Eine Person in Schutzausrüstung desinfiziert eine Laminar Air Flow Box.
Jemand muss vor dem Verimpfen den Coronaimpfstoff aus Mehrdosenbehältnissen auseinzeln. Eine Aufgabe für PTA aus der Sterilherstellung? © Blackholy / iStock / Getty Images Plus

Impfhelfer | PTA

NRW: WAS DIE CORONAIMPFUNG KOSTET UND WIE APOTHEKEN HELFEN

Neben Schleswig-Holstein setzt auch Nordrhein-Westfalen auf Apotheken, wenn es darum geht, die Impfzentren zu versorgen. Das Finanzministerium des Bundeslands hat eine Vorlage erstellt, die Aufgaben verteilt und Kosten kalkuliert.

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Gleich mehrere Impfstoffhersteller liegen mit ihren Studien in den letzten Zügen. So viele Impfwillige wie möglich sollen die Präparate erhalten, sobald sie zugelassen sind – und das auch noch zeitnah. Für Deutschland wird der Bund die Impfdosen beschaffen und dann an feste Lager der Bundesländer weiterverteilen. Die Länder müssen die Vakzinen an Impfzentren und mobile Teams weiterverteilen und das Impfzubehör beschaffen. Logistik und Lagerung zahlen die Länder dabei selbst, an den Impfzentren beteiligen sich die Krankenkassen zur Hälfte. Das alles erfordert eine straffe Organisation. Wie genau das in Nordrhein-Westfalen aussehen soll, hat das Finanzministerium nun dem Haushalts- und Finanzausschuss vorgelegt.

Aufgaben für PTA
Geschultes Personal muss den Impfstoff gebrauchsfertig machen, also mit Kochsalzlösung mischen und in Spritzen aufziehen. Aus Schleswig-Holstein kam die Idee, dafür PTA einzusetzen - vor allem jene, die in der Sterilherstellung arbeiten. Möglicherweise kommen auch Pharmaziestudenten aus den höheren Semestern zum Einsatz. Nordrhein-Westfalen hat sich mit den Apothekerkammern und -verbänden beraten und veranschlagt zehn Millionen Euro hierfür.

Weitere Kostenpunkte
65 Millionen Euro für die Verimpfung
200 000 Euro monatlich für den Betrieb der 53 geplanten Impfzentren: Miete, Personal, Schutzausrüstung, Security, Kühlmöglichkeiten, Fahrservice für mobile Teams, Arzthaftung, Informationsmaterial (weitere 200 000 Euro zahlen die Krankenkassen)
10 Millionen Euro für Logistik und Lagerung
5,3 Millionen Euro für Impfzubehör: Spritzen, Kanülen, Sicherheitskanülen für die Auseinzelung
1 MillionEuro für die wissenschaftliche Begleitung und Dokumentation
10 Millionen Euro Reserve für noch nicht planbare Ausgaben

Die Zahlen sind noch nicht endgültig. Das Bundesgesundheitsministerium und die Impfstoffhersteller müssen noch letzte Details klären. Erst dann kann die Impfung konkret geplant werden. Insgesamt rechnet das NRW-Finanzministerium mit rund 100 Millionen Euro für die erste Impf-Aktion.

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Gesa Van Hecke,
PTA und Redaktionsvolontärin

Quelle: apotheke adhoc 

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