Grafische Darstellung einer Bauchspeicheldrüse, die von Viren befallen ist.
Das auch noch: SARS-CoV-2 kann auch die Bauchspeicheldrüse angreifen. © AlexLMX / iStock / Getty Images Plus

Infektion | Pankreas

COVID-19-ERKRANKUNG KANN BAUCHSPEICHELDRÜSE ANGREIFEN

Forscher der Uniklinik Ulm haben durch eine Studie herausgefunden, dass bei einer COVID-19-Erkrankung mit einem gravierenden Krankheitsverlauf die insulinproduzierenden Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse infiziert werden.

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Der Befund der Studie könnte den Autoren zufolge möglicherweise auch eine Erklärung für das Auftreten von Diabetes-ähnlichen Symptomen bei Covid-19-Patienten sein und für die Verschlechterung des Zuckerstoffwechsels bei an Covid-19 erkrankten Diabetikern. Die Untersuchung wurde im Fachblatt „Nature Metabolism“ veröffentlicht.

Ebenfalls in diesem Fachjournal hatten Forscher der Kieler Universität zuvor über den Einzelfall eines 19-Jährigen berichtet, der nach einer Corona-Infektion an Diabetes erkrankt war.

Bei Patienten mit einer Covid-19-Erkrankung, gebe es immer wieder Verläufe, bei denen auch die Regulation des Blutzuckerspiegels gestört sei, teilte Studienautor Martin Wagner, Oberarzt am Uniklinikum Ulm, mit. Um zu untersuchen, wie es dazu kommt, haben die Ulmer Forscher Gewebe aus der Bauchspeicheldrüse mit Sars-Cov-2-Viren in Kontakt gebracht und so herausgefunden, dass sich diese mit dem Coronavirus infizieren lassen. Zudem wurden verstorbene Covid-Patienten untersucht.

Dabei zeigte sich demnach, dass selbst als in der Lunge keine Virusproteine mehr zu finden waren, diese in der Bauchspeicheldrüse noch nachgewiesen werden konnten.

Dies sei bei unterschiedlich langen Krankheitsverläufen der Fall gewesen, hieß es. Dies deute darauf hin, dass Infektionen mit dem Coronavirus häufiger und andauernder seien als bisher angenommen.

Quelle: dpa

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