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Virusinfektionen/Welt-Hepatitis-Tag

URLAUB: IMPFSCHUTZ NICHT VERGESSEN!

Dass im Urlaub auch Gefahren durch Virusinfektionen wie z. B. Hepatitis bestehen können, daran denkt man der Vorfreude auf die lang ersehnte Ferienreise wohl eher nicht.

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Es ist aber sinnvoll, sich vor jeder Reise in ein südliches Land Gedanken zum Impfschutz gegen Hepatitis A und B zu machen, so Prof. Dr. Peter R. Galle, Vorstand Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Krankheiten von Magen, Darm und Leber sowie von Störungen des Stoffwechsels und der Ernährung e.V.

Nach einer Untersuchung des Robert-Koch-Institutes (2004) stammen über 50 Prozent der nach Deutschland eingeschleppten Hepatitis A-Fälle aus den Mittelmeeranrainerstaaten, so dass auch für Urlauber eine Impfung ratsam sein kann. Geimpft werden können Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr sowie Jugendliche und Erwachsene.

In Deutschland gibt es eine Kombinationsimpfung gegen Hepatitis A und B. Sie erfolgt in drei Schritten durch Injektionen. Die zweite Spritze erhält man einen Monat nach der ersten Impfung. Nach sechs Monaten wird dann nochmals geimpft. Danach ist die Impfung vollständig und bietet langjährigen Schutz vor Hepatitis A und B. Es ist auch möglich, Einzelimpfungen gegen Hepatitis A und B zu erhalten.

Speziell bei eisgekühlten Getränken oder unsauberem Trinkwasser kann niemand direkt merken, ob er sich mit dem Hepatitis A-Virus ansteckt. Auch Lebensmittel sollten in den Urlaubsländern immer durchgegart sein, bevor man sie verspeist. Auf die Hygienebedingungen vor Ort sollten Urlauber ebenso ein besonderes Auge werfen. Unsaubere Toiletten können für eine sogenannte Schmierinfektion sorgen, wenn nach dem Toilettengang auch die Händehygiene zu wünschen übrig lässt. So wird das Virus von einer Hand zu nächsten gegeben. Eine Infektion mit dem Hepatitis A-Virus heilt zwar meist folgenlos aus, bedeutet aber häufig vor allem für Erwachsene einen schwierigen Krankheitsverlauf mit längerer Arbeitsunfähigkeit.

Der Urlaubsflirt oder ein im Urlaubsübermut gestochenes Tattoo oder Piercing bergen ebenso die Gefahr einer Infektion. Die Übertragung des Hepatitis B Virus geschieht durch den Austausch von Körperflüssigkeiten wie Blut, Sperma oder Scheidensekret. Mehr als die Hälfte der Betroffenen stecken sich über sexuelle Kontakte an. Die Gefahr einer Ansteckung ist 100-mal so hoch wie beim HI-Virus. Auch gegen Hepatitis B kann man sich impfen lassen. Seit 1995 gehört die Impfung zu den Standardimpfungen, die von der Ständigen Impfkomission (STIKO) des Robert-Koch-Institutes für Säuglinge, Kinder und Jugendliche empfohlen wird. Eine Impfung gegen Hepatitis B schützt auch vor Hepatitis D, da diese Erkrankung nur in der Kombination vorkommen kann.

Bei der Infektion mit dem Hepatitis C-Virus ist keine vorbeugende Impfung möglich. Diese Form der Hepatitis wird häufiger über Blut und Blutprodukte übertragen. Auch Spritzen, zum Beispiel beim Drogenkonsum, die nicht steril sind, bedeuten eine hohe Ansteckungsgefahr. Bei einer Hepatitis C-Virusinfektion hilft nur eine frühzeitige Diagnose, damit es nicht zu weiterführenden Schädigungen der Leber kommt. Bei einer frühzeitig erkannten Infektion kann eine medikamentöse Behandlung die Leberschädigung verlangsamen, stoppen oder sogar gänzlich heilen. Hepatitis C ist in 50 bis 80 Prozent der Fälle sogar heilbar.

Sowohl Hepatitis B als auch Hepatitis C können chronisch verlaufen und zu Krebs führen. Eine Impfung gegen Hepatitis B kann somit eine Impfung gegen Krebs sein. Etwa eine Million Menschen in Deutschland sind chronisch erkrankt. Viele von ihnen, ohne etwas davon zu wissen. Der chronische Verlauf kann zu Fibrose, Leberzirrhose und Leberzellkrebs führen, wenn nicht frühzeitig behandelt wird. Trotz großer Verbesserung in der Hepatitis-Therapie der letzten Jahre nimmt der Leberzellkrebs weiter zu. Jährlich erkranken in Deutschland mehr als 5000 Menschen neu an Leberkrebs, weil Lebererkrankungen nicht rechtzeitig erkannt wurden.

Mögliche Zeichen einer Hepatitis-Erkrankung: Die Frühsymptome ähneln einer Grippe: Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Gliederschmerzen und leicht erhöhte Temperatur bis etwa 38 Grad. Dazu kommen Appetitlosigkeit, Übelkeit und Druckschmerzen im rechten Oberbauch. Erst später im Verlauf der Erkrankung können sich dann die typischen Symptome wie Dunkelfärbung des Urins, Gelbfärbung der Haut und der Augen, Hellfärbung des Stuhls, Juckreiz zeigen. Fatalerweise kann eine Hepatitis ohne Symptome verlaufen und nur durch einen Bluttest nachgewiesen werden. Quelle: idw-online.de

Auch der heutige Welt-Hepatitis-Tag der WHO (Weltgesundheitsorganisation) will auf die vielfältigen Gefahren von Hepatitis aufmerksam machen. Weitere Informationen dazu finden Sie hier: http://www.welthepatitistag.info/

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