Eine Person in weißem Karategi bindet sich einen roten Gürtel um.© bernardbodo / iStock / Getty Images Plus
Gürtelrose zeigt sich meist als roter, bandartiger Ausschlag. Ein neuer Impfstoff will dem Virus den Kampf ansagen.

Herpes zoster

NEUER MRNA-IMPFSTOFF GEGEN GÜRTELROSE

Das Mainzer Pharmaunternehmen BioNTech und sein US-Partner Pfizer wollen gemeinsam einen Impfstoff gegen Gürtelrose entwickeln. Es soll das erste derartige Vakzin auf Basis der mRNA-Technik werden, die auch bereits bei dem Corona-Impfstoff angewendet wurde, wie beide mitteilten.

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Gürtelrose oder Herpes zoster wird durch ein Virus ausgelöst. Es verursacht meist im Kindesalter zunächst Windpocken. Nach dem Abklingen bleibt das Virus aber lebenslang in den Nervenzellen und kann zu einem späteren Zeitpunkt eine Gürtelrose verursachen, deshalb werden Kinder gegen Windpocken geimpft. Typisch dafür ist ein brennender Schmerz, gefolgt von einer zumeist halbseitigen, bandartigen Ausbreitung von Bläschen auf der Haut. Nach dem Abheilen des Ausschlags kann ein Nervenschmerz in seltenen Fällen noch lange danach anhalten.

In Deutschland erkranken nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) jährlich rund 300 000 Menschen an einer Gürtelrose, rund 5 Prozent davon schwer. Es gibt bereits eine Standardimpfung mit einem inaktivierten Impfstoff in zwei Dosen. Das RKI empfiehlt sie allen Über-60-Jährigen sowie Personen mit Immunschwäche oder Grunderkrankungen ab 50 Jahren.

Coronawissen auf andere Viren übertragen

Bei dem neuen Vakzin sollen nach Unternehmensangaben eine von Pfizer entwickelte Antigen-Technologie und das mRNA-Verfahren von BioNTech genutzt werden. Die Entwicklungskosten wollen sich die beiden Unternehmen ebenso teilen wie die Bruttogewinne aus künftigen Produktverkäufen. Die klinischen Studien sollen in der zweiten Hälfte dieses Jahres beginnen.

„Mit dieser Zusammenarbeit möchten beide Unternehmen ihr Know-how und ihre Ressourcen nutzen, um einen neuen mRNA-basierten Impfstoff gegen Gürtelrose zu entwickeln“, sagte BioNTech-Vorstandschef und Mitgründer Uğur Şahin. Ziel sei es, einen mRNA-Impfstoff „mit einem vorteilhaften Risikoprofil und hoher Wirksamkeit“ zu entwickeln.

Ähnlich wie bei dem Corona-Impfstoff erhält Pfizer das Recht, den potenziellen Impfstoff weltweit zu vermarkten, mit Ausnahme von Deutschland und der Türkei, wo BioNTech ebenso wie in einigen noch nicht näher genannten Entwicklungsländern die Vermarktungsrechte besitzen wird.

Quellen:
dpa
https://www.rki.de/DE/Content/Service/Presse/Pressemitteilungen/2018/14_2018.html 

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