Symbolbild Gehirn © Radachynskyi / iStock / Getty Images Plus
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Demenz
PTA-Fortbildung

Mehr als nur vergesslich

 

Die Demenz ist eine bislang nicht heilbare, fortschreitend verlaufende Erkrankung, die Betroffene, ihre Angehörigen und das Pflegepersonal vor große Herausforderungen stellt. Aber es ist nicht immer gleich Alzheimer.

19 Minuten

Veröffentlichung der Teilnahmebescheinigung:
01. März 2021

Zurzeit leben etwa 1,6 Millionen Menschen mit Demenz in Deutschland – mit zunehmender Tendenz. Schätzungen zufolge wird sich die Zahl der Betroffenen auf circa drei Millionen im Jahr 2050 erhöhen. Grundsätzlich steigt die Wahrscheinlichkeit für Demenzerkrankungen mit zunehmendem Alter. Daher tritt eine Demenz überwiegend in der zweiten Lebenshälfte auf, in den meisten Fällen nach dem 65. Lebensjahr. Bei den über 90-Jährigen ist jeder dritte dement.

Vergesslichkeit hat viele Gründe Fast jeder hat schon einmal seinen Haustürschlüssel gesucht oder sein Handy verlegt. Während wir in jungen Jahren seltener Dinge vermissen, lässt einen mit zunehmendem Alter das Gedächtnis immer häufiger im Stich. Allerdings ist man dann nicht gleich dement. Bleiben diese Situationen eher die Ausnahme, handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach vielmehr um eine physiologische Alterserscheinung. Das Alter macht sich in allen Organen bemerkbar, so auch im Gehirn, was mit einer ganz normalen Vergesslichkeit einhergeht. Zudem können noch viele andere Ursachen Einschränkungen der kognitiven Fähigkeiten hervorrufen.

Beispielsweise sind Stress und Schlafmangel oder mentale und physische Erschöpfung häufige Auslöser für Erinnerungslücken. Ebenso kann sich Flüssigkeitsmangel negativ auf die Hirnfunktionen und damit auf das Gedächtnis auswirken. Gerade bei Senioren kann es dann nicht nur zur Vergesslichkeit, sondern auch zu Verwirrtheitszuständen kommen. Lassen Stress oder die psychischen Belastungen nach oder trinken die Betroffenen wieder ausreichend, funktioniert das Gehirn wieder besser.

In anderen Fällen lässt sich eine Verschlechterung des Gedächtnisses nicht so einfach wieder beheben. So kann beispielsweise das Gehirn bei langfristigem Alkoholmissbrauch oder Drogenkonsum dauerhaften Schaden nehmen. Können Betroffene zunehmend nicht auf Gedächtnisinhalte zurückgreifen, sollte aber an bestimmte Krankheiten, wie beispielsweise an einen Morbus Parkinson, eine Multiple Sklerose oder eben an eine Demenzerkrankung gedacht werden.

LERNZIELE

Lernen Sie in dieser von der Bundesapothekerkammer akkreditierten Fortbildung:

+ die verschiedenen Gedächtnisarten kennen,
+ was die unterschiedlichen Demenzformen auszeichnet,
+  durch welche typischen Symptome sich die Alzheimer-Krankheit darstellt,
+ auf welche Warnsignale Sie achten sollten,
+ welche Testverfahren zur Diagnosesicherung existieren und welche leitliniengerechte Therapieoptionen heute zur Behandlung der Alzheimer-Demenz zur Verfügung stehen.

Ohne Verstand Eine Demenz ist mehr als eine Gedächtnisstörung, bei der lediglich Erinnerungen verblassen und die Merkfähigkeit verlorengeht. Die Gedächtnisstörung ist aber das Hauptsymptom, zu dem sich noch viele weitere gesellen, die alle im Zusammenhang mit einem Verlust kognitiver Funktionen stehen. Da eine Demenz durch eine Vielzahl an Symptomen charakterisiert ist, spricht man auch von einem Syndrom. Als Folge einer meist chronischen oder fortschreitenden Krankheit des Gehirns kommt es in der Regel schleichend zu einer Beeinträchtigung von geistigen Fähigkeiten und Fertigkeiten, die letztendlich zum Verlust der sozialen Kompetenz führen.

Erlernte und eigentlich vertraute Arbeitsabläufe und Techniken bereiten plötzlich Schwierigkeiten, wodurch der Alltag kaum noch beziehungsweise schließlich gar nicht mehr bewältigt werden kann. Zudem stellen sich zunehmende Verhaltensund Persönlichkeitsveränderungen nachhaltig ein. Der medizinische Terminus Demenz fasst es drastisch zusammen. Er leitet sich ab von lat. demens = Verstand und lat. de = weg von und bedeutet wörtlich übersetzt „ohne Verstand“. Dabei sind jedoch das Bewusstsein (Wachheit, Reaktionsfähigkeit) und die Sinnesfunktion nicht getrübt.

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