Akne – rund um die Beratung
10 Minuten 100 Punkte
- 1Lernziele
- 2Akne-ABC
- 3Formen der Akne
- 4Pflegeroutine
- 5Topische Arzneimittel
- 6Systemische Arzneimittel
- 7Weitere Tipps
- 8Abschlussquiz
01. Mai 2026
Akne-Formen
Mediziner*innen unterscheiden verschiedene Formen der Akne nach Schweregrad und Ausprägung sowie nach dem Alter der Betroffenen und möglichen Ursachen.
Schweregrade
- Acne comedonica: offene und geschlossene Mitesser im Gesicht, oft in der T-Zone, also auf der Stirn, der Nase und im Kinnbereich. Bei einigen Jugendlichen zudem auf den Wangen oder auch auf dem Rücken. Selten Entzündungen. Narbenbildung unwahrscheinlich.
- Acne papulopustulosa: zusätzlich entzündliche Papeln (Knötchen) und Pusteln (rote Eiterblase, oft mit weißem Kopf), teilweise schmerzhaft. Außer in der T-Zone oft auch auf Wangen, Schultern, Rücken und Brust, selten auf den Oberarmen. Narbenbildung möglich.
- Acne conglobata: zahlreiche, schmerzhafte Papeln und Pusteln; Abszesse und Fisteln möglich. Auf dem Rücken stark ausgeprägt. Narbenbildung wahrscheinlich.
- Acne fulminans: schwere Hautveränderungen, Fieber, Gelenkentzündungen. Selten; meist bei männlichen Teenagern.
Akne in jedem Alter
Obwohl Jugendliche die größte Betroffenen-Gruppe sind, kann Akne auch in anderen Lebensphasen auftreten.
- Acne tarda: Sie wird auch als Spätakne bezeichnet, weil sie typischerweise erst im Erwachsenenalter, oft zwischen dem 25. und 45. Geburtstag, in Erscheinung tritt.
- Acne neonatorum: So heißt die Neugeborenen-Akne, die sich etwa zwei bis vier Wochen nach der Geburt zeigt. Typische Merkmale sind harmlose, kleine rote Pusteln mit gelblichen Knötchen in der Mitte, die auf den Wangen und der Nase des Säuglings auftauchen.
- Acne infantum: Sie tritt bei Babys ab dem dritten Lebensmonat und Kleinkindern in Erscheinung und kann äußerst hartnäckig sein. Die exakten Ursachen sind bislang unklar, möglicherweise spielt eine vorübergehende Überproduktion von Androgenen eine Rolle.
Besondere Akne-Formen
Wenn Arzneimittel die Haut Akne-ähnlich verändern oder wenn Medikamente eine bestehende Akne verschlimmern, spricht man von einer Acne medicamentosa. Sie kommt zum Beispiel bei der Anwendung von Glucocorticoiden, Halogen-haltigen (Brom, Lithium, Jod, Chlor) und B-Vitaminen vor.
Acne inversa oder Hidradenitis suppurativa tritt vor allem an behaarten Stellen und in größeren Hautfalten auf. Also unter den Achseln, im Genitalbereich, der Leistenregion oder unter der Brust, weil dort Schweiß und Talg nicht abfließen können. Es kommt zu schmerzhaften Abszessen und Fisteln, die spontan ein unangenehm riechendes, eitriges Sekret entladen können. Acne inversa wird zunächst antiseptisch, eventuell antibiotisch behandelt. Teilweise erhalten die Betroffenen Biologicals. Manchmal sind chirurgische Eingriffe nötig.
In der Therapie
Welche Form und welcher Schweregrad mit welchen Beschwerden vorliegt, bestimmt darüber, wie die Akne behandelt wird. Zur Auswahl stehen Kosmetika, rezeptfreie topische Präparate sowie rezeptpflichtige topische und systemische Arzneimittel. Oft ist es eine Kombination aus mehreren Elementen, die die Akne lindert.











