Akne – rund um die Beratung
10 Minuten 100 Punkte
- 1Lernziele
- 2Akne-ABC
- 3Formen der Akne
- 4Pflegeroutine
- 5Topische Arzneimittel
- 6Systemische Arzneimittel
- 7Weitere Tipps
- 8Abschlussquiz
01. Mai 2026
Was ist Akne?
Warum ist Akne nicht nur ein kosmetisches Problem? Weil die entzündete, rote Haut mit Knötchen und eitrigen Pusteln auch schmerzhaft und psychisch belastend sein kann. Weil sie Langzeitfolgen, nämlich Narben hinterlassen kann. Und weil sie meist ausgerechnet dann auftritt, wenn die Betroffenen sich oft ohnehin unsicher in ihrer Haut fühlen: während der Pubertät.
Akne vulgaris ist die häufigste Hauterkrankung überhaupt. In Zahlen:
- 60 bis 95 Prozent der Teenager*innen sind betroffen.
- Akne betrifft Jungen/junge Männer etwas häufiger als Mädchen/junge Frauen.
- 15 bis 30 Prozent davon haben (mittel-)schwere Akne.
- 10 bis 30 Prozent benötigen Arzneimittel, um ihre Akne zu behandeln.
- Bestimmte Akne-Formen treten schon vor oder erst nach der Jugend auf.
- Oft, aber nicht immer verschwindet die Akne nach dem 21. Lebensjahr von allein.
Obwohl Akne von selbst ausheilen kann, ist eine frühe, wirksame und individuelle Therapie nötig. Dazu gehören die passende Pflege sowie eventuell topische oder auch systemische Arzneimittel. Die Behandlung steigert die Lebensqualität und beugt bleibenden Narben vor. Ihre Aufgabe in der Apotheke ist es,
- die richtige Kosmetikroutine und die passenden Produkte zu empfehlen,
- zu beurteilen, ob die Betroffenen ihre Beschwerden hautärztlich abklären lassen sollten,
- zu verordneten Arzneimitteln zu beraten,
- dabei sensibel mit verunsicherten Kund*innen umzugehen.
Wie entsteht Akne?
Bei einer Akne kommen mehrere Faktoren zusammen. Die Haut produziert mehr Talg und verhornt stärker als üblich. So verkleben die Hornzellen. An den Talgdrüsen und Haarfollikeln bilden sich Mitesser. Infizieren nun Bakterien den Mitesser, wandern Leukozyten ein, es bildet sich Eiter, der Druck auf die Follikelwand ausübt und sie aufbricht. Ein Pickel ist entstanden.
Warum haben nun manche Menschen Akne und andere nicht? Dafür sind verschiedene Faktoren verantwortlich:
- Bakterielle Besiedelung der Haut mit Cutibacterium acnes (früher „Propionibakterium“)
- Mechanische Reize und kosmetische Produkte (übergepflegte Haut, Peelings usw.)
- Gesteigerte Empfindlichkeit gegenüber Androgenen (genetisch bedingt)
Ob aus einem Mitesser ein Akne-Pickel entsteht, ist unter anderem eine Frage des Immunsystems. Studien legen zudem nahe, dass das Darmmikrobiom Akne begünstigen könnte. Zumindest unterscheiden sich die Stuhlproben von Betroffenen und Nicht-Betroffenen. Erste Versuche mit probiotischen Cremes konnten Akne-Beschwerden lindern, hieran wird allerdings noch geforscht.
Haut und Hormone
Androgene, also die männlichen Geschlechtshormone, regen die Talgdrüsen der Haut an – nicht nur bei Männern, sondern bei allen Geschlechtern. Deshalb entsteht Akne häufig in Zeiten des hormonellen Umschwungs. Etwa in der Pubertät, mit den Schwankungen des Menstruationszyklus oder in den Wechseljahren.
Blackhead oder Whitehead?
Komedonen, also Mitesser, kommen offen oder geschlossen vor. Geschlossene Komedonen haben keinen Luftkontakt, sie liegen vollständig unter der Hautoberfläche. Der Talg-Horn-Pfropf schimmert weiß-gelblich durch die Haut, deshalb heißen sie auch Whiteheads. Bei offenen Komedonen hingegen klafft der Follikel an der Hautoberfläche auf. Sie sind dunkel gefärbt, weil das Haut-Farbpigment Melanin an der Luft dunkel oxidiert. Deshalb heißen diese Mitesser auch Blackheads.











