SARS-CoV-2 | Diabetes Typ 1
AUCH DAS NOCH: VERURSACHT CORONA DIABETES?
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In einigen Ländern konnten Ärzte seit der Corona-Pandemie einen ungewöhnlich hohen Zuwachs an Typ-1-Diabetes-Neuerkrankungen verzeichnen. Im Verdacht steht SARS-CoV-2 als Auslöser. Hintergrund ist ein Fall von Mitte März. Die Eltern eines 19-Jährigen waren zu dieser Zeit in Österreich gewesen und an Covid-19 erkrankt. Der Sohn erkrankte ebenfalls, blieb aber symptomlos.
Anfang April machten sich bei dem jungen Mann typische Symptome eines Insulinmangels bemerkbar: Er litt unter Abgeschlagenheit, vermehrtem Durstgefühl und häufigem Harndrang sowie Gewichtsverlust. Schließlich landete er in der Notaufnahme des Uniklinikums Kiel. Die Ärzte diagnostizierten eine schwere diabetische Ketoazidose, einen Blut-pH-Wert von 7,1 und einen Blutzucker von 522 mg/dl. Der HbA1c-Wert lag bei 16,8 Prozent! Der Mann kam auf die Intensivstation, bekam Insulin. Nach drei Tagen war er über den Berg.
Und nun begann unter den Ärzten das Rätselraten: Normalerweise lassen sich bei Typ-1-Diabetikern Autoantikörper gegen die Inselzellen der Bauchspeicheldrüse, Glutaminsäure-Decarboxylase, Tyrosinphosphatase, Insulin oder dem Zinktransporter 8 nachweisen. Das war hier nicht der Fall. Die Mediziner vermuteten daher, dass der Diabetes unmittelbar mit der Covid-19-Erkrankung zusammenhing. Denn auf den insulinproduzierenden Betazellen befinden sich ACE-2-Rezeptoren, von denen mittlerweile bekannt ist, dass sie die Eintrittspforte für SARS-CoV-2 in den Körper bilden – dadurch könnte der Ausbruch der Zuckerkrankheit erklärt werden. Einen Beweis für diese Theorie gibt es allerdings nicht, das Ganze ist nur eine (plausible) Vermutung.
Die unterstützt wird durch Beobachtungen ähnlicher Fälle in anderen Ländern. Experten des King’s College in London haben daher nun ein Patientenregister angelegt, um derartige Fallbeispiele zu sammeln.
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Alexandra Regner,
PTA und Journalistin
Quelle: apotheke adhoc