seitliche Perspektive einer Frau, die Wasser aus einer Plastikflasche trinkt.© fotojog / iStock / Getty Images Plus
Gesunde Erwachsene sollten etwa 1,5 Liter pro Tag trinken. Bei Hitze und sportlicher Aktivität, kann der Wasserbedarf höher ausfallen.

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WIE VIEL WASSER AM TAG? SO KLAPPT ES MIT DEM RICHTIG TRINKEN

Wie viel sollten wir wirklich trinken – und woran erkennt man einen Flüssigkeitsmangel? Gerade im Sommer ist es wichtig, richtig zu trinken. Expertinnen und Experten geben Tipps, wie das ganz einfach gelingt – auch ohne Durstgefühl.

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Na, wie viel haben Sie heute schon getrunken? Wenn Sie nun rätseln müssen, wie viele Stunden seit dem letzten Glas Wasser vergangen sind, war es wohl zu wenig.

Dabei wissen wir es alle: Richtig trinken ist wichtig – gerade jetzt im Sommer, der heiße Tage mit sich bringt. An denen verliert der Körper durch vermehrtes Schwitzen deutlich mehr Wasser als sonst. Ein Verlust, der unbedingt ausgeglichen werden muss, so Ivo Grebe, Facharzt für Innere Medizin. Doch: Wie trinkt man richtig und genug – und können wir es auch übertreiben? Sechs Fragen – und Antworten darauf:

1. Wie hoch ist der Wasserbedarf pro Tag?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt als groben Richtwert etwa 30 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht an. Für eine Person mit 70 Kilogramm wären das rund 2,1 Liter täglich – also ein durchschnittlicher Wasserbedarf pro Tag.

Die Ernährungswissenschaftlerin Franziska Meyer vom Helios Parkklinikum Leipzig sieht diesen Wert aber nur als Anhaltspunkt. Der tatsächliche Wasserbedarf pro Tag kann zum Beispiel höher ausfallen bei:

  • Bewegung und Sport
  • Hitze
  • trockener Luft
  • einer salzreichen Ernährung
  • Fieber, Erbrechen oder Durchfall

Dann sollte deutlich mehr getrunken werden, rät die Ernährungswissenschaftlerin.

Ivo Grebe nennt eine weitere Faustregel: Demnach sollten gesunde Erwachsene etwa 1,5 Liter pro Tag trinken. Draußen herrschen Temperaturen von 25 Grad und mehr? Dann empfiehlt der Internist, pro weitere fünf Grad etwa 500 Milliliter zusätzlich zu trinken

2. Flüssigkeitsmangel erkennen – worauf Sie achten sollten

Ein Flüssigkeitsmangel äußert sich durch verschiedene Symptome. Laut Ivo Grebe können dann Schwindel, Schwäche und verminderte Leistungsfähigkeit auftreten. Typisch sind auch Kopfschmerzen, Muskelkrämpfe und Kreislaufbeschwerden.

Manchmal kann man Flüssigkeitsmangel erkennen, indem man den Körper genau beobachtet: Spröde Lippen, dunkler Urin, eingesunkene Augen oder trockene Schleimhäute sind Warnzeichen.

Bei der Einschätzung, ob eine Dehydration vorliegt, kann der sogenannte Hautfalten-Test helfen: Dafür nimmt man am Unterarm die Haut zwischen zwei Finger und lässt sie dann los. Bleibt die Hautfalte stehen, deutet das auf Flüssigkeitsmangel hin. Dann ist dringend Trinken angesagt.

3. Reicht es, auf das Durstgefühl zu hören, um richtig zu trinken?

Nein, das Durstgefühl ist kein zuverlässiger Indikator. Denn es meldet sich erst spät. „Das Durstgefühl ist ein Zeichen bereits existierender Dehydration. Es sollte getrunken werden, bevor ein Durstempfinden einsetzt“, sagt Franziska Meyer. Wer richtig trinken möchte, sollte also vorausdenken – nicht erst reagieren.

Dazu kommt, dass viele – besonders ältere Menschen – kaum ein Durstgefühl verspüren.

Unser Trinkverhalten ist stark von Gewohnheiten geprägt.

Wer sich daran gewöhnt, regelmäßig ein Glas Wasser zu trinken, wird auch ohne Durstgefühl häufiger dazu greifen.

Umgekehrt kann sich der Körper Franziska Meyer zufolge ebenso daran anpassen, mit zu wenig Flüssigkeit auszukommen – was das Risiko erhöht, zu wenig zu trinken.

4. Trinktipps Sommer – wie Sie gute Gewohnheiten entwickeln

Aus den Augen, aus dem Sinn – das gilt leider auch oft, wenn es ums Trinken geht. Doch mit einfachen Trinktipps im Sommer lässt sich das ändern. Hier kommen sieben Ideen:

  1. Morgens nach dem Aufstehen direkt ein Glas Wasser trinken.
  2. Bereits am Morgen die Trinkmenge fĂĽr den Tag bereitstellen.
  3. Stets ein Glas Wasser in Sichtweite haben.
  4. Zu jeder Mahlzeit ein Getränk einplanen.
  5. Unterwegs immer eine Wasserflasche in der Tasche haben.
  6. Einen Wecker oder Trink-App zur Erinnerung nutzen.
  7. Lebensmittel mit hohem Wassergehalt wie Gurke, Melone oder Suppen einbauen.

Diese Trinktipps im Sommer helfen dabei, regelmäßiges und richtiges Trinken zur Gewohnheit zu machen.

5. Kann man auch zu viel trinken?

Ja, das geht – wenn auch selten. Wer innerhalb kurzer Zeit fünf Liter trinkt, riskiert eine Überwässerung. Die Folge: Der Natriumspiegel im Blut sinkt gefährlich, was lebensbedrohlich werden kann.

Mögliche Symptome einer sogenannten Wasservergiftung sind Herzrhythmusstörungen, Wassereinlagerungen, Hirnschwellung mit Kopfschmerzen, Krampfanfällen und Übelkeit.

Wer jedoch maßvoll und über den Tag verteilt etwas mehr trinkt als üblich, muss sich keine Sorgen machen – der Körper scheidet überschüssige Flüssigkeit problemlos aus. Richtig trinken bedeutet also auch: Maß halten.

6. Warum Kaffee und Alkohol im Sommer keine gute Idee sind

Gerade bei Hitze sind Kaffee und Alkohol keine geeigneten Durstlöscher. Koffein wirkt harntreibend, regt den Kreislauf an und kann das Schwitzen verstärken. Auch dadurch geht dem Körper mehr Flüssigkeit verloren.

Alkohol wirkt noch gravierender: „Alkohol ist ein Giftstoff, der die Selbstwahrnehmung des menschlichen Organismus stört“, erklärt Ivo Grebe. Wer richtig trinken will, sollte Alkohol an heißen Tagen meiden – denn er erhöht den Flüssigkeitsverlust zusätzlich.

Quelle: dpa

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