Frau dreht Cannabis-Zigarette© José Antonio Luque Olmedo / iStock / Getty Images Plus
Der Cannabis-Konsum bei den jungen Erwachsenen hat deutlich zugenommen, wie eine neue Studie zeigt.

Studie

CANNABIS-KONSUM BEI JUNGEN ERWACHSENEN NIMMT STARK ZU

Cannabis-Konsum bei jungen Erwachsenen ist heute sehr viel weiter verbreitet als noch vor zehn Jahren. Das geht aus Daten hervor, die das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) in seiner sogenannten Cannabis-Studie 2025 veröffentlicht hat.

Seite 1/1 2 Minuten

Seite 1/1 2 Minuten

Demnach lag der Anteil junger Männer (18 bis 25 Jahre), die mindestens einmal in den zwölf Monaten vor ihrer Befragung Cannabis konsumiert hatten, im Jahr 2025 bei 31,6 Prozent – 2015 waren es noch 20,6 Prozent gewesen. In die gleiche Richtung zeigt der Trend bei den jungen Frauen, allerdings auf niedrigerem Niveau. Bei ihnen stieg der entsprechende Anteil im gleichen Zeitraum von 9,7 Prozent auf 18,5 Prozent.

„Wir müssen diese Entwicklung sehr aufmerksam beobachten“, warnte der kommissarische Leiter des Bundesinstituts, Johannes Nießen. „Für junge Menschen ist Cannabis besonders gesundheitsschädlich: Der Cannabis-Konsum kann die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigen, zu Konzentrations- und Gedächtnisproblemen führen und die Gesundheit langfristig gefährden.“ Das zeige sich auch in der aktuellen Cannabis-Studie 2025.

Cannabis-Legalisierung Deutschland zeigt erste Effekte

Bei Jugendlichen (12 bis 17 Jahre) stellten die Autoren der Studie dagegen kaum Veränderungen im Konsum fest. 4,6 Prozent der Mädchen und 7,2 Prozent der Jungen gaben 2025 an, in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einmal Cannabis konsumiert zu haben. Statistisch signifikante Unterschiede zu den Vorjahren wurden fast nicht festgestellt. Einzig für den Zeitraum von 2019 bis heute ließ sich bei männlichen Jugendlichen eine erkennbare Veränderung beobachten – hin zu weniger Konsum. 2019 hatten noch 10,8 Prozent von ihnen angegeben, in den vergangenen zwölf Monaten Cannabis konsumiert zu haben.

Die Cannabis-Legalisierung in Deutschland, die im April 2024 in Kraft trat, erlaubt seitdem unter bestimmten Bedingungen den Besitz, privaten Anbau und Konsum der Droge ab einem Alter von 18 Jahren. Die neue Rechtslage könnte laut Fachleuten langfristige Auswirkungen auf den Cannabis-Konsum bei jungen Erwachsenen haben – das soll durch weitere Studien beobachtet werden.

Cannabis und Gesundheit: Risiken bei jungen Menschen

Fachleute warnen seit Jahren vor den gesundheitlichen Risiken von Cannabis, insbesondere für junge Menschen. Laut der aktuellen Cannabis-Studie 2025 kann Cannabis die Entwicklung des Gehirns stören, die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen und das Risiko psychischer Erkrankungen erhöhen. Die gesundheitlichen Folgen sind ein zentrales Thema in der Debatte um die Cannabis-Legalisierung in Deutschland.

Für die aktuelle Cannabis-Studie 2025 des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG), das früher als Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bekannt war, wurden den Angaben zufolge von April bis Juli 2025 in einer für Deutschland repräsentativen Stichprobe insgesamt 7001 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 12 bis 25 Jahren telefonisch befragt. Die Daten liefern wichtige Hinweise auf den Zusammenhang zwischen Cannabis-Konsum bei jungen Erwachsenen und gesundheitlichen Risiken.

Quelle: dpa

×