Asthma und COPD: Wenn die Luft wegbleibt
21 Minuten
- 1Einführung
- 2Asthma bronchiale
- 3Asthma kontrollieren
- 4COPD
- 5Richtig inhalieren
- 6Weitere Tipps
- 7Lernerfolgskontrolle
01. Dezember 2025
Weitere Verhaltenshinweise
Neben der medikamentösen Behandlung gibt es für Asthmatiker und COPD-Erkrankte weitere Möglichkeiten, wie sie ihre Symptomatik lindern beziehungsweise ihre Lebensqualität steigern können. Dazu ist entscheidend, dass die Betroffenen lernen, wie sie mit ihrer Erkrankung und ihren Medikamenten richtig umgehen.
Spezielle Schulungen helfen, Triggerfaktoren zu vermeiden und Symptome richtig einzuschätzen. Asthmapatienten lernen zusätzlich, wie sie die regelmäßige Selbstkontrolle mit dem Peak-Flow-Meter durchführen.
Impfschutz komplett?
Alle Patienten mit einer chronischen Lungenerkrankung, vor allem aber COPD-Betroffene, sollten ihren Impfschutz im Auge behalten. Insbesondere die Impfungen gegen Pneumokokken, Influenza und COVID können helfen, Komplikationen und eine Verschlimmerung der Erkrankung zu vermeiden.
Um die körperliche Leistungsfähigkeit zu verbessern und zu erhalten – und damit verbunden die Herz-Kreislauf-Funktion –, wird regelmäßiger Sport empfohlen. Je nach Alter, Erkrankung und Gesundheitszustand eignet sich hierfür Ausdauersport wie Wandern, Radfahren oder Schwimmen oder die Teilnahme an einer Lungensportgruppe. Auch spezielle Physiotherapie und Atemgymnastik stellen eine Option dar und werden in der Regel von den Krankenkassen bei entsprechender Indikation bezuschusst.
Darüber hinaus bildet ein insgesamt gesunder Lebenswandel eine weitere wichtige Säule in der Behandlung. Dazu gehören ein Verzicht auf Tabak, Nicotin und weitere Rauschstoffe, eine gesunde Ernährung und, soweit notwendig, eine Reduzierung von Übergewicht. Finden sich Schadstoffe in der Wohnung, ist eine fachgerechte Sanierung erforderlich.
Bestimmte Berufe können ebenfalls zu einem Ausbruch der Erkrankung führen, vor allem bei Asthma (z. B. Bäcker durch Mehlstaub). Hier ist eventuell, je nach Ausprägung der Symptome, ein Arbeitsplatzwechsel oder eine Umschulung notwendig.
Ausreichend Schlaf, die Vermeidung von allergieauslösenden Stoffen und die Reduzierung von Stress wirken sich ebenfalls positiv auf den Krankheitsverlauf aus.
Nicht verwechseln: Erkältungshusten
Abzugrenzen vom chronischen Symptom Husten ist der akute Husten, der auf einer Reizung der Atemwege beruht. Meist sind es die typischen Erkältungsviren, die zunächst zu trockenem Reizhusten und im Verlauf der Erkältung zu produktivem Husten mit Schleimbildung führen, der zuletzt wieder in eine trockene Phase übergeht.
Trockener Reizhusten kann mit Antitussiva, auch Hustenstiller genannt, behandelt werden. Gut belegt sind die Wirkungen von Dextromethorphan, Pentoxyverin und Levodopropizin. Dextromethorphan und Pentoxyverin wirken zentral im Hustenzentrum, unterdrücken dabei aber nicht das notwendige Abhusten. Levodropropizin unterscheidet sich davon durch seine periphere Wirkung. Es hemmt afferente Nervenfasern im Bronchialbaum. Zentrale Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit zentral wirksamen Arzneimitteln sind daher nicht zu befürchten.
Schleimlösend wirken Guaifenesin, Bromhexin und sein Metabolit Ambroxol. Sie steigern außerdem die Flimmerfrequenz der Zilien, wodurch der Abtransport erleichtert wird. Ambroxol hat zudem antientzündliche Effekte und steigert die Surfactant-Produktion, wodurch die Adhäsion des Schleims am Bronchialepithel vermindert wird. Eine Alternative ist N-Acetylcystein, das die Sulfidbrücken in den Schleimmolekülen spaltet. Dadurch sinkt die Viskosität des Sekrets.
Große Bedeutung haben beim Erkältungshusten pflanzlichen Arzneimittel. Sie wirken in allen Phasen des Hustens, beruhigen den Reizhusten, lösen den Schleim und fördern das Abhusten. Bewährt hat sich die Kombination der Destillate aus Eukalyptus-, Süßorangen-, Myrten- und Zitronenöl (ELOM-80), das zugelassen ist zur Schleimlösung und Erleichterung des Abhustens bei akuter und chronischer Bronchitis sowie zur Behandlung der Rhinosinusitis. Für Kinder und Erwachsene geeignet ist ein standardisierter Efeuextrakt. Er enthält Alpha-Hederin, das den Hustenreiz dämpft und zugleich die Surfactantbildung steigert. Die entzündungslindernde und bronchienerweiternde Wirkung wird außerdem durch die verminderte Viskosität des Schleimes ergänzt, sodass dieser leichter abgehustet werden kann. Empfehlenswert ist auch die Kombination von Kapuzinerkresse und Meerrettichwurzel. Die enthaltenen Senföle wirken antiviral und antibakteriell. Auch der Wurzelextrakt EPs 7630 aus der südafrikanischen Kapland-Pelargonie wird bei Erkältungshusten erfolgreich eingesetzt. Er wirkt sekretomotorisch, antibakteriell und antiviral.
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