viele verschiedene Kürbisse© Kuzmalo / iStock / Getty Images Plus
Familie Schmidt baut in Nordsachsen etwa 100 Kürbissorten an und betreibt ein Kürbismuseum.

Herbst

FAMILIE IM KÜRBISSTRESS – 100 SORTEN UND MUSEUM

Was als Experiment und Hobby anfing, ist für eine Familie in Nordsachsen zum Geschäft geworden. Sie züchten und verkaufen Kürbisse. Auch fürs Auge gibt es was auf ihrem Hof.

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Seit Beginn des Herbstes geht es bei den Schmidts im nordsächsischen Zwethau rund. Es ist Erntezeit für Kürbisse, die sie als Familienunternehmen im großen Stil anbauen und in ihrem „Kürbisdomizil“ zum Verkauf anbieten. Rund 100 Sorten gebe es bei ihnen zu kaufen, sagte Andrea Schmidt (56). Die Nachfrage wachse ständig. „Das ist ein Trend - und der hält an.“

Auf den Kürbis gekommen ist Familie Schmidt 2005. Ihr Mann Jörg (50) habe damals noch als angestellter Koch gearbeitet und nach etwas Besonderem gesucht. Er habe einen Kürbisschnitzkurs besucht und angefangen, Kürbisse zu ziehen. „Und dann saßen wir da mit einer Riesenernte und wussten nicht, was wir damit tun sollen.“

Erst nur kleines Kürbisfest

Ein Plan musste her. Das Paar suchte und fand Abnehmer für die Früchte, die eigentlich Beeren sind. Dann veranstalteten die Schmidts ein erstes kleines Kürbisfest, um den Kürbis bekannter zu machen. Inzwischen komme die Kundschaft sogar aus Berlin angefahren, berichtete Schmidt. Von ihrem einen Hektar großen Feld ernteten sie jedes Jahr Tausende Kürbisse.

Ihr Betrieb ist einer von 68, die laut Statistischem Landesamt in Sachsen Kürbisse anbauen. Die Kamenzer Statistikbehörde bestätigt, dass der Trend zum Kürbis in den vergangenen Jahren ungebrochen gewesen sei. Gab es 2012 noch 13,1 Hektar Anbaufläche in Sachsen, sei diese bis voriges Jahr kontinuierlich auf 42,5 Hektar angewachsen.

Für die Schmidts sind die orangenen, gelben und auch weißen, grauen oder grünen Kürbisse ein echtes Geschäft geworden. „Wir leben vom Kürbis, aber nicht nur“, sagte Schmidt. Außerhalb der Saison betreibt sie mit Mann und Sohn einen Catering- und Partyservice.

Kürbismuseum statt Porzellanmalerei

Dass Andrea Schmidt eigentlich gelernte Porzellanmalerin ist, lässt sich im Kürbismuseum erahnen, das zum Domizil dazu gehört. Dort zeigt sie getrocknete Flaschenkürbisse in allen erdenklichen Formen - vom Musikinstrument bis zum Gebrauchsgegenstand. Die Exponate seien teils weltweit gesammelt und teils von ihr selbst gestaltet worden, sagte die 56-Jährige. Porzellan sei kein Thema mehr. „Dafür sind es jetzt die Kürbisse.“

Quelle: dpa

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