahmen, oder Allergien sind mögliche Ursachen.
Heiser durch Medikamente
Heiserkeit ohne bestehende Erkältung und über einen längeren Zeitraum kann auch eine Nebenwirkung bestimmter Medikamente sein. Bekannt ist das bei inhalativen Glucocorticoiden, aber auch oral verabreichte Arzneistoffe können zu Heiserkeit führen.
Antihistaminika der ersten Generation wirken anticholinerg, Mundtrockenheit ist oft die Folge. Benzodiazepine im Dauergebrauch verringern die Spannung der stimmgebenden Muskulatur. Angiogenesehemmer in der Krebstherapie verschlechtern die Versorgung der Stimmlippen. Beides kann Heiserkeit begünstigen.
ACE-Hemmer mit ihrer häufigsten Nebenwirkung (Husten) tragen dazu ebenso bei wie Antitussiva, bei denen Mundtrockenheit auftreten kann. Auch die Dauergabe von ASS kann zu Einblutungen an den Stimmlippen führen, wenn die Stimme stark belastet wird.
Sie sehen also: Heiserkeit kann auch ohne Erkältung auftreten und sollte im Auge behalten werden.
Quellen:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/was-bei-heiserkeit-hilft-151285/
https://register.awmf.org/assets/guidelines/049-008l_S2k_Diagnostik-Therapie-Stoerungen-der-Stimmfunktion-Dysphonien_2023-01.pdf