Mann in Kittel loggt sich an Computer ein© PeopleImages / iStock / Getty Images Plus
Ohne Sicherheitsbewerter geht es in der Kosmetik nicht. Die Expertinnen und Experten sind wesentlich dafür verantwortlich, dass ein kosmetisches Produkt alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt.

Kosmetik

WAS MACHEN SICHERHEITSBEWERTER?

Auch wenn ihr Aufgabengebiet kaum bekannt ist, sind Sicherheitsbewerter für die Sicherheit von Kosmetik unverzichtbar. Sie sorgen dafür, dass kosmetische Produkte alle gesetzlichen Anforderungen in Punkto Anwendungssicherheit erfüllen.

Seite 1/1 2 Minuten

Seite 1/1 2 Minuten

Sicherheitsbewerter spielen eine entscheidende Rolle für die Kosmetik. Denn bevor kosmetische Produkte auf den Markt kommen, müssen Kosmetikhersteller die Produkte einer umfassenden gesundheitlichen Sicherheitsbewertung unterziehen. Das ist vom europäischen Kosmetikrecht so vorgeschrieben.

Sicherheitsbewerter sind die Expertinnen und Experten, welche die Unbedenklichkeit eines fertigen Produkts und aller darin enthaltener Inhaltsstoffe beurteilen und dokumentieren.

Das Prinzip der Sicherheitsbewertung kosmetischer Produkte ist innerhalb der Europäischen Union (EU) bindend. Es wurde erstmals 1993 in der europäischen Gesetzgebung verankert und ist weltweit einmalig. Doch auch viele Hersteller außerhalb der EU produzieren ihre Produkte gemäß der EG-Kosmetik-Verordnung. Für sie ist es effizienter, sich an den strengen Vorgaben des europäischen Kosmetikrechts zu orientieren, anstatt mehrere Varianten des gleichen Produkts herzustellen. Insofern profitieren auch Länder außerhalb der EU von den hohen europäischen Sicherheits- und Gesundheitsstandards.

Das Aufgabenprofil

Die Bewertung kosmetischer Produkte ist sehr komplex und umfasst zahlreiche Aspekte. Das betrifft zum Beispiel die vorgesehene Anwendung eines Kosmetikprodukts. Verbleibt es auf der Haut, wie eine Creme, oder wird es abgewaschen, wie ein Shampoo? Das ist wichtig, denn wie ein Produkt angewendet wird, hat auch Auswirkungen auf die sich daraus ergebende Exposition.

Aber auch die Verpackungsgestaltung und das Verpackungsmaterial beziehen Sicherheitsbewerter mit ein. Darüber hinaus müssen zusätzlich Informationen zum Herstellungsprozess und mikrobiologische und physikalisch-chemische Daten berücksichtigt werden. Ein besonderes Augenmerk richten die Sicherheitsbewerter auf die toxikologischen Profile aller Bestandteile.

Das toxikologische Profil

Es wird für jeden einzelnen in einem kosmetischen Produkt enthaltenen Stoff erfasst. Hierfür stellt der Sicherheitsbewerter zunächst alle vorliegenden Informationen zu den Eigenschaften eines Stoffes zusammen. Diese Informationen können beispielsweise auf Testdaten (in vivo und in vitro), Humandaten, Erfahrungen aus der Praxis oder Verträglichkeitsuntersuchungen beruhen. Anhand dieser Daten und der Einsatzkonzentration des Stoffes sowie in Abhängigkeit davon, unter welchen Bedingungen ein Produkt angewendet werden soll – hierzu zählen beispielsweise die Anwendungsart, -dauer, -häufigkeit sowie der Anwendungsort des Produktes – beurteilt der Sicherheitsbewerter die möglichen Auswirkungen des Stoffes auf die menschliche Gesundheit.

Die Ergebnisse halten Sicherheitsbewerter im sogenannten Sicherheitsbericht fest, der integraler Bestandteil der Produktinformationsdatei ist. Diese Datei dokumentiert, dass das kosmetische Produkt bei normaler und vorhersehbarer Verwendung für die menschliche Gesundheit sicher ist und alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt.

Damit Sicherheitsbewerter stets auf dem aktuellen Stand wissenschaftlicher Themen und Gesetzgebung sind, gibt es seit 25 Jahren regelmäßige Fortbildungen für sie.

×