Mann mit Mütze im Schnee© fottograff / iStock / Getty Images

Kosmetik

LEISE RIESELN …

… die Schuppen! Sie sehen nicht nur unschön aus, sie können auch mit unangenehmen Begleiterscheinungen verbunden sein. Dabei sind die Auslöser vielfältig und hängen zum Teil eng miteinander zusammen. Welche Produkte helfen?

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Die Kopfhaut, wie auch die Haut am gesamten menschlichen Körper, erneuert sich ständig. Im Laufe von etwa vier Wochen hat sie ihre äußerste Schicht in Form kleiner, kaum sichtbarer Hautpartikel nach und nach und unbemerkt abgestoßen. Manchmal erfolgt die Abstoßung jedoch verfrüht und in zu großen Zellverbänden. Erst dann kann man es sehen. Es zeigt sich in Form von Schuppen im Haar und manchmal auch auf der Kleidung.

Auslöser Meistens gibt es nicht nur den einen Auslöser. Vielmehr bewirken mehrere Faktoren – äußere wie innere –, dass die Erneuerung der Kopfhaut aus dem Tritt gerät und zu häufig zu viele Hautpartikel abstößt. Das kann für die Betroffenen sehr unangenehm sein, denn eine hartnäckige, länger andauernde Schuppenbildung kann auch eine erhöhte Empfindlichkeit der Kopfhaut hervorrufen. Schmerzhafter Juckreiz und Entzündungen können zusätzlich auftreten. Deshalb ist es nicht nur aus kosmetischen Gründen notwendig, etwas gegen Schuppen zu unternehmen. Auch Pilze und Bakterien finden in Schuppen einen idealen Nährboden und können ebenfalls zu Entzündungen und Juckreiz mit nochmals vermehrter Schuppenbildung führen.

Kopfschuppen werden unter anderem mit bestimmten Hefepilzen wie Malassezia furfur in Verbindung gebracht. Dieser Hefepilz ist bei weit mehr als 90 Prozent der Erwachsenen Bestandteil der ganz normalen Hautflora, ernährt sich durch Hautfett und bleibt in der Regel unbemerkt. Er kann sich aber durch äußere Faktoren, wie trockene Heizungsluft oder Stress, aber auch durch innere Faktoren, wie beispielsweise Stoffwechsel- und Hormonstörungen, stark vermehren und dann die Schuppenbildung begünstigen.

Wirkstoffe gegen Schuppen Abhilfe können Anti-Schuppen-Shampoos schaffen. Diese Spezial-Shampoos sollen möglichst mild reinigen und bereits abgeschilferte Schuppen entfernen. Die Grundlage von Antischuppen-Shampoos entspricht überwiegend der Formulierung von Shampoos für normales Haar mit einem guten Reinigungseffekt, sie enthalten aber auch spezielle Wirkstoffe und sie verfügen meist über eine pflegende Wirkung. Es gibt sie in Formulierungen für normales, leicht fettendes oder pflegebedürftiges und strapaziertes Haar. Bei langfristiger Anwendung soll zudem die Bildung neuer, sichtbarer Schuppen verringert werden.

Da nach dem Ausspülen des Shampoos nur ein geringer Anteil der Wirkstoffe auf Kopfhaut und Haar zurückbleibt, kann eine kombinierte Anwendung mit einem auf das Shampoo abgestimmten Anti-Schuppen-Haarwasser die Wirkung verstärken. In den Anti-Schuppen-Shampoos kommen unterschiedliche Wirkstoffe wie zum Beispiel Pirocton-Olamin oder Climbazol zum Einsatz. Sie sollen einer durch Pilze ausgelösten Entzündung und Reizung der Kopfhaut entgegenwirken.

Pirocton-Olamin beispielsweise ist ein fungizider Wirkstoff, der gegen Dermatophyten, Hefen und Schimmelpilze wirkt. Er bekämpft also auch diejenigen Hautpilze, die die Schuppenbildung fördern können. Pirocton-Olamin wirkt zudem auch gegen Bakterien. Auch Climbazol ist ein Stoff, der antimykotisch und fungistatisch wirkt, also die Vermehrung von Pilzen hemmt.

Den Artikel finden Sie auch in DIE PTA IN DER APOTHEKE 01/2022 ab Seite 30.

Birgit Huber, ikw (Industrieverband Körperpflege und Waschmittel e.V.)

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