Bauarbeiter mit Rückenschmerzen© dima_sidelnikov / iStock / Getty Images

DARF ES ETWAS MEHR SEIN?

Kunden mit rheumatischen Erkrankungen erkennen Sie häufig an den Schmerzmitteln und Entzündungshemmern, die sie verordnet bekommen. Einige sind bestimmt dankbar für eine homöopathische Zusatzempfehlung.

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Der Rheumatische Formenkreis ist ein weiter Begriff und umfasst degenerative Erkrankungen, entzündliche Erkrankungen, chronische Schmerzerkrankungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates bei Stoffwechselstörungen. Bei all diesen Beschwerden können homöopathische Mittel unterstützend wirksam sein. Besonders weit verbreitet ist die Arthrose. Sie wird meist mit Schmerzmitteln auf Rezept behandelt. Hier sind die Beschwerden leicht zu erfragen.

Bei Anlaufschmerz und Hexenschuss Typisch für Arthrose ist der sogenannte Anlaufschmerz, der morgens nach dem Aufstehen am schlimmsten ist und nach Bewegung besser wird. Rhus toxicodendron D12 sorgt hier für Erleichterung und bessere Beweglichkeit. Man kann es auch über längere Zeit als Kur im Wechsel mit Hekla lava D6 anwenden. Rhus toxicodendron drei Wochen lang zweimal täglich fünf Globuli, dann drei Wochen lang Hekla lava dreimal täglich eine Tablette, dann drei Wochen Pause, damit der Körper den Reiz verarbeiten kann. Danach eventuell eine erneute Einnahme in gleicher Weise. Auch bei stechenden Schmerzen durch Lumbago, also Hexenschuss, können Sie zu Rhus toxicodendron greifen. Kommt eine akute Entzündung dazu mit blassroter schmerzhafter Schwellung, die sich durch kalte Auflage bessert, ist Apis mellifica D12 sehr hilfreich.

Beratungstipps bei rheumatischen Erkrankungen
Rhus toxicodendron
Arthrose, Steifheit, Besserung durch Bewegung
Hekla lava
Arthrose, Rückenschmerzen
Gnaphallium polycephalum
Ischias
Hypericum
Nervenschmerz
Ledum
Gicht
Ruta
Schleimbeutel-, Sehnenscheidenentzündung, Tennisarm
Arnica
Verletzungsmittel.

Bei Ischias- und Bandscheibenproblemen Ischiasschmerzen können die Kunden sehr plagen. Oft sind sie mit Bandscheibenbeschwerden verknüpft. Hier ist Gnaphallium polycephalum D6 das beste Mittel, besonders dann, wenn Bewegung die Beschwerden verschlimmert. Da es sich hierbei um einen Nervenschmerz handelt, kann man Hypericum D30 dazu geben. Nach meiner Erfahrung bessern sich die Schmerzen, beziehungsweise können die Patienten die Dosis ihrer Schmerzmittel reduzieren, was viele begrüßen, da bei hohen Dosierungen über längere Zeit oft Magenbeschwerden auftreten.

Bei Gicht Diese Stoffwechselerkrankung, die im weitesten Sinne auch zum rheumatischen Formenkreis gezählt wird, ist mit starken Schmerzen, meist im Großzehengelenk, verbunden. Auch sie ist gut an der Verordnung zu erkennen. Hier hilft akut Ledum D6. Schleimbeutel- und Sehnenscheidenentzündungen bessern sich unter der Therapie mit Ruta D6, eventuell in Verbindung mit Arnica D6.

Diesen Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 11/2021 auf Seite 75.

Helen Blaschke, Apothekerin und Heilpraktikerin

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