Kirsten Metternich von Wolff lächelt und hält einen roten Backherz-Schriftzug aus Holz in der Hand.© herzwiese24.de

Backherz

BESSER ALS BACKMISCHUNGEN – DAS REZEPT VOM BACKHERZ FÜR EINEN MAULWURFKUCHEN

Backen tut der Seele gut, vom Teigrühren bis zum Aufessen. Wären da nur nicht der viele Zucker oder Intoleranzen wie gegen Lactose oder Gluten. Viele verzichten auch auf tierische Produkte. Dabei helfen die Rezepte von „Backherz“ Kirsten Metternich von Wolff. Sie schreibt über Themen wie zuckerfreies und gesundes Backen - auf ihrem Blog backherz24.de und auf diepta.de.

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Liebe*r PTA,

haben Sie Lust, mal wieder etwas zu backen? Nur: Was soll es denn sein? Die meisten haben ein paar Kuchen im Repertoire, die sie immer wieder backen, da sie schmecken und sicher gelingen. Denn aufs Glatteis will man sich ja nicht unbedingt beim Backen begeben. Kein Wunder, dass es deshalb so unendlich viele Backmischungen für verschiedene Kuchen gibt. Ich habe dieses Mal ein Rezept für einen leckeren Maulwurfkuchen für Sie. Auch den gibt es als Backmischung. Doch ihn selbst zu backen ist gar nicht so schwer. Wie das geht, lesen Sie im untenstehenden Rezept.

An dieser Stelle sei verraten, dass ich vor Jahren mal für meinen Mann einen Nusskuchen aus einer Backmischung zubereiten sollte. Die gab es in seinem Vorrat, als wir zusammengezogen sind. Ich habe mich dann ans Backen gemacht und kam irgendwie mit der Backmischung nicht so richtig klar. Denn ein paar feuchte Zutaten wie Eier, Butter und Milch musste ich zusammen mit den trockenen Zutaten zu einem Teig verrühren. Irgendwie habe ich das nicht so ganz verstanden: Ein paar trockene Zutaten abzuwiegen, ist doch eigentlich gar nicht so schwierig. Ich denke Sie geben mir Recht, denn aus der Apotheke kennen Sie dies ja auch: Dinge genau und präzise abzuwiegen.

Von wegen „gelingsichere Backmischung“

Ich habe also gemischt und gerührt und den Nusskuchen gebacken. Was als kinderleicht angepriesen wurde, ist bei mir nichts geworden. Der Nusskuchen war innen noch matschig und außen zu trocken. Warum das bei mir so war, kann ich bis heute nicht erklären. Das war das letzte Mal, dass ich eine Backmischung zu Hilfe genommen habe.

Wie ist es da bei Ihnen? Fühlen Sie sich mit einer Backmischung auf der sicheren Seite? Oder denken Sie: „Selber backen – das ist doch viel zu viel Aufwand. Da kaufe ich lieber direkt was vom Bäcker?“ Ich möchte Sie motivieren selbst zu backen. Denn es ist gar nicht so schwer, wie man immer denkt. Es muss ja nicht direkt die dreistöckige Torte mit unterschiedlichen Füllungen und Dekorationen sein, wie es in vielen Backsendungen im Fernsehen und auf Instagram zu sehen ist.

Das Backen Genießen

Selbst zu Backen gibt ein gutes Gefühl, macht zufrieden und glücklich. Denn es ist doch toll zu sehen, wie aus Grundzutaten wie Eiern, Butter, Mehl und Zucker etwas Herrliches entsteht. Und dann der Blick in den Ofen, wenn der Teig aufgeht und in der Küche seinen wohligen Duft verströmt. Schließen Sie mal die Augen und stellen sich das gedanklich vor – schön, nicht wahr?  Trauen Sie sich, es wird schon klappen. Und wenn mal etwas danebengeht, lässt sich das meiste doch noch irgendwie retten. Letztlich macht auch beim Backen Übung den Meister.

Kinderleichtes Rezept – einfach mal ausprobieren

Wie wäre es dazu mit meinem Rezept für einen Maulwurfkuchen? Maulwurfkuchen gehört zu den beliebtesten Kuchen, sonst gäbe es ihn nicht als Backmischung zu kaufen. Wie Sie den ohne Backmischung hinbekommen, erkläre ich Ihnen Schritt für Schritt in der Backanleitung. Sie können auch Kinder mit einbeziehen. Beispielsweise zum Teigrühren oder beim Verteilen der Füllung auf dem Boden. Und wenn Sie den Maulwurfkuchen einfach mal anders backen möchten, habe ich eine Menge an Tipps zum Abwandeln für Sie zusammengestellt.

Selbst Backen macht nicht nur glücklich. Sie wissen auch genau, was im Maulwurfkuchen steckt. So ist Ihr Kuchen bestimmt gesünder, da er nicht ganz so süß ist wie Kuchen aus der Konditorei oder der Tiefkühltheke des Supermarkts und auch bei Verwendung einer Backmischung. Mehr noch: Wenn Sie selbst Backen, sparen Sie sogar Geld. Denn Backmischungen und gekaufte Kuchen sind teurer als aus Grundzutaten etwas Leckeres zu kreieren. Und auch das ist ja wichtig. Also sprechen alle Gründe dafür, den Maulwurfkuchen einfach mal selbst ohne Backmischung zu backen.

Maulwurfkuchen mit Banane

 

  • Schwierigkeitsgrad: Mittel
  • Zubereitungszeit: 25 Minuten
  • Backzeit: 30 Minuten
  • Kühlzeit: 1 Stunde

Zutaten für eine Springform (Durchmesser Ø 26 cm):

Für den Rührteig:
½ TL Sonnenblumenöl
4 kalte Eier
120 g Zucker
Mark einer Vanilleschote
125 g Butter
110 g Weizenmehl, Typ 550
2 EL Backkakao
1 Pck. Backpulver
100 g gemahlene Mandeln

Für die Füllung:
300 ml kalte Schlagsahne
200 g Frischkäse, natur
100 g Skyr oder Magerquark, natur
3 Pck. Sahnefestiger
3 EL Zucker
2 mittelgroße, reife Bananen
2 EL Zitronensaft

Zubereitung:

Die Springform komplett (Boden und Ränder) dünn mit dem Sonnenblumenöl einpinseln oder das Öl auf ein Küchenkrepp geben und die Form damit dünn ausreiben. Dann den Backofen auf 180 Grad Celsius (°C) Ober-/Unterhitze oder 160 °C Umluft vorheizen.  

Für den Rührteig zunächst die Eier trennen und das Eiklar zu steifem Schnee schlagen. Eier lassen sich besser und leichter trennen, wenn sie kalt sind. Das Eigelb in eine große Rührschüssel geben. Steifen Eischnee in den Kühlschrank stellen. Die Vanilleschote längs halbieren, mit einer Messerspitze das Mark auskratzen und zum Eigelb in die Schüssel geben. Nun den Zucker dazugeben und mit den Rührbesen des Mixers oder in der Küchenmaschine fünf Minuten schaumig schlagen. Die Butter in Stückchen schneiden, zur Eigelbmasse geben und gleichmäßig miteinander verrühren.

Das Mehl mit dem Backkakao und Backpulver mischen, zur Eigelb-Buttermasse geben und zu einem glatten Teig verrühren. Zum Schluss die gemahlenen Mandeln dazugeben und den steifen Eischnee unterziehen. Noch einmal abschmecken und dann in die vorbereitete Springform füllen. Etwas glattstreichen und im vorgeheizten Ofen auf der mittleren Schiebeleiste eine halbe Stunde backen.

Nach Backzeitende die Stäbchenprobe machen: Dazu an der Seite und in der Mitte mit einem Holzspieß oder Zahnstocher in den Teig stechen. Bleibt nichts daran kleben, aus dem Ofen nehmen. In der Form eine Viertelstunde auskühlen lassen. Erst dann aus der Form lösen und auf einem Kuchengitter vollständig abkühlen. Die obere Schicht des fertigen Schokoladenbodens mit einem langen Messer vorsichtig abschneiden und in eine Schüssel geben. Diese Stücke mit den Händen zerbröseln.

Für die Füllung die kalte Schlagsahne zusammen mit dem Sahnefestiger sehr steif schlagen. In einer Schüssel Frischkäse und Skyr oder Magerquark zusammen mit dem Zucker glattrühren. Dann die steife, feste Sahne dazugeben, alles zu einer cremigen Masse rühren und noch einmal abschmecken.

Die Bananen längs halbieren, von allen Seiten mit Zitronensaft beträufeln, damit sie nicht so schnell braun werden. Auf dem Kuchenboden verteilen. Dann die Sahnecreme kuppelartig auf dem Boden mit den Bananen verteilen. Mit einem breiten Teigschaber oder einem Teigspatel glattstreichen. Zum Abschluss die Kuchenbrösel gleichmäßig darauf verteilen und leicht andrücken.

Nun kommt der Maulwurfkuchen noch eine Stunde in den Kühlschrank, dann ist er fertig zum Genießen.

Meine Tipps zum Abwandeln des Maulwurfkuchens:

  • Statt als Maulwurfkuchen klappt das Rezept auch als Sandkuchen, dazu einfach den Backkakao weglassen und sonst so arbeiten wie im Rezept beschrieben.
  • Der Teig lässt sich verfeinern, indem gehackte Mandeln oder Cashewkerne hineinkommen.
  • Die Creme lässt sich mit gehackter Schokolade oder gehackten, ungesalzenen Pistazien verfeinern.
  • Statt Butter ist er natürlich auch mit Margarine und pflanzlichem Ei-Ersatz machbar, dann ist der Boden sogar vegan.
  • Vegan wird die Creme, indem pflanzliche Sahne, Pflanzenjoghurt und veganer Frischkäse zum Einsatz kommen.
  • Statt Sahnefestiger bietet sich hier dann das pflanzliche Bindemittel Xanthan an, das es auch im Apothekensortiment gibt. Dosierungsstipps finden Sie auf der Verpackung.
  • Das Obst für den Boden lässt sich je nach Jahreszeit variieren: Lecker schmeckt der Maulwurfkuchen auch mit frischen, halbierten Erdbeeren, Himbeeren, Blaubeeren oder Mangowürfeln. Oder auch mit Kirsch- oder Pflaumengrütze und Rhabarberkompott.
  • Lecker schmeckt er auch mit abgetropftem Kompottobst wie Aprikosen, Birnen oder Pfirsichen.

Liebe*r PTA,

Sie sehen, so ein leckerer Maulwurfkuchen ist gar nicht so schwer selbst zu backen, ohne jegliche Backmischung. Außerdem kann ein selbst gebackener Kuchen im Hinblick auf seinen wunderbaren Geschmack immer punkten. Probieren Sie es doch einfach mal aus. Ich bin sicher, Sie werden genauso begeistert sein, wie ich.

In diesem Sinne
Wunderbare Grüße vom Backherz Kirsten von der Herzwiese24.de

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