
Sinnvolle Empfehlungen

In der Apotheke ist man häufig hin- und hergerissen. Auf der einen Seite möchte man dem Kunden die bestmögliche Empfehlung geben, im Idealfall nur auf Basis valider Studienergebnisse. Auf der anderen Seite hat man vielleicht schon selbst gute Erfahrungen mit einem Produkt gemacht und obwohl die Wissenschaft sich in diesem Fall ausschweigt, schiebt man zaghaft ein unter Umständen hochpreisiges Präparat über den HV-Tisch – als Zusatzempfehlung.
Auf fast keinen anderen Bereich passt diese Situation so gut wie auf den der Nahrungsergänzungsmittel, Mineralstoffe und Vitamine. Der Markt läuft regelrecht über, allein vergangenes Jahr kauften Deutsche rund 225 Millionen Packungen. Den Überblick zu behalten und im Zweifelsfall selbst entscheiden zu müssen, was wirklich geeignet und sinnvoll und was totaler Quatsch oder unter Umständen sogar gesundheitsgefährdend ist, stellt eine Herausforderung dar.
Doch im Gegensatz zu Ihrem Kunden sind Sie der Experte/die Expertin und wissen, was sich hinter den Bezeichnungen der Inhaltsstoffliste verbirgt – das haben Sie dem Internet oder der Drogerie voraus. Wir haben auch einmal genauer hingeschaut und dem Thema ein Sonderheft gewidmet – in der Hoffnung, Ihnen auf dem Weg durch das Wirrwarr aus Werbeversprechen helfen zu können.
Farina Haase | Apothekerin, Ernährungsberaterin, Redaktion
Umfrage zur Nahrungsergänzungsmitteln
DAS IST IHRE MEINUNG
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Zumindest gefühlt findet regelmäßig ein Zeitungs- oder Zeitschriftenschnipsel seinen Weg in die Apotheke und nicht selten ist darauf irgendein Nahrungsergänzungsmittel (NEM) notiert, von dem man noch nie etwas gehört hat. Boomt der Markt mit NEM wirklich so sehr?
Über 94 Prozent der Befragten empfinden sowohl Sortiment als auch Werbemaßnahmen zu NEM als wachsendes Segment. Raus aus der Nische, rein in den Alltag: 76 Prozent bescheinigen NEM eine immer größere Bedeutung für das OTC-Geschäft, 78 Prozent erleben eine gesteigerte Kundennachfrage.

Etwas über 20 Prozent unserer befragten Leser gaben an, dass sie ein NEM durchaus auch aufgrund eigener, positiver Erfahrungen empfehlen. Dazu passt, dass über 90 Prozent selbst Nahrungsergänzungsmittel einnehmen – über die Hälfte gelegentlich und fast 40 Prozent sogar regelmäßig. Doch mit dem Markt wächst auch der Beratungsaufwand – denn auch wenn Nahrungsergänzungsmittel rechtlich gesehen zu den Lebensmitteln zählen, gibt es neben möglichen Wechselwirkungen mit Medikamenten noch einiges weitere zur korrekten Einnahme zu beachten.
Doch in Supermarkt und Drogerie findet diese Beratung nicht statt, wie auch? Das Fachpersonal sind schließlich Sie. Auch die befragten PTA sehen die Verantwortung bei der Apotheke vor Ort und sind wie immer bereit, Zeit und Mühe in Fort- und Weiterbildungen zu investieren, um letztlich ihre Kunden kompetent beraten zu können:

Den Artikel finden Sie auch in der Sonderausgabe Nahrungsergänzungsmittel, Vitamine und Mineralstoffe der PTA IN DER APOTHEKE ab Seite 28.












